„Blaue Mauer“ bei US-Wahl 2024: Demokraten sorgen sich um entscheidenden Swing State
Harris und Trump liefern sich ein enges Rennen um die Swing States. Die Demokraten sollen nun besorgt sein, dass die „Blaue Mauer“ in Michigan bröckeln könnte.
Lansing – Zwei Wochen vor der US-Wahl 2024 kämpfen Kamala Harris und Donald Trump im Wahlkampf um die Stimmen der wahlberechtigten US-Amerikaner, insbesondere in den entscheidenden Swing States. Harris besucht dabei Michigan, Pennsylvania und Wisconsin – drei Staaten, die in der Vergangenheit oft den Demokraten bei Präsidentschaftswahlen den Sieg sicherten. Diese Bundesstaaten bilden einen Teil der sogenannten „Blauen Mauer“. 2016 gelang es Trump, diese Staaten für sich zu gewinnen, doch 2020 kehrten sie zu den Demokraten und Präsident Joe Biden zurück.
Kampf um die Swing States bei der US-Wahl 2024: Harris-Lager soll besorgt um „Blaue Mauer“ sein
Nun gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass das Harris-Lager um die Stabilität der „Blauen Mauer“ besorgt ist. Laut NBC News sind die Demokraten besonders um zwei Bundesstaaten in Sorge. Ein hochrangiger Mitarbeiter der Harris-Kampange äußerte Befürchtungen innerhalb des demokratischen Lagers, dass Harris in Michigan oder Wisconsin möglicherweise die Wahl verlieren könnte. Die größten Bedenken gelten demzufolge Michigan, was zwei weitere Wahlkampfmitarbeiter bestätigten. Aktuelle Umfragen zur US-Wahl 2024 schließen nicht aus, dass Trump Michigan bei der Wahl im November tatsächlich für sich gewinnen könnte.
Die durchschnittlichen Umfrageergebnisse des Projektes FiveThirtyEight zeigen, dass Trump und Harris in Michigan fast gleichauf liegen. Harris hat mit 47,4 Prozent einen leichten Vorsprung vor Trump mit 47,2 Prozent. Lauren Hitt, die Wahlkampfsprecherin von Harris, wies die Sorgen der Demokraten jedoch zurück. „Wir glauben, dass wir Michigan gewinnen werden“, sagte sie laut NBC.
Entscheidende Swing States bei US-Wahl 2024: Könnte die „Blaue Mauer“ bröckeln?
Mit Trumps Sieg in Michigan 2016 wurde er der erste Republikaner seit George HW Bush 1988, der den Bundesstaat bei einer US-Wahl für sich entscheiden konnte. „Dieses Mal haben die Inflation, die Wirtschaft und bundesstaatliche Probleme wie die Politik für Elektrofahrzeuge dafür gesorgt, dass das Rennen fast zu einem Patt geworden ist“, berichtet das New York Magazine über die diesjährige US-Wahl. Trumps negative Äußerungen über die Stadt Detroit könnten ihm jedoch bei der Wahl schaden. Er sagte über Harris und die Stadt in Michigan: „Unser ganzes Land wird am Ende wie Detroit sein, wenn sie Ihre Präsidentin ist.“
Auch Harris könnte in Michigan möglicherweise mit Problemen zu kämpfen haben. Obwohl sie seit Bidens Rückzug aus dem Wahlkampf in Michigan aufgeholt hat, deute eine jüngste Umfrage der Zeitung Telegraph darauf hin, dass Harris „in einem Staat mit einer großen arabischen und muslimischen Bevölkerung weiterhin Probleme hat, da diese mit der Haltung der Regierung zu den Konflikten in Gaza und im Libanon unzufrieden ist“. Die Befragten in Michigan nannten Wirtschaft, Abtreibung und Einwanderung als ihre wichtigsten Themen.
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Wahlkampf in Michigan vor US-Wahl 2024: Trump und Harris kämpfen um Stimmen in Swing States
In Michigan spielen außerdem Gewerkschaften eine entscheidende Rolle. Harris versuchte daher bei Wahlkampfveranstaltungen in der vergangenen Woche, sich bei dieser Wählergruppe einen Vorsprung zu verschaffen. 2016 war es unter anderem diese Wählergruppe, die Trump zum knappen Sieg verhalf. Auch Trump warb in der vergangenen Woche bei Wahlkampfveranstaltungen in Michigan um die Stimmen von Gewerkschaftsmitgliedern.
„Es führt kein Weg daran vorbei, dass diese drei Staaten, die sogenannte Blaue Mauer, für beide Kampagnen von zentraler Bedeutung sind“, sagte Al Mottur, ein demokratischer Stratege, gegenüber The Hill. Die Blaue-Mauer-Staaten spielten auch bei den letzten beiden Wahlen eine entscheidende Rolle. Sollte Harris die „Blaue Mauer“ bei der Wahl im November nicht halten können, hätte die demokratische Kandidatin kaum Chancen auf einen Sieg und den Einzug ins Weiße Haus. (pav)