Studie erklärt: hoher Krankenstand Grund für fehlendes Wirtschaftswachstum in Deutschland

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Die vielen Krankheitstage der deutschen Bevölkerung machen sich in der Wirtschaft bemerkbar. (Symbolbild) © Zoonar/IMAGO

Die deutsche Wirtschaft ist 2023 um 0,3 Prozent geschrumpft. Laut einer Studie von forschenden Pharma-Unternehmen liegt dies am hohen Krankenstand der Bevölkerung.

Die deutsche Bevölkerung war im abgelaufenen Jahr häufig krank – im Schnitt verpassten Arbeitnehmer rund 20 Arbeitstage krankheitsbedingt. Damit liegt die Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Dieser hohe Wert hat auch direkte Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, wie eine Studie des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA) aufzeigt. Die Studie ist zwar noch nicht veröffentlicht, liegt aber bereits der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vor.

Studie der Pharma-Unternehmen: 26 Milliarden Euro Verlust für die deutsche Wirtschaft

Um welche Summen geht es konkret? Laut den Autoren der Studie, Simon Junker und Claus Michaelsen, wären im Jahr 2023 rund 26 Milliarden Euro mehr erwirtschaftet worden, wenn der Krankenstand nicht erneut so hoch gewesen wäre wie bereits 2022. Die Krankenversicherungen haben durch den hohen Krankenstand in den vergangenen beiden Jahren rund fünf Milliarden Euro verloren. 15 Milliarden geringer sollen auch die Steuereinnahmen in diesem Zeitraum ausgefallen sein.

Mit den nun fehlenden 26 Milliarden Euro hätte die deutsche Wirtschaft trotz Energiekrise und Inflation ein Wachstum um 0,5 Prozent verzeichnen können, wird in der Studie erklärt. So jedoch muss die Wirtschaft hierzulande eine Rezession von rund 0,3 Prozent verkraften.

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Ausschlaggebend für die hohe Zahl an Fehltagen seien laut der Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) vor allem Atemwegserkrankungen wie einfache Erkältungen, Bronchitis oder Grippe gewesen. Als zweiten großen Punkt nannte die DAK einen Anstieg bei psychischen Erkrankungen.

Immerhin: Für das Jahr 2024 prognostizieren Experten Deutschland ein Wirtschaftswachstum. Allerdings hat das ifo-Institut seine Vorhersage für das deutsche Wirtschaftswachstum von ursprünglich 1,4 Prozent auf 0,6 Prozent gekürzt. „Die Entwicklung im letzten Vierteljahr 2023 dürfte schwächer ausfallen als bislang gedacht, das wirkt sich dann auch im kommenden Jahr aus. Unsicherheit verzögert derzeit die Erholung, da sie die Sparneigung der Konsumenten erhöht“, erklärt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmehrshäuser.

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