Deutscher Weltmarktführer nennt konkrete Zahlen zum Stellenabbau – so viele Mitarbeiter müssen gehen
Der Präzisionswerkzeughersteller Groz-Beckert muss einen deutlichen Umsatzrückgang verkraften und steuert gegen. 150 Mitarbeiter haben den Konzern bereits verlassen, weitere folgen.
Albstadt – Der Weltmarktführer für die Herstellung, Entwicklung und den Vertrieb von Präzisionswerkzeugen für die Textilindustrie, Groz-Beckert mit Sitz in Albstadt (Baden-Württemberg), hatte im vergangenen Jahr einen deutlichen Umsatzrückgang zu verkraften und steuert mit Sparmaßnahmen gegen. Wie das Unternehmen zum Abschluss des Geschäftsjahres am 24. Februar mitteilte, hatte sich der Konzern mit 150 Mitarbeitern auf eine einvernehmliche Trennung geeinigt.
In derselben Mitteilung betonte Groz-Beckert aber auch, dass weitere Maßnahmen zur Kostenreduktion notwendig werden könnten und, dass man im ersten Quartal 2025 darüber entscheiden wolle. In einer aktuellen Mitteilung teilte das Unternehmen nun mit, dass bis Ende des Jahres 2025 weitere Mitarbeiter den Konzern verlassen werden. Im April hatte Groz-Beckert ein Tochterunternehmen wegen „drastischen Absatzrückgängen“ geschlossen.
Weltmarktführer Groz-Beckert will bis Ende 2025 insgesamt 250 Stellen abgebaut haben
Am Dienstag (13. Mai) erklärte Groz-Beckert in einer Pressemitteilung, dass das im November 2024 gestartete Freiwilligenprogramm mittlerweile abgeschlossen sei und man sich mit insgesamt 202 Mitarbeitern auf die Auflösung des Arbeitsvertrages geeinigt habe. Einige Austritte haben demnach bereits stattgefunden, ein Großteil soll aber im September und November erfolgen. „Mit der Höhe des Stellenabbaus sieht sich Groz-Beckert vor dem Hintergrund der volatilen Rahmenbedingungen für die kommende Zeit hinsichtlich der Personalstärke angemessen aufgestellt“, heißt es in der Mitteilung.
Name | Groz-Beckert KG |
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Gründung | 1852 |
Sitz | Albstadt, Baden-Württemberg |
Branche | Maschinenbau, Textilindustrie |
Mitarbeiter | 9.419 (2024) |
Umsatz | 839 Millionen Euro (2024) |
Durch die einvernehmliche Auflösung der Arbeitsverträge von 202 Mitarbeitern, die mit einer Abfindung verbunden ist, sowie der natürlichen Fluktuation durch Eigenkündigungen oder Renteneintritte baut Groz-Beckert bis Ende des Jahres 250 Stellen ab. „Der Stellenabbau betrifft die technischen und kaufmännischen Verwaltungsfunktionen“, heißt es in der Mitteilung. „In der Nadelproduktion findet hingegen kein Stellenabbau statt.“ Dort werde mit einem stabilen Personalbedarf gerechnet und aktuelle Nachfrageschwächen mit Kurzarbeit ausgeglichen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Groz-Beckert am Stammsitz auf Kurzarbeit gesetzt.
Probleme der Maschinenbaubranche und der Textilindustrie belasten Groz-Beckert
Als Gründe für den Umsatzrückgang im vergangenen Jahr und die notwendigen Sparmaßnahmen nannte Groz-Beckert zum einen die verschiedenen Krisen der vergangenen Jahre und zum anderen auch die aktuellen geopolitischen Herausforderungen. Im zentralen Geschäftsfeld Textil Tools, also der Herstellung von Präzisionsmaschinen für die Textilindustrie, macht sich sowohl die Krise in der Maschinenbaubranche als auch in der Textilindustrie bemerkbar. Zusätzlich zum geplanten freiwilligen Stellenabbau plant Groz-Beckert aber keine weitere Kostenreduktion.
Auch der Autozulieferer ElringKlinger hat ein Sparprogramm beschlossen, das mit einem Stellenabbau einhergeht.