Ukraine-Krieg: Erfolgreicher Drohnenangriff auf Raketenfabrik tief in Russlands Hinterland
Regelmäßig gelingen der Ukraine erfolgreiche Militärschläge im russischen Hinterland. Zuletzt traf es eine Fabrik für Bestandteile von Raketen.
Kiew/Moskau – Je länger der Ukraine-Krieg andauert, desto häufiger scheinen das angegriffene Land erfolgreiche Militärschläge auf russischem Boden zu gelingen. Zwar geraten die ukrainischen Truppen an mehreren Frontabschnitten immer wieder massiv unter Druck, dennoch geht es schon lange nicht mehr einzig und allein darum, die heranrückenden Truppen Russlands aufzuhalten. Der Vorteil, der sich daraus ergibt: Die Ukraine kann durch Angriffe auf die militärische Infrastruktur nachhaltigere Erfolge erzielen.
Das ist der Ukraine auch in der vergangenen Nacht auf den 11. August 2025 gelungen. Wie das ukrainische Nachrichtenportal Pravda berichtet, hat die Ukraine mithilfe von Langstreckendrohnen eine russische Fabrik angegriffen. Diese stellt demnach Komponenten für die Raketensysteme Kh-32 und Kh-101 her.

Geheimdienst der Ukraine koordinierte Militärschlag gegen Raketenfabrik Russlands
Konkret produziert das Unternehmen Kreiselinstrumente, Steuerungssysteme, Bordcomputer und Verbundsysteme für die genannten Raketen. Mindestens vier Drohnen hätten die Produktionsanlage in der Region rund um die Millionenstadt Nischni Nowgorod getroffen, heißt es weiter.
Den Militärschlag koordiniert hat der ukrainische Sicherheitsdienst SBU, eine Nachfolgeorganisation des KGB der ukrainischen Sowjetrepublik. Dieser war 1991 dort aufgelöst und durch den SBU ersetzt worden. Der SBU kündigte an, auch in Zukunft Angriffe auf Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes in Russland durchzuführen.
Große Bedeutung von Drohnen im Ukraine-Krieg - Kiew will russischen Nachschub stören
Um Ziele im russischen Hinterland zu erreichen, setzt die Ukraine regelmäßig auf Drohnen. Das Ziel ist es für gewöhnlich, den militärischen Nachschub zu verzögern. Zu diesem Zweck greift die Ukraine militärisches Gerät an oder eben Fabriken, die dieses - oder Bestandteile dafür - herstellen. Anders als Russland verzichtet die Ukraine jedoch darauf, zivile Ziele ins Visier zu nehmen.
Erst am Vortag (10. August) war der Ukraine ein Drohnenangriff auf eine Ölraffinerie in Saratow gelungen, das etwa 900 Kilometer von der ukrainisch-russischen Grenze entfernt liegt. Für großes Aufsehen gesorgt hatte im Juni auch die „Operation Spinnennetz“, bei der das ukrainische Militär zahlreiche russische Kampfflugzeuge zerstört oder beschädigt hatte. (grmo)