Harris und Trump ringen um schwarze Wählerschaft: Neue Umfragen zeigen Details

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Die US-Wahl wird sich in den Swing States entscheiden – hier ist vor allem die schwarze Wählerschaft für Harris und Trump wichtig. Neue Umfragen liefern Infos.

Washington, D.C. – Am 5. November findet die US-Wahl statt. Es wird ein knappes Rennen zwischen der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihrem republikanischen Opponenten Donald Trump. Nicht nur die Swing States werden das Ergebnis beeinflussen, sondern auch die schwarze Wählerschaft.

US-Wahl-Umfrage: Deutliche Mehrheit der schwarzen Wählerschaft favorisiert Harris

Rund 87 Prozent der registrierten schwarzen Wählerinnen und Wähler unterstützen Harris, während zwölf Prozent Trump favorisieren – das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von CBS News in der vergangenen Woche. Interessanterweise stimmen diese Ergebnisse mit denen der YouGov-Wahltagsbefragung von 2020 überein: Damals gaben ebenfalls 87 Prozent der schwarzen Wählerinnen und Wähler an, für Biden gestimmt zu haben, während zwölf Prozent Trump präferierten.

Knappes Rennen: Harris und Trump ringen um schwarze Wählerschaft

Kleine Unterschiede könnten in einem Wahlkampf, der voraussichtlich durch äußerst knappe Mehrheiten entschieden wird, eine entscheidende Rolle spielen, so BBC. Selbst wenn die Umfragen nicht ganz zutreffen, könnten bereits geringe Zugewinne bei schwarzen oder Wählerinnen und Wählern mit lateinamerikanischem Migrationshintergrund in den Swing States den Ausgang der Wahl beeinflussen.

Wahlkampf USA - Harris und Trump
Harris und Trump ringen um schwarze Wählerschaft: Neue Umfragen zeigen Details © Alex Brandon/AP/dpa

So wird in Arizona am 5. November voraussichtlich fast jede vierte Stimme von Personen mit lateinamerikanischer Familiengeschichte abgegeben, während in Nevada dieser Anteil bei fast 20 Prozent liegt. In Georgia, einem weiteren wichtigen Bundesstaat, stellen schwarze Bewohnerinnen und Bewohner rund 30 Prozent der Wählerschaft.

Umfrage vor US-Wahl: Trump gewinnt Beliebtheit bei schwarzen Männern

Eine kürzlich von der New York Times und dem Sienna College veröffentlichte Umfrage weicht jedoch leicht von der CBS-Umfrage ab. Diese zeigt, dass Harris bei den schwarzen Wählerinnen und Wählern auf eine Unterstützung von 78 Prozent kommt.

Bei den letzten Wahlen lag die Unterstützung für die Demokraten bei rund 90 Prozent. Etwa 15 Prozent der schwarzen Wählerschaft plant demnach, für den ehemaligen Präsidenten zu stimmen – ein Anstieg von sechs Prozentpunkten im Vergleich zu vor vier Jahren. Das sei besonders auf schwarze Männer zurückzuführen.

US-Wahl: Harris nutzt Trumps Anfeindungen für ihren Wahlkampf

Die Demokraten setzen auf eine gewaltige Unterstützung schwarzer Wählerschaft, angezogen von der Chance, die erste schwarze Präsidentin zu wählen, so die New York Times. Gleichzeitig hofft die demokratische Partei auf die Abneigung gegenüber Trump – und rückt dessen Infragestellung der ethnischen Identität von Harris, seine Kommentare zu „schwarzen Jobs“ und seine Dämonisierung haitianischer Einwanderer, seine lange Geschichte rassistischer Angriffe in den Mittelpunkt des Wahlkampfs.

Harris scheint zwar auf dem besten Weg, eine große Mehrheit der schwarzen Wähler zu gewinnen, doch Trump scheint den langjährigen Vorsprung der Demokraten in dieser Wählergruppe zu untergraben. Mit gezielten Werbemaßnahmen und vereinzelten Outreach-Veranstaltungen konzentriert sich sein Wahlkampfteam darauf, insbesondere schwarze Männer anzusprechen, und konnte so eine Zunahme der Unterstützung verzeichnen.

„Das ist nicht akzeptabel“: Obama kritisiert schwarze Männer, die Trump wählen wollen

Die schwankende Unterstützung für Harris lasse sich größtenteils auf die wachsende Enttäuschung über die Demokraten zurückführen, die ihre Versprechen gegenüber den schwarzen Wählern, die lange als „Rückgrat“ der Partei galten, nicht ausreichend eingelöst haben, so die Zeitung.

Der ehemalige Präsident Barack Obama sieht den Grund woanders: „Sie kommen mit allen möglichen Gründen und Ausreden an, und damit habe ich ein Problem“, sagte er vor einer Kundgebung laut Newsweek in Harris‘ Wahlkampfbüro. Einiges davon lasse ihn vermuten, „und ich spreche hier direkt zu den Männern, (...) dass Sie einfach keine Luft haben, eine Frau als Präsidentin zu haben.“

Obama fügte hinzu: „Und jetzt denken Sie darüber nach, jemanden auszusetzen oder sogar zu unterstützen, der Sie in der Vergangenheit erniedrigt hat?“, sagte er mit Bezug auf Trump. „Weil Sie denken, das sei ein Zeichen von Stärke? Weil es das ist, was einen Mann ausmacht: Frauen herabzusetzen? Das ist nicht akzeptabel.“(hk)

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