Boris Palmer sieht Friedrich Merz als Risiko

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Boris Palmer sympathisiert mit Friedrich Merz (CDU) als möglichem Bundeskanzler, hat aber auch Bedenken und fordert eine Regierung, die von Wirtschaft etwas versteht.

Tübingen - Die anstehende Bundestagswahl werde keine „Flüchtlings-Wahl“ mehr, sondern eine „Wirtschafts-Wahl“, das prophezeit Boris Palmer (parteilos) beim BR „Sonntags-Stammtisch“. Es gehe für den Tübinger Oberbürgermeister um etwas „Fundamentales“: „Die Wirtschaft schmiert dermaßen ab, die Deindustrialisierung läuft und die Arbeitslosigkeit wird auch wieder kommen.“

Boris Palmer: „Wir haben die letzte Chance, das Ruder nochmal herumzureißen“

Es ist nicht zum ersten Mal, dass Palmer ein negatives Bild von der aktuellen Situation in Deutschland zeichnet. Zuletzt klagte der Tübinger Oberbürgermeister bereits über die finanzielle Lage der Städte und darüber, dass die Kommunen am Limit seien. Deshalb hoffe er durch die Wahl auf neue Impulse. Palmer: „Wir haben jetzt die letzte Chance, das Ruder nochmal herumzureißen. Deshalb will ich jetzt eine Regierung, die von Wirtschaft etwas versteht. Es wird jetzt ernst.“

Seiner einstigen Partei, den Grünen, vertraue er in dieser Hinsicht nicht: „Ehrlicherweise, wenn Sie sich angucken, was die letzten drei Jahre passiert ist, dann würde ich meiner Partei noch nicht zugestehen, dass sie herausragende Wirtschaftsreformen angestoßen hat.“

Boris Palmer (r.) ist unentschlossen, wenn es um Friedrich Merz (l., CDU) als möglichen Kanzler geht. © dts Nachrichtenagentur/ Ulmer/Teamfoto/Imago

Boris Palmer will eine Regierung mit klarer Linie

Dass die Grünen weiter regieren dürfen, hoffe Palmer dennoch, sodass sie weiter am Klimaschutz arbeiten können. Ein gegenläufiger Kurs würde der Wirtschaft laut dem OB ebenfalls nicht guttun, „dieses Zick Zack“. Generell hegt Palmer allerdings Sympathien für Friedrich Merz (CDU) als Kanzler.

Dafür nimmt er auch potenzielle AfD-Wähler mit ins Boot: „Die AfD-Wähler sollten jetzt einmal sagen: ‚Jetzt kriegt der Merz die letzte Chance. Er ist sicher nicht die Merkel. Jetzt geben wir ihm 45 %, er soll eine absolute Mehrheit haben.‘“ Trotzdem bezeichnet Palmer Merz auch als „Risiko“, sollte der CDU-Chef Kanzler werden: „Ich weiß nicht, ob er’s kann.“ Vor allem gehe es ihm aber darum, eine Regierung mit einer klaren Linie an der Macht zu sehen, „dass man als Wähler das bekommt, was man will.“ „Meine große Sorge ist“, so Palmer aber, „dass das wieder schiefgeht“ und „drei miteinander was machen müssen, was nicht geht.“

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