DFB-Trainer Nagelsmann stand im letzten Sommer kurz vorm Comeback beim FC Bayern

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Rudi Völler verrät erstmals Details: Julian Nagelsmann war vergangenes Jahr kurz davor, den DFB zu verlassen und zum FC Bayern zurückzukehren.

München – Die deutsche Nationalmannschaft steht im Halbfinale der Nations League, Julian Nagelsmann hat das DFB-Team zurück in die Spur gebracht. Doch diese Erfolgsgeschichte wäre beinahe vorzeitig zu Ende gewesen. DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat kürzlich eine brisante Enthüllung gemacht: Der heutige Bundestrainer stand im vergangenen Jahr unmittelbar vor einer Rückkehr zum FC Bayern und hätte seine Mission beim DFB fast aufgegeben.

Bundestrainer Nagelsmann stand letzten Sommer kurz vor Rückkehr zum FC Bayern

Die Situation im Frühjahr 2024 war brisant: Der FC Bayern suchte händeringend nach einem Nachfolger für Thomas Tuchel, und Julian Nagelsmann geriet ins Visier der Münchner Bosse. Für den 37-Jährigen war dies mehr als nur ein Jobangebot – es war die Chance auf Rehabilitation bei seinem ehemaligen Arbeitgeber, der ihn 2023 überraschend entlassen hatte.

„Es gab noch andere Anfragen. Aber den Bayern zu beweisen, dass er es dort halt doch kann, das hat ihn gereizt, ja. Da hat er ein wenig gewackelt“, offenbarte Völler im Schweizer Blick die heikle Lage. Die Versuchung für Nagelsmann war groß: Bei Bayern hätte er die Möglichkeit gehabt, zu demonstrieren, dass die Trennung 2023 ein Fehler war und er sehr wohl imstande ist, den Rekordmeister erfolgreich zu führen.

Geschickte Überzeugungsarbeit verhinderte Nagelsmann-Comeback beim FC Bayern

In dieser kritischen Phase bewies das DFB-Führungsteam um Völler außergewöhnliches Verhandlungsgeschick. Mit strategisch klugen Argumenten gelang es, Nagelsmann von den Vorteilen eines Verbleibs zu überzeugen. „Wir haben ihm dann gesagt: ‚Du hast jetzt die Wende eingeleitet im deutschen Fußball. Die Leute mögen uns wieder, sie schenken uns wieder Anerkennung. Jetzt gehst du weg und ab 2026 erntet vielleicht ein anderer die Früchte deiner Arbeit und gewinnt mit diesen Spielern Titel.‘ Und am Ende hat er sich für uns entschieden“, schilderte Völler die erfolgreichen Gespräche.

Diese Argumentation war geschickt gewählt: Nagelsmann hatte seit seinem Amtsantritt im September 2023 tatsächlich eine beeindruckende Kehrtwende vollzogen. Nach den schwierigen Jahren unter Hansi Flick hatte er das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückgewonnen und die Nationalmannschaft wieder zu einer respektierten Kraft im Weltfußball gemacht.

Julian Nagelsmann war vergangenes Jahr kurz davor, den DFB zu verlassen und zum FC Bayern zurückzukehren. © IMAGO / Eibner / MIS

Finanzielle Verlockungen spielten bei Nagelsmanns Entscheidung wohl keine Rolle

Besonders bemerkenswert ist Völlers Enthüllung über die finanziellen Aspekte der Entscheidung. Geld war offenbar nicht der ausschlaggebende Faktor für Nagelsmanns Verbleib beim DFB. „Er hatte Anfragen, bei denen er das Doppelte oder Dreifache hätte verdienen können. Aber es gefällt ihm bei uns, der DFB übt schon einen besonderen Reiz aus“, betonte der Weltmeister von 1990.

Völler hob auch die strukturellen Vorteile der Nationaltrainer-Position hervor, die Nagelsmann schätzt: „Wenn ein Spieler nicht funktioniert, dann lädst du ihn einfach nicht mehr ein. Das kannst du bei einem Spieler im Verein nicht machen. Wenn er nicht funktioniert, kommt er am nächsten Tag trotzdem wieder ins Training. Oder du musst hier und da auch schon mal auf Vertragskonstellationen Rücksicht nehmen. Das hast du als Nationaltrainer alles nicht.“ (kus)

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