„Rente wird nicht reichen“: Neue Rentner-Generation muss bei Altersvorsorge andere Wege gehen

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Viele angehende Rentner wollen sich nicht mehr auf die gesetzliche Rentenversicherung verlassen. Stattdessen investieren sie früh in die eigene Rente.

München – Das Thema Rente spielt nicht nur in den derzeitigen Diskussionen wieder eine größere Rolle in der Öffentlichkeit. Auch die zukünftige Rentner-Generation scheint sich vermehrt mit der eigenen Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Dabei scheint die aktuelle Haushaltskrise, in der die Ampel-Regierung auch bei einigen Renten den Rotstift ansetzen könnte, allerdings weniger der Anlass, sondern vielmehr eine Randnotiz zu sein.

Dennoch könnte die neuerliche Debatte dazu führen, dass sich noch mehr Angehörige der Generation Z mit ihrer eigenen Rente auseinandersetzen und bei der privaten Altersvorsorge zunehmend Handlungsbedarf sehen.

„Rente wird nicht reichen“: Zukünftige Rentner gehen bei Altersvorsorge neue Wege

Während die „Wirtschaftsweise“ Viktoria Grimm nach der Haushaltssperre von Kürzungen für Rentner spricht, da „Einsparungen bei Renten möglich“ seien, geht die zukünftige Rentner-Generation offenbar seit Längerem neue Wege. Keine schlechte Idee, wenn man den Aussagen des baden-württembergischen Finanzministers Daniel Bayaz (Bündnis 90/Die Grünen) Glauben schenken darf, dass „Renten nicht in Stein gemeißelt“ sind. Auch wenn sich Bundeskanzler Olaf Scholz zu den Kürzungen für Rentner erst kürzlich im Bundestag geäußert hatte.

Miniatur-Figuren aller Altersgruppen stehen auf Münzstapeln und blicken sich gegenseitig an.
Im Alter gut aufgestellt sein? Die Generation Z befasst sich mit den Themen Altersvorsorge und eigene Rente überraschend ausgiebig und geht abseits der gesetzlichen Rentenversicherung neue Wege. © Ralph Peters / IMAGO

Besonders die Generation Z hat sich offenbar nicht damit abgefunden, dass die Rente für ihre Jahrgänge auf wackeligen Beinen stehen könnte. Stattdessen zeigen die zukünftigen Rentner abseits einer betrieblichen Altersvorsorge offenbar auch ein reges Interesse an einer eigenen Rente. „Junge Menschen sind sich klar darüber, dass die staatliche Rente nicht reichen wird“, erklärt der Deutschland-Chef von Swiss-Life, Jörg Arnold, im Interview mit der Welt. „Sie sind deshalb trotz der höheren Inflation bereit, zusätzlich privat Geld zurückzulegen. Aktien gegenüber sind sie aufgeschlossen, auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine Rolle.“

Zukünftige Rentner investieren früh: Generation Z plant für Rente und Altersvorsorge vor

Doch nicht nur die aktuellen Entwicklungen in Deutschland sorgen dafür, dass sich die Gen Z zunehmend mit der Planung für die Altersvorsorge beschäftigt. Eine jüngste US-Umfrage bestätigt, dass sich die neue Generation von zukünftigen Rentnern - der ja sonst immer ein relativ laxes Zeugnis bei der eigenen Altersvorsorge ausgestellt wird – deutlich früher als gedacht, mit ihrer eigenen Rente beschäftigen.

In einer Umfrage des US-amerikanischen CFA Instituts gaben demnach mehr als die Hälfte der Teilnehmenden aus der US-Generation Z an, dass sie ihr Geld bereits investieren – 82 Prozent von ihnen sogar schon vor dem 21. Lebensjahr. Dabei spielt für die Gen Z auch die Planung der Rente eine signifikante Rolle. Mehr als die Hälfte derjenigen jungen Leute, die vom CFA Institute befragt wurden, sagten, sie investierten, um in Rente gehen zu können, wann immer sie wollten.

Frühe Planung für die Rente: Digitale Tools spielen für die neue Rentner-Generation eine wichtige Rolle

Insgesamt sagten 66 Prozent der von der Transamerica Center for Retirement Studies befragten Gen Z-Angehörigen, sie hätten bereits begonnen, für ihre Rente zu sparen. Im Durchschnitt legte die zukünftige Rentner-Generation in den USA etwa 20 Prozent ihres Jahreseinkommens für die Altersvorsorge auf die hohe Kante. Laut der Umfrage seien diese im Vergleich mit älteren Generationen fast doppelt so viel.

Dabei nutzt die affine Online-Banking-Generation vor allem neuartige Finanz-Tools, die das Investieren in Aktionen oder ETFs erleichtern. 65 Prozent der Investoren aus der Generation Z, so die Auswertung des CFA-Instituts, gaben an, dass sie Investitions-Apps für den Handel nutzten. Dieser Umstand allein verdeutlicht, dass sich die neue Generation von Rentnern trotz steigender Renten nicht mehr ausschließlich auf gesetzliche Rentenversicherung verlassen wollen. Und stattdessen die private Altersvorsorge in Form einer eigenen Rentenversicherung, Aktien oder Fonds selber in die Hand nehmen.

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