US-Konzern kündigt Stellenabbau an einzigem deutschem Standort an – rund 120 Mitarbeiter betroffen

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Der nach eigenen Angaben weltweit größte Drahtseilhersteller will an seinem einzigen Standort in Deutschland massiv Stellen abbauen. Die Mitarbeiter wurden am Montag informiert.

Kirkel-Limbach – Während deutsche Weltmarktführer aufgrund der Trump-Zölle überlegen, ihre Produktion in die USA zu verlagern, bekommen auch die US-Unternehmen in Deutschland die aktuellen Probleme zu spüren. Der nach eigenen Angaben weltweit größte Hersteller von Drahtseilen, die WireCo WorldGroup mit Sitz in St. Joseph, Missouri, hat angekündigt, an seinem einzigen deutschen Standort, in Kirkel-Limbach (Saarland), über ein Drittel der Arbeitsplätze streichen zu wollen.

Die Wirtschaft im Saarland hat seit einiger Zeit mit massiven Rückschlägen zu kämpfen. Der US-Autobauer Ford will die Produktion in Saarlouis bis November größtenteils einstellen und das größte Produktionswerk der ZF Friedrichshafen, in Saarbrücken, könnte einen der wichtigsten Kunden verlieren. Wie unter anderem der Saarländische Rundfunk (SR) berichtet, gab es am Montag (28. April) auch schlechte Neuigkeiten für die rund 300 Mitarbeiter von WireCo in Kirkel-Limbach.

Hiobsbotschaft für Traditions-Standort im Saarland - 120 von 300 Arbeitsplätzen sollen wegfallen

Das einzige deutsche Werk von WireCo wurde im Jahr 1948 unter dem Namen Casar Drahtseilwerk GmbH im Kirkeler Ortsteil Limbach gegründet und gehört seit 2007 zum US-Konzern. Bereits im vergangenen Jahr hatte es an dem Standort massive Proteste der Mitarbeiter gegeben, die für ihre Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und einer fairen Bezahlung ihre Arbeit niederlegten. Nun dürfte die Belegschaft aber vor ganz anderen Herausforderungen stehen, da der angekündigte Stellenabbau mehr als ein Drittel der Mitarbeiter betreffen soll.

Name WireCo Germany GmbH
Gründung 1948 als Casar Drahtseilwerk GmbH
Sitz Kirkel-Limbach, Saarland
Branche Stahlindustrie
Mitarbeiter rund 300
Mutterkonzern WireCo WorldGroup (seit 2007)

Konkret soll es um etwa 120 Arbeitsplätze gehen, die bei WireCo in Kirkel-Limbach möglichst sozialverträglich abgebaut werden sollen. Das Unternehmen begründet den Schritt mit einer Überkapazität und einem weltweiten Umsatzrückgang, von dem eben auch das deutsche Werk nicht ausgenommen ist. Der Abbau von 120 der insgesamt knapp 300 Stellen ist ein harter Einschnitt, eine vollständige Schließung des einzigen deutschen Werks ist laut WireCo aktuell aber nicht geplant.

Mehrere Drahtseile.
Der Drahtseilhersteller WireCo will in Kirkel-Limbach 120 von 300 Stellen streichen. Eine Schließung ist aber nicht geplant (Symbolfoto). © IMAGO/imageBROKER/Frederik

Stellenabbau in Limbach soll sozialverträglich erfolgen – Gespräche mit Betriebsrat aufgenommen

Der nun, offenbar kurzfristig, angekündigte Stellenabbau bei WireCo in Kirkel-Limbach ist nicht der erste. Bereits im Jahr 2020 standen an dem Standort im Saarland bis zu 60 Arbeitsplätze zur Disposition, diese Maßnahme konnte durch massive Proteste allerdings abgewendet werden. Ein solcher Fall ist aktuell wohl eher nicht mehr möglich, der Stellenabbau soll laut der Werksleitung aber sozial verträglich erfolgen. Dafür wurden bereits Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen.

Zuletzt hatte auch ein Stahlkonzern seinen bereits angekündigten Stellenabbau an einem Standort im Südwesten bestätigt.

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