F-16-Kampfjets für Angriffen in Russland? Nato-Partner gibt grünes Licht – nun muss Putin zittern
Die Niederlande setzen keine Grenzen für den Einsatz ihrer F-16-Kampfjets in der Ukraine. Die Reichweite könnte theoretisch bis Moskau reichen.
Amsterdam – Mit niederländischen Kampfjets könnte ein ukrainischer Pilot theoretisch bis nach Moskau fliegen. Denn anders als andere Staaten wollen die Niederlande der Ukraine keine Auflagen für die Nutzung ihrer F-16-Kampfjets geben. „Wir haben dem Einsatz und der Reichweite der F-16 keine Grenzen gesetzt, sofern das Kriegsrecht eingehalten wird“, erklärte der Befehlshaber der niederländischen Streitkräfte Onno Eichelsheim.
Einsatz vom F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg: Nato-Land äußert sich zu Beschränkungen
„Die von uns bereitgestellten Mittel können von der Ukraine nach Belieben verwendet werden, sofern das humanitäre Kriegsrecht eingehalten wird“, sagte Eichelsheim gegenüber der niederländischen Nachrichtenseite NOS weiter. Letztendlich spielt allerdings auch die russische Luftabwehr eine Rolle dabei, wie weit die F-16 es in das Land Russland schaffen. Nur bis zu 40 Kilometer an die russische Grenze schätzte der Militärexperte Markus Reisner vom Österreichischen Bundesheer gegenüber dem RND ein – dann würden F-16-Kampfjets abgeschossen werden.

F-16-Kampfjets für die Kursk-Offensive? Putin im Ukraine-Krieg in einem „Dilemma“
Angriffe auf russischem Territorium schließt diese Einschätzung allerdings nicht aus. Je nach Munition können unterschiedliche Reichweiten erzielt werden, viele davon würden Ziele in über 40 Kilometern Entfernung erreichen. So könnten die F-16 beispielsweise auch für die Kursk-Offensive im Ukraine-Krieg genutzt werden.
Eichelsheim hält die Offensive für „auf praktischem Gebiet brillant“, denn sie hätte „Putin in ein Dilemma gebracht“. Das könne jetzt entweder durch Verhandlung oder durch strategische Angriffe genutzt werden.
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Militär-Strategie oder Verhandlung: Scheidepunkt im Ukraine-Krieg durch Kursk-Offensive
„Man kann sie als Verhandlungsmasse nutzen, dann muss man etwas mit den Verhandlungen anfangen“, sagt er, „oder man kann sie nutzen, um sicherzustellen, dass Russland Einheiten aus der Donbass-Region abziehen muss. Letzteres sehen wir nicht, also bleibt abzuwarten, inwieweit es eine strategische Auswirkung haben wird.“
Die Niederlande hatten Kiew in der Vergangenheit 24 F-16-Kampfjets für den Ukraine-Krieg versprochen. Genauere Informationen über den Status der Lieferung nannte Eichelsheim nicht. Allerdings seien laut Medienberichten bereits im Juli die ersten sechs Kampfjets in der Ukraine angekommen. Mit der Erlaubnis sind die Niederlande nicht die ersten. Auch Dänemark hatte beispielsweise Angriffe mit F-16-Kampfjets auf russischem Gebiet zugelassen. (lismah)