Handelskriege drohen - Wirtschaftsweise warnen vor Trump-Sieg
Die Experten der so genannten Wirtschaftsweisen planen, die Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem Jahr zu senken, wie das „Handelsblatt“ berichtet.
Ulrike Malmendier, eine der Expertinnen, äußerte, dass sie in die gleiche Richtung gehen würden wie die Bundesregierung. Damit bezog sie sich auf die bereits angekündigte Senkung der Wachstumsprognose von 1,3 auf 0,2 Prozent.
Bisherige Prognose von 0,7 Prozent Wachstum lässt sich nicht halten
Mit diesem Schritt reagieren die fünf Mitglieder des Beratergremiums auf die geringeren Staatsausgaben, die in ihrem eigenen Berechnungsmodell berücksichtigt werden. Eine aktualisierte Prognose wird für Mitte Mai erwartet. Bislang ging das Gremium von einem Wachstum von 0,7 Prozent im Jahr 2024 aus.
Streikwellen und Wachstumsflaute schwächen deutsche Wirtschaft
Malmendier, die in Kalifornien an der Berkeley-Universität lehrt, wies zudem auf die jüngste Streikwelle in Deutschland und eine mögliche erneute Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts in diesem Quartal hin. Sie betonte, dass die Perspektiven mittel- bis langfristig nicht rosig seien. Die Anzahl der gearbeiteten Stunden seien rückläufig. Auch, weil die jüngere Generation weniger arbeiten wolle, während die Gesamtbevölkerung altere. Um diesen demografischen Wandel abzufedern, empfiehlt Malmendier verstärkte Zuwanderung.
Trump-Erfolg könnte zu Handelskrieg führen
Die Wirtschaftsexpertin warnte zudem vor den Auswirkungen eines möglichen Wahlsiegs Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen. Sie befürchtet, dass Trumps protektionistische Wirtschaftspolitik, die bereits in seiner vorherigen Amtszeit auf Zölle und Handelskriege setzte, Europa erneut belasten könnte.
Erhöhung der Wochenarbeitszeit soll leichter möglich sein
Die Bundesregierung plant laut dem Bericht, Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt zu ergreifen, um die Wirtschaft anzukurbeln. So soll es für Frauen einfacher werden, mehr Wochenstunden zu arbeiten. Außerdem sollte Deutschland mehr Anreize für Investitionen in neue Branchen wie Künstlicher Intelligenz, Biotech oder Umwelttechnologie setzen, so Malmendier.