Wie viel Rente gibt es im Alter? Das zeigt ein neues Angebot der Rentenversicherung
Für viele Deutsche ist es schwer abzuschätzen, wie viel Geld sie im Alter erhalten. Die Digitale Rentenübersicht soll einen Überblick verschaffen – doch noch funktioniert nicht alles.
Berlin – Viele Menschen wissen bis kurz vor dem Ruhestand nicht genau, wie hoch ihre Rente einmal ausfallen wird. Das kann mitunter zu bösen Überraschungen führen. Ein neues Angebt der Deutschen Rentenversicherung (DRV) soll dabei Abhilfe schaffen, aber noch gibt es einige Hürden.
Digitale Rentenübersicht: Überblick über Rente und Einkünfte im Alter
Seit Mitte vergangenen Jahres steht die Digitale Rentenübersicht der DRV allen Bürgerinnen und Bürgern in einer Pilotphase zur Verfügung. Und seit Jahresbeginn befindet sich das Online-Portal nun im Regelbetrieb. Dabei haben bereits 1,7 Millionen Interessierte seit Anfang des Jahres die öffentliche Seite der Plattform besucht. Zudem wurden über 152.000 Anmeldungen registriert, berichtet die DRV im April.
Die Anmeldung im Online-Portal ist für alle möglich, die eine Altersrente von der DRV erhalten oder in Zukunft erhalten werden. Dort können sie nicht nur ihre gesetzlichen Rentenansprüche einsehen, sondern im Idealfall auch alle privaten und betrieblichen Renten, die sie abgeschlossen haben.
Dies umfasst sowohl monatliche als auch einmalige Zahlungen, die zur Altersvorsorge getätigt wurden. In der Detailansicht können Versicherte feststellen, ab welchem Zeitpunkt sie Anspruch auf ihre gesetzliche Rente haben werden und wie hoch die voraussichtliche Auszahlung sein wird.
DRV will damit „zielgerichtete Altersvorsorgeplanung“ ermöglichen
Auf diese Weise soll den Versicherten klargemacht werden, wie viel Geld sie im Alter zur Verfügung haben werden und wo sie möglicherweise noch privat vorsorgen müssen. Außerdem müssen sie nicht mehr mühsam zusammensuchen, wie viel Betriebsrente oder Riesterrente sie möglicherweise noch zu den Zahlungen aus der gesetzlichen Rente bekommen.
Bei der Einbindung externer Vorsorgeanbieter macht die Digitale Rentenübersicht ebenso Fortschritte: Von anfänglich drei angebundenen Vorsorgeeinrichtungen sei die Zahl mittlerweile auf 288 angestiegen, berichtet die DRV. Zudem würden sich zahlreiche weitere Vorsorgeeinrichtungen gerade im Anbindungsprozess befinden.
„Mit der Digitalen Rentenübersicht haben wir gemeinsam ein ausgezeichnetes Produkt auf den Weg gebracht. Und wir haben weitere Ziele. Mit der Anbindungsverpflichtung bis Ende 2024 können Bürgerinnen und Bürger einen weit übergreifenden Teil ihrer Altersvorsorgeansprüche gebündelt einsehen und mit diesem Kenntnisstand in eine zielgerichtete Altersvorsorgeplanung gehen. In drei Worten: Sehen, verstehen, handeln“, erklärt Stephan Fasshauer, Direktor der Deutschen Rentenversicherung Bund, in einer Mitteilung der DRV.
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Anmeldung zu neuem Angebot recht aufwendig
Wer das Angebot nutzen will, muss aber mit einigen Hürden kämpfen: Die Registrierung ist aufgrund der sensiblen Daten nicht ganz einfach und bürokratisch recht aufwändig. Unter anderem ist für die Anmeldung ein Personalausweis mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion vonnöten.
Das nächste Problem: Wie die Berliner Morgenpost berichtet, konnten sich Interessierte, die den Apple-Browser Safari verwenden, zumindest zeitweise nicht im Portal anmelden – die DRV will das aber schnell beheben. Zudem sind zwar schon viele Vorsorgeanbieter, aber eben noch nicht alle in die Plattform eingebunden. Es kann also sein, dass man jetzt noch nicht alle Informationen einsehen kann. Das soll sich aber durch die Anbindungsverpflichtung bis zum Ende des Jahres ändern.