Bestückt mit Sowjet-Flaggen: Ukraine jagt russische Militärfahrzeuge in die Luft
Das „Siegesbanner“ der Sowjetunion ist eigentlich aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs bekannt. Im Ukraine-Krieg wehte die Flagge nun wieder.
Kursk – Am 16. Februar geriet eine russische Panzerkolonne in Kursk auf ein ukrainisches Minenfeld und wurde von Drohnen angegriffen. Laut dem Telegram-Kanal Shrike News führte die Kolonne dabei rote „Siegesflaggen“ aus der Sowjetzeit mit sich. Die Flaggen, die am 2. Mai 1945 über dem Reichstag gehisst wurden und heute als Symbol des russischen Sieges über Deutschland gelten.
Das „Siegesbanner“ der Sowjetunion – Im Ukraine-Krieg
Das „Siegesbanner“ zeigt Hammer und Sichel sowie einen Stern in der oberen linken Ecke und enthält die Inschrift „150. Schützendivision, Kutusow-Orden 2. Klasse, Division Idriza, 79. Schützenkorps, 3. Stoßarmee, 1. Weißrussische Front“.
Die sowjetische rote Fahne wurde zuletzt am 25. Dezember 1991 über dem Kreml gehisst, bevor sie nach dem Zerfall der Sowjetunion durch die russische Trikolore ersetzt wurde. Seit dem Frühjahr 2022 setzen russische Soldaten in besetzten ukrainischen Gebieten vermehrt sowjetische Fahnen ein, wie Newsweek berichtet.

Das „Siegesbanner“ als Zeichen gegen Friedensverhandlungen?
Ein vom ukrainischen Verteidigungsministerium veröffentlichtes Video zeigt, wie die Panzer mit diesen Fahnen zerstört werden. Newsweek berichtete über das Video, konnte dessen Echtheit sowie die genaue Version der Flaggen jedoch nicht unabhängig verifizieren.
Die Nutzung dieser Siegesbanner könnte symbolisieren, dass Moskau entschlossen ist, aus dem Ukraine-Krieg als Sieger hervorzugehen – um jeden Preis. Das würde Friedensverhandlungen erschweren. Zudem erinnern die Fahnen an die Zeit, in der Russland die osteuropäischen Staaten kontrollierte. So auch die Ukraine.
Reaktionen in den sozialen Medien: „Stattdessen weiße Fahnen“
Über den Angriff und die roten Flaggen wurde mehrfach in den sozialen Medien berichtet. Der OSINT-Account OSINTtechnical berichtete auf X, dass die russische Kolonne unter sowjetischer Flagge ukrainische Stellungen nahe Nikolskoje in der Oblast Kursk angriff, dabei jedoch in ein Minenfeld geriet und von ukrainischen FPV-Drohnen massiv getroffen wurde. Das ukrainische Verteidigungsministerium veröffentlichte das Video des Angriffs mit den Worten: „Vielleicht bringen sie das nächste Mal stattdessen weiße Fahnen mit.“
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Auch russische Militärblogger zeigten sich entsetzt. Alex Parker Returns berichtete auf Telegram, dass er zunächst skeptisch gewesen sei, die Informationen jedoch bei seinen Kontakten vor Ort überprüft habe, die sie bestätigt hätten, wie Newsweek schreibt. Seinen Angaben zufolge hätten einige ältere Entscheidungsträger die Soldaten gezwungen, Siegesbanner an ihrer Ausrüstung zu befestigen, bevor sie die Kolonne direkt in ein Minenfeld geschickt hätten. Dort sei sie von Tausenden FPV-Drohnen attackiert und zerstört worden. Mittlerweile sei zudem ein Video der Zerstörung veröffentlicht worden, was er als eine große Schande bezeichnete.
Anton Geraschtschenko, ehemaliger stellvertretender Innenminister der Ukraine, kommentierte auf X: „In der Region Kursk starteten die Russen einen Frontalangriff und schwenkten rote Fahnen. Die Straße wurde vermint und die ukrainischen Verteidiger setzten Drohnen ein, um die Kolonne der 155. russischen Brigade zu zerstören.“ (lw)