Rentenerhöhung: Heil macht erste Ankündigung – was Rentner erwarten können

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Die Rentenerhöhung in diesem Jahr soll endlich über der Inflationsrate liegen – davon geht zumindest Arbeitsminister Heil aus. Einer Nullrunde erteilte er eine klare Absage.

Berlin – Im März ist es endlich so weit: Dann wird bekannt gegeben, auf welche Rentenerhöhung sich Ruheständlerinnen und Ruheständler in diesem Jahr einstellen können. Die erste gute Nachricht: Die diesjährige Rentenerhöhung wird nach Einschätzung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) oberhalb der Inflationsrate liegen.

Heil: „Rentenerhöhungen endlich wieder über der Inflationsrate“

Die Rentenerhöhungen folgen den Tariferhöhungen am Arbeitsmarkt“, sagte Heil am Sonntagabend in der ARD. „Und weil die ganz ordentlich waren, rechne ich damit, dass wir auch Rentenerhöhungen endlich wieder über der Inflationsrate haben, weil die Inflation zurückgeht.“

Hubertus Heil
Die Rentenerhöhung in diesem Jahr soll endlich über der Inflationsrate liegen – davon geht zumindest Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) aus.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Im Januar 2024 lag die Inflationsrate bei 2,9 Prozent, im Februar bei voraussichtlich 2,5 Prozent. 2023 waren die Renten um 4,39 Prozent im Westen sowie 5,86 Prozent im Osten gestiegen. Eine erste Prognose aus dem vergangenen Jahr sagt eine Rentenerhöhung für 2024 von etwa 3,5 Prozent voraus – manche Experten gehen aber wegen der Lohnsteigerungen durch Tarifabschlüsse im vergangenen Jahr von mehr aus.

Scholz positioniert sich gegen Nullrunde für Rentner

Eher unwahrscheinlich ist dagegen eine Nullrunde für Rentnerinnen und Rentner: Dieser hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Absage erteilt. Einen entsprechenden Vorschlag hatte der Rentenexperte Bernd Raffelhüschen zuvor in der Bild-Zeitung unterbreitet. Dazu sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin, der Kanzler habe diesen Vorschlag „als einen Beleg dafür bewertet, wie weit die Lebenswelt eines Herrn Professors mit den Lebenswirklichkeiten von 20 Millionen Rentnerinnen und Rentnern nicht in Einklang zu bringen“ seien.

Ähnlich äußerte sich der für die Rente zuständige Heil. „Die Rentenerhöhung zum 1. Juli wird kommen, sie steht den Rentnerinnen und Rentner in Deutschland zu“, erklärte der Arbeitsminister. „Dass sogenannte Experten chronisch die soziale Sicherheit in Frage stellen, ist kein Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und selbstverständlich nicht handlungsleitend für die Bundesregierung“, stellte der Minister klar.

Raffelhüschen hatte in der Bild gefordert, die Rentenerhöhung in diesem Jahr auszusetzen. Er begründete dies mit der angespannten Haushaltslage. 

Heil will am Dienstag Rentenpaket vorstellen

Auch das Rentensystem steht wegen des demografischen Wandels unter Druck. Deshalb will Heil das geplante Rentenpaket voranbringen, das am Dienstag vorgestellt werden soll. In dem Rentenpaket soll das Rentenniveau auch für die Zeit nach 2025 bis zum Jahr 2029 auf 48 Prozent festgeschrieben werden, zudem soll die sogenannte Aktienrente durch Renditen aus dem Kapitalmarkt das System finanziell stabilisieren.

Mit Material der AFP und dpa

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