Neue Betrugsmasche kann Millionen WhatsApp-Nutzer treffen – Wie Sie sich davor schützen können

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Ein emotionaler WhatsApp-Kettenbrief lockt Nutzer per Link. Doch ein unbedachter Klick könnte schwerwiegende Folgen haben, warnen Verbraucherschützer.

Hamm –Der Instant-Messaging-Dienst Whatsapp ist eine der beliebtesten Kommunikationsplattformen. Für Millionen Menschen in Deutschland ist ein Leben ohne den Messagingdienst unvorstellbar. Und es befindet sich ständig im Wandel: Wie die Messaging-App kürzlich bekannt gab, erweitert es sein Angebot mit einer neuen KI-Funktion.

Doch aktuell erhalten WhatsApp-Nutzer vermehrt Kettenbriefe über ein hilfsbedürftiges Mädchen namens Marielis, das die Stimme der Nutzer angeblich für ein Studium braucht. Die Nachricht wirkt harmlos. Wer aber auf den beigefügten Link klickt, riskiert Datenmissbrauch oder Malware-Installation, warnen Verbraucherschützer.

Verbraucherschützer warnen aktuell vor einer betrügerischen WhatsApp-Nachricht.
Eine emotionale WhatsApp-Nachricht lockt Nutzer per Link – Worauf sie jetzt achten müssen © Screentshot von WhatsApp/ Quelle: Mimikama

WhatsApp-Kettenbrief: So gehen die Betrüger vor

Wie das österreichische Verbraucherschutzportal Mimikama berichtet, handelt es sich bei der neuen WhatsApp-Betrugsmasche um einen raffinierten Phishing-Versuch, der gezielt auf Gefühle und Vertrauen setzt. Denn emotionale Inhalte verbreiten sich rasant und wirken glaubwürdig, wenn sie von Bekannten kommen.

Dem Bericht zufolge erscheint die Nachricht mit einem emotional aufgeladenen Inhalt, inklusive Bild eines Mädchens, das angeblich an einem Tanzwettbewerb teilnimmt und Stimmen sammelt. „Bitte stimme für Marielis ab. Sie ist die Tochter meiner Freunde und der Sieg wird ihr im nächsten Jahr ein kostenloses Studium ermöglichen, was für sie sehr wichtig ist“, heißt es in dem Kettenbrief.

Dahinter stecke jedoch keine echte Person, so Verbraucherschützer. Die Verlinkung führe auf eine „.live”-Domain, die speziell für betrügerische Aktionen eingesetzt wird. Auch das Foto stamme aus einer lizenzfreien Stockdatenbank, das jeder verwenden kann. Weitere Online-Recherchen zeigten zudem, dass die Aktion weder dokumentiert noch verifiziert ist. „Weder ‚Star Dance Alliance‘ noch andere legitime Tanzwettbewerbe in Europa oder international arbeiten mit einem solchen Abstimmungssystem oder vergeben Studienplätze über WhatsApp-Kettennachrichten“, so das Verbraucherschutzportal. Aktuell nutzen Kriminelle auch zunehmend DHL, um täuschend echte Mahnschreiben zu versenden.

Kettenbrief zielt auf Emotionen und Vertrauen ab : Warum die Betrugsmasche so gefährlich ist

„Kettenbriefe verwenden das sogenannte Pyramidensystem und erzielen schnell eine große Reichweite, indem sie mit einer ständig wachsenden Anzahl von Kontakten geteilt werden“, erklärt die Verbraucherzentrale. Das Kettenbrief-System funktioniere demnach deswegen so gut, weil die Verfasser ihre Aufforderungen oft mit mitleiderregenden Geschichten verknüpfen, um massenhaft Klicks zu generieren.

Laut einer Analyse des IT-Sicherheitsunternehmens Kaspersky entfielen fast 90 Prozent aller Phishing-Angriffe über Messenger-Dienste allein auf WhatsApp. Der Grund: Betrüger nutzen gezielt das Vertrauen aus, das viele Nutzer in ihre Kontakte haben. Zudem lassen sich Nachrichten auf WhatsApp mit wenigen Klicks massenhaft weiterleiten – ideal für die schnelle Verbreitung manipulativer Inhalte.

Verbraucherzentrale: Mit diesen Tipps können Sie sich vor dem Phishing-Betrug schützen

Betrugsmaschen über WhatsApp sind leider keine Seltenheit. Das Gefährliche: Häufig sind diese für die Betroffenen nur schwer zu erkennen, weil sie meist täuschend echt aussehen und sich immer weiterentwickeln.

Folgende Schutzmaßnahmen können Sie ergreifen:

  • Nicht anklicken und nicht herunterladen: Klicken Sie keine Links aus unbekannten oder verdächtigen Nachrichten an. Laden Sie auch keine Anhänge oder Dateien herunter. Schadsoftware wird häufig installiert, wenn Sie in dieser Form aktiv werden.
  • Geben Sie keine persönlichen Daten preis.
  • Werden Sie dazu aufgefordert, die Nachricht an Ihre Kontakte weiterzuleiten, löschen Sie die Nachricht, ohne dies zu tun.
  • Antworten Sie keinesfalls auf die erhaltene Nachricht.
  • Überweisen Sie kein Geld an unbekannte Konten – auch nicht an Spendenkonten.
  • Werden Sie innerhalb eines Kettenbriefes bedroht, können Sie bei der Polizei Anzeige erstatten.
  • BlockierenSie ambesten unbekannte oder verdächtige Absender und melden Sie den Vorfall Ihrem Messenger-Dienst.
  • Kennen Sie den Absender des Kettenbriefes, fragen Sie bei der echten Person telefonisch nach.

Das Phishing-Radar der Verbraucherzentrale informiert außerdem regelmäßig über bekannte, betrügerische E-Mails, die derzeit kursieren. So warnten Verbraucherschützer vor einiger Zeit vor einer neuen Phishing-Methode, sie sich gegen PayPal-Nutzer richtete. (vw)

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