Amazon warnt vor neuer Betrugsmasche: Kunden sollten hellhörig werden
Kriminelle nehmen erneut Amazon-Prime-Kunden ins Visier. Eine betrügerische E-Mail soll sie zur Herausgabe sensibler Daten bringen – so schützen Sie sich.
Kassel – Amazon ist der wohl bekannteste Online-Marktplatz in Deutschland. Millionen Prime‑Mitglieder nutzen den Service täglich für schnelle Lieferungen, Streaming und exklusive Angebote. Doch wo viele Kunden aktiv sind, treiben auch Betrüger ihr Unwesen. Pünktlich zum bevorstehenden Prime Day warnt der Online-Riese nun vor einer Welle gefälschter E-Mails, die es vor allem auf die Amazon-Anmeldeinformationen und Bankdaten abgesehen haben. Wer nicht aufpasst, geht den Betrügern ins Netz.
Warnung vor Amazon-Betrug: Was hinter der betrügerischen E-Mail an Prime-Kunden steckt
Betrugsversuche über das Internet sind weit verbreitet. Insbesondere das „Abfischen“ von Daten ist laut dem Bundeskriminalamt ein häufig genutztes Mittel, um Straftaten im Internet zu begehen. Dabei werden ihre Methoden immer gefährlicher, weil sie für die Betroffenen zunehmend schwieriger zu erkennen sind.
Im aktuellen Fall hat Amazon nach eigenen Angaben „zuletzt mehr Kunden registriert, die gefälschte E-Mails im Zusammenhang mit ihrer Amazon-Prime-Mitgliedschaft melden“. In einer E-Mail an seine Kunden warnt das Unternehmen vor der Betrugsmasche: Prime-Kunden erhalten demnach E-Mails, die vermeintlich von Amazon stammen und über eine automatische Verlängerung der Prime-Mitgliedschaft zu einem unerwarteten Preis informieren. Oder in der Nachricht wird behauptet, die hinterlegte Zahlungsmethode für die anstehende Verlängerung sei nicht mehr gültig.

Aufgrund dessen sollen Prime-Kunden auf die beigefügte Schaltfläche „Abonnement kündigen“ oder „Zahlungsmethode aktualisieren“ klicken, heißt es in den betrügerischen Nachrichten. Eine Falle – denn diese führen nicht zu echten, sondern gefälschten Amazon-Anmeldeseiten. Ein unbedachter Klick könnte hier gravierende Folgen haben und teuer werden. Jüngst warnten Verbraucherschützer vor einer ähnlichen Maasche, bei der ein harmlos wirkender Kettenbrief via WhatsApp kursierte. Außerdem breitet sich eine fiese Betrugsmasche an Parkautomaten in ganz Deutschland aus.
Amazon warnt vor gefälschten E-Mails – „Keinesfalls auf verdächtige Links klicken“
Das Gefährliche an der neuen Amazon-Betrugsmasche ist, dass die Betrüger „persönliche Informationen, die sie aus anderen Quellen erhalten haben, in diese E-Mails aufnehmen“. So versuche man, „legitim zu erscheinen“, mahnt Amazon. Wer eine solche Mail bekommt, sollte keinesfalls auf die darin enthaltenen Links oder Schaltflächen klicken. Zum Schutz der persönlichen Daten rät das Unternehmen, die E-Mail zu ignorieren.
Prime-Kunden, die auf verdächtige Links geklickt haben, sollten unbedingt ihre Kreditkarten- beziehungsweise Debitkartenabrechnungen auf unbekannte Gebühren überprüfen. Nicht autorisierte Transaktionen sollten umgehend der Bank gemeldet werden.
Phishing-Betrug: So können sich Amazon-Kunden schützen
„Amazon wird dich niemals telefonisch oder auf einer anderen Website als Amazon.de bitten, dein Passwort anzugeben oder vertrauliche persönliche Informationen zu bestätigen“, heißt es auf der Webseite des Online-Riesen. Auch wenn betrügerische E-Mails meist täuschend echt aussehen, gibt es laut Amazon einige Schutzmaßnahmen, die Kunden ergreifen können:
- Kunden sollten grundsätzlich immer direkt über die mobile App auf Amazon zugreifen oder amazon.de in ihren Browser eingeben.
- Um zu überprüfen, ob eine Nachricht tatsächlich von Amazon stammt, kann das Message-Center unter „Mein Konto“ besucht werden. Dort werden alle von Amazon gesendeten E-Mails angezeigt.
- Um sich vor einem Betrug zu schützen, sollte die Zwei-Faktor-Authentifizierung für das eigene Amazon-Konto genutz werden. Diese kann über die Anmelde- und Sicherheitseinstellungen aktiviert werden.
Grammatik- und Orthografie-Fehler, dringender Handlungsbedarf (Zeitdruck), die Androhung von Konsequenzen sowie Links in der E-Mail sind laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) typische Anzeichen für Phishing. Kürzlich warnten Sparkassen ihre Kunden vor einer Betrugsmasche an Geldautomaten. (vw)