Kahn-Stichelei gegen Nagelsmann nach EM-Aus

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Nach dem EM-Aus Deutschlands äußert sich Oliver Kahn kritisch über die Trainerleistung von Julian Nagelsmann und zweifelt an den WM-Chancen 2026.

Frankfurt – Vor etwas mehr als zwölf Monaten wurde Oliver Kahn als Vorstandsboss des FC Bayern München entlassen. Kurz zuvor hatte er Julian Nagelsmann, den heutigen Bundestrainer, aus dem Verein geworfen.

Nagelsmann stand kurz davor, Deutschland bei der EM 2024 zum Titel im eigenen Land zu führen, scheiterte jedoch knapp an Spanien. Dieser Umstand veranlasst Kahn nun zu einer kleinen Spitze gegen Nagelsmann.

Kahn äußerte sich im Kicker-Interview lachend: „Wer Julian Nagelsmann als Trainer holt, muss wissen, was er tut. Solche Sachen wie gegen Spanien sind dann immer möglich“. Zur Erinnerung: Deutschland unterlag im EM-Viertelfinale mit 1:2 in der Verlängerung gegen den späteren Europameister Spanien. Besonders das nicht anerkannte Handspiel von Marc Cucurella sorgte im Nachhinein für Diskussionen.

Kahn, der ein Fußball-Investment plant, sieht den Grund für das Ausscheiden jedoch in einer anderen Kontroverse. Nagelsmanns Aufstellung vor dem Spiel sorgte bei vielen Fans und Experten in Deutschland für Verwunderung. Überraschend setzte der 37-Jährige auf den nachnominierten Emre Can und den nicht vollständig fitten Leroy Sané. Zur Halbzeit korrigierte er seine Entscheidung und brachte Florian Wirtz und Robert Andrich für die beiden ins Spiel.

Nicht immer auf einer Wellenlänge: Ex-Bayern-Boss Oliver Kahn (re.) und Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Nicht immer auf einer Wellenlänge: Ex-Bayern-Boss Oliver Kahn (re.) und Bundestrainer Julian Nagelsmann. © Frank Hoermann/Imago

Kahn tritt gegen Nagelsmann nach

Auf die vom Kicker als „verfehlte Startelf“ bezeichnete Aufstellung angesprochen, ließ sich Kahn zu einer Spitze gegen Nagelsmann hinreißen. Dieser Kommentar lässt vermuten, dass Kahn im Nachhinein mit Nagelsmanns Arbeit beim FC Bayern nicht immer zufrieden war. Dennoch hatte der Titan auch lobende Worte für den jungen Bundestrainer.

Vor seiner Stichelei äußerte Kahn: „Julian Nagelsmann hat einen sehr guten Job gemacht. Mich verwunderte nicht, dass er seinen unerschrockenen, offensiven Stil seiner Mannschaft vermittelt hat. Dazu stellte er den richtigen Kader zusammen, außerdem hat er im Vorfeld jedem Spieler dessen Rolle klargemacht.“

Kahn glaubt nicht an WM-Titel für Nagelsmann

Kahn zeigt Verständnis für Nagelsmanns Ankündigung, in zwei Jahren den WM-Titel gewinnen zu wollen. „Diese Aussage zur WM entstand aus einer Trotzreaktion, beeinflusst vom unglücklichen K. o. Ich habe mal nach einem Fehler gegen Real Madrid im Olympiastadion gesagt, jetzt muss ich das Rückspiel eben allein gewinnen. Manchmal muss man seinen Gefühlen einfach freien Lauf lassen“, erklärte der 55-Jährige.

Allerdings hegt Kahn Zweifel, ob die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 2026 um den Titel mitspielen kann. „Da bin ich skeptisch“, äußerte der ehemalige Nationaltorwart auf die Frage, ob es in den USA, Kanada und Mexiko zum Titel reichen wird. „Florian Wirtz und Jamal Musiala werden dann zwar einige Schritte weiter sein. Aber wenn nach Toni Kroos auch Ilkay Gündogan nicht mehr dabei sein wird und Kimmich weiter rechts spielen sollte, entstehen im Mittelfeld schon einige Fragezeichen“, erklärte Kahn. „Zudem gibt es auf den defensiven Außenbahnen Steigerungspotenzial.“ Zusätzlich hat mit Manuel Neuer nun ein weiterer Führungsspieler überraschend seinen Rücktritt verkündet. (ck)

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