Bund warnt vor Betrugsmasche auf Paypal: Bei diesem Anruf sollten Sie sofort auflegen

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Betrügerische Anrufe im Namen von Paypal häufen sich. Die Bundesnetzagentur warnt: Bei Aufforderungen zur Datenweitergabe sollten Betroffene sofort auflegen.

Bonn – In den letzten Wochen warnt die Bundesnetzagentur verstärkt vor einer neuen Betrugsmasche, die sich gezielt an Paypal-Nutzer richtet. Diese betrügerischen Anrufe, die sowohl mit ausländischen als auch teilweise deutschen Rufnummern erfolgen, nutzen eine perfide Methode: Eine automatisierte Bandansage informiert die Empfänger darüber, dass angeblich eine Zahlung über ihr Paypal-Konto ausgelöst wurde. Um diese vermeintliche Transaktion zu stoppen, werden die Betroffenen zum Handeln aufgerufen. Doch genau hier liegt die Gefahr.

Betrugsmasche mit Paypal-Anrufen: Der Ablauf der Masche

Laut der Bundesnetzagentur beginnt der Betrug meist mit einem unerwarteten Anruf. Wenn dieser entgegengenommen wird, startet eine Bandansage, die vorgibt, im Namen von Paypal zu sprechen. Es wird behauptet, dass eine verdächtige Zahlung über den Paypal-Account des Angerufenen erfolgt sei. Um die angebliche Transaktion zu stoppen, sollen die Angerufenen die Taste „Eins“ auf ihrem Telefon drücken.

Neue Betrugsmasche: Gefälschte PayPal-Anrufe fordern zur Eingabe von Daten auf. Die Bundesnetzagentur rät, wachsam zu sein und den Anruf sofort zu beenden. © IMAGO / Zoonar

Doch was zunächst wie eine harmlose Sicherheitsmaßnahme erscheint, ist in Wirklichkeit eine betrügerische Masche. Das Drücken der Taste „Eins“ oder die Weitergabe persönlicher Daten ermöglicht den Betrügern, möglicherweise Zugriffe auf sensible Informationen zu erlangen.

Rechtliche Rahmenbedingungen: Schutz vor Rufnummernmissbrauch

Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass solche Anrufe meist aus dem Ausland kommen oder über ausländische Netze nach Deutschland weitergeleitet werden. Es wurde jedoch auch von Fällen berichtet, in denen deutsche Mobilfunknummern verwendet wurden, um den Anschein von Seriosität zu erwecken.

Ein neues Gesetz, das seit dem 1. Dezember 2022 in Kraft ist, soll den Schutz der Verbraucher vor diesen sogenannten „Spoofing“-Anrufen verbessern. Seitdem müssen bei Anrufen, die aus ausländischen Netzen stammen, die Rufnummern unterdrückt werden, wenn deutsche Nummern als Absender angezeigt werden. Die neue Regelung erschwert es unseriösen Anrufern, mit gefälschten Absenderinformationen das Vertrauen der Betroffenen zu erschleichen.

Allerdings kann die Bundesnetzagentur nur dann aktiv werden, wenn die Rufnummer des Anrufers angezeigt wird. Anonyme Anrufe, bei denen die Nummer unterdrückt wird, bieten nur wenig Ermittlungsansatz. In Ausnahmefällen können jedoch Ermittlungen aufgenommen werden, wenn der Verlauf des Gesprächs – beispielsweise durch eine aufgezeichnete Bandansage – Hinweise auf die Betrugsquelle liefert.

Bundesnetzagentur warnt vor betrügerischen Anrufen: Tipps für den Verbraucherschutz

Die Bundesnetzagentur hat einige wichtige Hinweise für Verbraucher, die solche Anrufe erhalten. Die wichtigste Regel lautet: Den Anruf sofort beenden! Eine Taste sollte man nicht drücken, erst recht keine persönlichen Daten wie Passwörter oder Kontoinformationen weitergegeben. Jede Information kann Betrügern in die Karten spielen.

Auch empfiehlt es sich, das eigene Umfeld über diese Betrugsmasche zu informieren. Insbesondere ältere Menschen oder Personen, die weniger Erfahrung mit digitalen Zahlungsdiensten haben, sind oft ein leichtes Ziel für solche Betrugsversuche. Familienmitglieder, Freunde und Bekannte sollten daher aktiv gewarnt werden, um die Verbreitung der Betrugsmasche einzudämmen.

Zusätzlich zu diesen Verhaltensregeln gibt es technische Maßnahmen, um sich gegen unerwünschte Anrufe zu schützen. Einige Telefonanbieter ermöglichen es ihren Kunden, bestimmte Rufnummern oder ganze Rufnummernblöcke zu sperren. Auch Router oder Telefone bieten in vielen Fällen die Möglichkeit, unerwünschte Nummern zu blockieren.

Auf falsche Anrufe im Namen von Paypal reingefallen: Was können Betrugsopfer tun?

Verbraucher, die Opfer solcher betrügerischen Anrufe geworden sind oder verdächtige Anrufe erhalten haben, sollten dies der Bundesnetzagentur melden. Dies kann über ein Online-Beschwerdeformular auf der Website der Behörde geschehen. Die genauen Umstände des Anrufs – wie beispielsweise die angezeigte Nummer, die Uhrzeit und der Gesprächsverlauf – sollten möglichst detailliert beschrieben werden, um der Behörde bei der Aufklärung des Falls zu helfen.

Die Bundesnetzagentur prüft dann, ob eine rechtliche Handhabe gegen die verantwortlichen Akteure besteht. Bei schwerwiegenden Verstößen kann es zu einer Abschaltung der Rufnummer kommen, oder es werden Zwangsgelder verhängt, um die rechtswidrige Nutzung zu unterbinden. Zuletzt machten Meldungen über betrügerische Steuerbescheide die Runde. (ls)

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