"Sie testen unsere Verteidigungsbereitschaft": Merz warnt vor Bedrohung durch Russland
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Bereitschaft der Bundesregierung bekräftigt, die Bundeswehr und deren Teilstreitkräfte auch in Zukunft massiv zu unterstützen. „Wir sehen tägliche Aktionen der russischen Armee. Sie testen unsere Verteidigungsbereitschaft und unsere Verteidigungsfähigkeit“, sagte Merz bei seinem Antrittsbesuch bei der Marine an Bord der Fregatte „Bayern“ im Seegebiet vor Warnemünde.
Russland hatte die Ukraine in der Nacht vor Merz' Marine-Besuch mit brutalen Raketen- und Drohnenangriffen überzogen. Laut dem „Kyiv Independent“ wurden dabei mindestens 23 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.
Kanzler verspricht Schutz von Freiheit und Frieden in Bündnisgebiet
„Und deshalb will ich sagen, wir werden in den nächsten Monaten und in den nächsten Jahren alles tun, die Freiheit, den Frieden und die territoriale Integrität des Bündnisgebietes zu schützen“, so der Kanzler. Die Landes- und Bündnisverteidigung sei seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 notwendiger geworden.
Neues Marine-Hauptquartier im Ostseeraum
Merz hatte zuvor in Rostock im Marinekommando mit Marineinspekteur Jan Christian Kaack gesprochen und das neue nationale Hauptquartier „Commander Task Force Baltic“ (CTF) besichtigt.

Deutsche Marine: Kleinste Teilstreitkraft mit großer Bedeutung
Das 2024 gegründete CTF plant maritime Operationen und Übungsvorhaben und führt von der Nato zugeteilte Seestreitkräfte in Frieden, Krise und Krieg. Die Deutsche Marine zählt etwa 15.300 Soldatinnen und Soldaten. Sie ist nach der Luftwaffe (28.000) und dem Heer (63.000) die kleinste Teilstreitkraft der Bundeswehr.
Merz flog mit dem Hubschrauber von der Fregatte zurück an Land. Er reist anschließend nach Frankreich, wo er in Toulon mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu Abend isst.