Notfälle stoppen Trump-Auftritt in umkämpftem Swing State – dann wird es bizarr

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Skurrile Wendung eines Auftritts zur US-Wahl 2024: Nach Notfall-Einsätzen unterbricht Donald Trump seine Veranstaltung im Swing State Pennsylvania– und ruft zum „Musikfest“.

Oaks – Diese Veranstaltung im Wahlkampf zur US-Wahl 2024 lief ganz anders, als geplant. Eigentlich hatte Donald Trump, Kandidat der Republikaner, in Oaks im Bundesstaat Pennsylvania bei einer Art Bürgerdialog, in den USA „Townhall“ genannt, um Wählerstimmen werben. Der Auftritt im Swing State nahm aber gleich mehrfach eine abrupte Wendung.

Erst kürzlich hatte Trump auf einer US-Wahl-Veranstaltung über seine Migrationspläne und die „Operation Aurora“ fabuliert. Nun kippte der Auftritt in eine ganz andere Richtung. Gut eine halbe Stunde war Donald Trump bereits gemeinsam mit Kristi Noem, republikanische Gouverneurin von South Dakota auf der Bühne und beantwortete Fragen aus dem Publikum, dann kam es zum ersten Zwischenfall: Ein medizinischer Notfall im Zuschauerraum. „Ein Arzt, bitte. Ein Arzt“, rief Trump und unterbrach den Bürgerdialog. Während Sanitäter sich um die betroffene Person kümmerten, forderte Trump die Regie auf, „Ave Maria“ über die Lautsprecher zu spielen.

Donald Trump in Swing State Pennsylvania: Medizinische Notfälle stoppen Auftritt vor US-Wahl 2024

Nur wenig später folgte dann gar ein zweiter medizinischer Notfall. Diesmal sollen es laut US-Medien die Zuschauenden gewesen sein, die Trump mit „Medic“-Hinweisen dazu brachten, seine Ausführungen zur US-Wahl 2024 zu unterbrechen. Gründe für die Notfälle waren zunächst unklar. Allerdings beklagten Trump und Noem auf der Bühne die große Hitze im Saal. Auch Personen aus dem Zuschauerraum sollen vorab eine bessere Klimatisierung gefordert haben. Trump ließ schließlich die Türen öffnen.

Donald Trump bei einem „Townhall“ vor der US-Wahl.
Donald Trump bei einem „Townhall“ vor der US-Wahl. © Alex Brandon / dpa

Nach wenigen weiteren Minuten der Ausführung beendete Trump schließlich das Townhall – dann wurde es allerdings bizarr. Weder Trump, noch Noem verließen die Bühne, obwohl es längst nicht mehr um die US-Wahl ging. Trump wagte gar einen düsteren Scherz, fragte ins Publikum: „Möchte noch jemand in Ohmnacht fallen?“.

Notfälle bei Trump-Auftritt in Swing State, dann wird es bizarr – „Musikfest“ statt Wahlkampf zur US-Wahl

Dann krempelte Donald Trump das Konzept des Auftritts kurzerhand um. „Lasst uns ein Musikfest daraus machen“, kündigte er als Gegenvorschlag zum Beantworten weiterer Fragen an und wünschte sich erneut, dass vor Ort „Ave Maria“ gespielt werde.

Zahlreiche weitere Songs kamen auf die Playlist, zu denen Trump teils etwas unbeholfen auf der Bühne tanzte. Unter anderem waren „Y.M.C.A.“ von den Village People, „November Rain“ von Guns N‘ Roses, Rufus Wainwright’s cover des Songs „Hallelujah“ oder „Nothing compares to you“ von Sinead O‘Connor. Insgesamt soll der Musik-Reigen rund 40 Minuten gedauert haben.

„Sind Patrioten“: Nach „Y.M.C.A.“ und „Hallelujah“ feiert Trump zusammengebrochene Zuschauer

„Niemand geht“, soll Trump sich während seines spontanen „Musikfests“ laut AP noch gesagt haben. Auch sein Kommunikationsdirektor Steven Cheung schrieb bei X, etwas „sehr besonderes“ sei in Pennsylvania passiert. Niemand habe die Veranstaltung verlassen wollen, um „noch mehr Songs der berühmten DJT (DJ Trump, Anm. d. Red.) Spotify-Playlist“ zu hören. AP berichtet allerdings von verunsicherten Zuschauern, die warteten, ob Trump noch weiter reden werde und dann schließlich frühzeitig die Musik-Party verließen.

Zu den medizinischen Notfällen sagte Trump noch: „Diese beiden Personen, die zusammengebrochen sind, sind Patrioten“. Und weiter: „Dank ihnen haben wir am Ende ein wenig großartige Musik gehört, nicht wahr?“ Dann verließ er zu einem Song aus dem Musical „Cats“ die Bühne.

Trump-Auftritt vor US-Wahl 2024 in Oaks: Swing State Pennsylvania könnte über Ausgang der Wahl entscheiden

Bei Wahlkampfveranstaltungen kommt es immer wieder zu medizinischen Notfällen und infolgedessen zu Unterbrechungen. Viele Besucher warten stundenlang auf Einlass, die Sicherheitsvorkehrungen sind nicht zuletzt durch die Attentatsversuche auf Trump streng, so mancher gerät da ans Ende seiner Kräfte. Ebenfalls für Aufregung sorgte eine Trump-Veranstaltung zur US-Wahl 2024 in Florida, bei der Leute Hakenkreuz-Flaggen schwenkten.

Der Swing State Pennsylvania gilt aufgrund des engen Rennens zwischen Trump und seiner demokratischen Konkurrentin Kamala Harris, die zuletzt Unterstützung von Barack Obama erhielt, als einer der entscheidenden Bundesstaaten bei der Wahl. Manche Experten halten ihn wegen der hohen Zahl an Wahlleuten sogar für den wichtigsten überhaupt. Ohne einen Sieg in dem von einer starken Mittelschicht geprägten Bundesstaat wäre der Einzug ins Weiße Haus zumindest deutlich schwieriger. In Umfragen soll Trump dort aktuell vorne liegen. Auch Harris machte am Montagabend (Ortszeit) Wahlkampf in Pennsylvania. 

Ebenfalls kündigte Harris an, erstmals ein Interview beim Sender Fox News geben zu wollen. Der ist eigentlich Lieblingssender ihres Konkurrenten – doch sogar Donald Trump kritisierte Fox News kürzlich. (han/dpa)

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