Vor US-Wahl 2024: Trump beschimpft Harris und Feindin in der eigenen Partei

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Trump dreht vor US-Wahl die Sicherung durch: Schwere Beleidigungen gegen Harris und Partei-Feindin

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Kurz vor der US-Wahl sprach Trump im Swing State Arizona mit dem rechten Meinungsmacher Tucker Carlson. Harris und anderen Gegnern drohte er.

Washington, D.C. – Vor der US-Wahl kursieren im Lager des Ex-Präsidenten Donald Trump bereits einige Namen, wer im Fall eines Wahlsieges gegen Vize-Präsidentin Kamala Harris, einer neuen Regierung angehören könnte. Immer wieder wurden zuletzt der Milliardär Elon Musk und der ehemalige Trump-Kontrahent Robert F. Kennedy genannt. Im Gespräch mit dem rechten Meinungsmacher Tucker Carlson bejahte Trump am Donnerstag (31. Oktober), dass die beiden „einflussreiche Figuren“ seiner Administration werden würden. Und er wütete gegen seine politischen Gegner.

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Donald Trump und Tucker Carlson verstehen sich in ihrer Ablehnung liberaler Demokratie blenden. © Patrick T. Fallon / AFP

Vor US-Wahl: Trump beschimpft Harris und parteiinterne Gegnerin Cheney

Trump beschimpfte seine demokratische Kontrahentin Harris als „dumm, wie ein Stein“ und schlug vor, seine parteiinterne Gegnerin Liz Cheney in ein Kriegsgebiet zu schicken. Cheney sei eine „radikale Kriegstreiberin“, behauptete Trump. „Lasst uns sehen, wie sie das findet, wenn die Waffen ihr ins Gesicht gerichtet sind“, sagte er zu Carlson. Weiter behauptete Trump erneut, es gebe einen „Feind im Inneren“, der die USA in ein „kommunistisches oder faschistisches“ Regime umbauen wolle, den er notfalls militärisch bekämpfen wolle. Die US-Wahl selbst, so behauptete der Ex-Präsident, könne er nur noch durch „Betrug“ verlieren.

Trump wütet gegen „Feind im Inneren“ und angeblichen „Betrug“ bei US-Wahl

Der „Feind im Inneren“ sind für Trump etwa führende Demokraten wie die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi oder der Abgeordnete Adam Schiff, der die Ermittlungen im ersten Amtsenthebungsverfahren gegen Trump leitete. Pelosi und Schiff gehören zum liberalkonservativen Establishment der Demokraten.

„Betrug“ witterte Trump auch nach der vergangenen US-Wahl 2020, bei der er gegen den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden verlor. Am 6. Januar 2021 stachelte Trump seine Anhängerschaft vor dem US-Kapitol auf, gegen die Zertifizierung des Wahlergebnisses durch den US-Kongress zu demonstrieren. Nach Schätzungen der US-Bundespolizei FBI stürmten damals mehr als 2000 Trump-Anhänger und militante Rechtsextreme das Parlament. Sechs Menschen wurden getötet. Der Tag gilt als einer der schwerwiegendsten Angriffe auf die US-Demokratie der jüngeren Vergangenheit.

Republikaner planen Klagen gegen Ergebnis der US-Wahl – Trump-treue Milizen könnten Gewalt anwenden

Viele der Angreifer vom 6. Januar 2021 wurden vor Gericht gestellt und zu harten Strafen verurteilt. Gewaltforscher hoffen auf eine abschreckende Wirkung, berichtete die Nachrichtenagentur afp. Forschende halten es demnach trotzdem nicht für ausgeschlossen, dass gewaltbereite Milizen spontan auf den Plan treten. Absehbar hingegen sei, dass Trump und die Republikaner versuchen würden, einen etwaigen Wahlsieg der Demokraten durch hunderte Klagen zu torpedieren. Nach der US-Wahl 2020 scheiterten sie damit in allen Fällen.

Umfragen vor US-Wahl: knappes Rennen zwischen Trump und Harris in Swing States

Die aktuellen Umfragen zur US-Wahl sind extrem knapp. Landesweit liegen Harris und Trump mit 49 beziehungsweise 48 Prozentpunkten quasi gleichauf und innerhalb der statistischen Schwankungsbreite. Aufgrund des Wahlleutegremiums Electoral College, das schlussendlich über die Präsidentschaft entscheidet, sind für den Wahlsieg allerdings nur sieben besonders umkämpfte Bundesstaaten, sogenannte Swing States, ausschlaggebend: Harris führt aktuell, teils haarscharf, in Michigan, Wisconsin, Nevada und Pennsylvania. Trump führt in North Carolina, Georgia und Arizona. Bis auf Nevada haben alle Staaten genug Stimmen im Wahlleutegremium, um den Ausgang der Wahl entscheiden zu können.

„Project 2025“: Demokratiefeindlicher Plan der radikalen Rechten könnte nach US-Wahl greifen

Für den Tag nach der US-Wahl hat die radikale Rechte in den USA bereits einen Plan: Die ultrakonservative Heritage-Stiftung hat mit ihrem „Project 2025“ einen inoffiziellen Plan für die Trump-Regierung vorgelegt. Trump distanzierte sich offiziell zwar davon, unterstützte allerdings viele konkrete Forderungen. Verkürzt zielt das hunderte Seiten umfassende Programm darauf ab, möglichst viel Macht im Staat in der Hand des Präsidenten zu konzentrieren, um eine ultrakonservative, frauen- und minderheitenfeindliche Agenda durchzusetzen.

Nach US-Wahl: Musk und Kennedy haben bereits Pläne für zweite Trump-Regierung

Neben der Heritage-Stiftung hat auch Tesla-Chef Musk einige Pläne für eine zweite Trump-Regierung verkündet: Nach der US-Wahl könnte eine republikanische Regierung den Staatshaushalt um etwa ein Drittel zusammenstreichen, verkündete auf einer Trump-Veranstaltung in New York. Kennedy, erklärter Impfgegner, behauptete zuletzt, Trump habe ihm das Gesundheitsministerium angeboten. Das verneinte ein Trump-Mitarbeiter gegenüber dem US-Sender CNN jedoch. (kb)

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