Amazon-Kunden erhalten gefährliche E-Mail – Vorsicht vor 48-Stunden-Frist

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Die Verbraucherzentrale warnt vor einer neuen Betrugsmasche. Mit Androhung der Account-Sperrung wollen Betrüger die Daten von Amazon-Kunden abgreifen.

Hamm – In Deutschland kaufen immer mehr Menschen digital ein. Dabei wird bevorzugt auf Amazon geshoppt. Das ging aus den Umfrageergebnissen des Amazon Shopper Reports 2023 von Remazing und Appinio hervor. 

Dessen sind sich auch Online-Betrüger bewusst und nutzen die Beliebtheit von Amazon immer wieder für ihre betrügerischen Absichten. Jetzt mahnt die Verbraucherzentrale erneut zur Vorsicht: Es ist eine Fake-E-Mail im Umlauf. Betroffene können diese jedoch anhand einiger Merkmale identifizieren.

Eine Frau sitzt vor ihrem Laptop.
Betrügerische Absicht: Die Verbraucherzentrale warnt Amazon-Kunden aktuell vor gefälschten E-Mails (Symbolbild) © Josep Suria/ Westend61/ Imago

Amazon-Betrugsmasche: Kriminelle nutzen „ungewöhnliche Aktivitäten beim Kundenkonto“ als Vorwand

Nach Angaben der Verbraucherschützer sind Fake-Nachrichten im Umlauf, die Amazon-Kunden über eine vorläufige Kontosperrung informieren. Grund für die Maßnahme seien „ungewöhnliche Aktivitäten beim Kundenkonto“. Ein angeblicher „letzter Log-In-Versuch“ mit angegebener IP-Adresse soll das belegen.

Deshalb sei nun eine Aktualisierung der Zahlungsdaten erforderlich, um zu bestätigen, dass die letzten Transaktionen von dem „rechtmäßigen Eigentümer der Zahlungsweise durchgeführt wurden“. Dafür wird eine 48-Stunden-Frist gesetzt. Komme man der Aufforderung nicht nach, bleibe das Konto gesperrt.

Warnung an Amazon-Kunden: E-Mail droht mit gesperrten Kunden-Konto.
In einer gefälschten E-Mail werden Amazon-Kunden zur Aktualisierung ihrer Zahlungsdaten aufgefordert. © Screentshot/Verbraucherzentrale

Wer eine solche Mail bekommt, sollte keinesfalls auf die darin enthaltenen Links oder Schaltflächen klicken, so die Verbraucherschützer. Demnach sei die Frist von 48 Stunden für die Bestätigung der Zahlungsdaten besonders auffällig. Der angegebene letzte Login-Versuch diene ebenfalls zur Verängstigung.

Typische Anzeichen für Phishing sind außerdem die unseriöse Absenderadresse, die Androhung von Konsequenzen sowie der Link in der E-Mail. Ungewöhnlichs ei hingegen die persönliche Anrede mit Vor- und Nachnamen. Dadurch wirkt die Mail für Betroffene auf den ersten Blick deutlich weniger verdächtig. Kürzlich setzen Cyberkriminelle eine besonders aggressive Methode ein, um Amazon-Kunden zu erpressen.

Amazon empfiehlt, E-Mails über Message-Center zu prüfen

Zum Schutz der persönlichen Daten raten Verbraucherschützer, die Aufforderung zu ignorieren und die E-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben. Bei Unsicherheiten können Betroffene auf der offiziellen Webseite oder in der App nachsehen, ob sie dort ähnliche Aufforderungen finden.

„Amazon wird dich niemals telefonisch oder auf einer anderen Website als Amazon.de bitten, dein Passwort anzugeben oder vertrauliche persönliche Informationen zu bestätigen“, informiert der Online-Riese auf seiner Webseite. Wer eine E-Mail von Amazon erhält und sich unsicher ist, könne das Message-Center besuchen, um alle von Amazon gesendeten E-Mails einzusehen, empfiehlt das Unternehmen. „Wenn die E-Mail nicht im Message Center angezeigt wird, stammt sie auch nicht von Amazon“, heißt es weiter.

Phishing-Betrug ist kein Einzelfall – Jährlicher Schaden im zweistelligen Millionenbereich

Die Betrugsmasche über Phishing ist zwar nicht neu, aber nach wie vor gefährlich für Verbraucher. Laut dem Bundeskriminalamt sei das „Abfischen“ von Daten ein häufig genutztes Mittel, um Straftaten im Internet zu begehen. Phishing-Mails sind oftmals schwer zu erkennen, weil sie meist täuschend echt aussehen und sich immer weiterentwickeln. 

Nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden „die volkswirtschaftlichen Schäden von Cyber-Delikten, die mit gezielten Phishing-Attacken beginnen“, in Deutschland pro Jahr mindestens auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Neulich sind auch Sparkassen-Kunden in den Fokus von Betrügern geraten. (vw)

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