Amazon-Kunden müssen sich ab April auf neue Rückgabefrist einstellen

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Ob Amazon-Kunden ihre Bestellung behalten wollen, können sie sich reiflich überlegen. Bald nicht mehr. Der Online-Riese verkürzt die Rücksendefristen für einige Produkte.

München – Aus Bequemlichkeit und Zeitersparnis erledigen viele ihre Einkäufe gerne online. Dabei wird bevorzugt auf Amazon geshoppt. Das ging laut dem Digitalportal Online-Marketing.de aus den repräsentativen Umfrageergebnissen des Amazon Shopper Reports 2022 von Remazing und Appinio hervor. Beim Online-Handel lauern leider auch häufig Betrugsfälle. Im vergangenen Monat wurde erst über eine neue Online-Abzocke bei Amazon und Ebay gewarnt.

60 Prozent der deutschen Befragten gaben an, (fast) alles beim Shopping-Riesen zu kaufen. Vor allem die Produktvielfalt und schnelle Lieferzeiten würden überzeugen. Bei Stiftung Warentest enttäuschten allerdings vor kurzem alle getesteten Amazon-Fernseher.

Amazon verkürzt Rücksendefrist: Bald gilt nur noch eine Frist von 14 Tagen

Doch jetzt nimmt der Online-Riese eine demnächst Änderung vor, die viele Amazon-Kunden wohl kaum glücklich stimmen dürfte. Nach Angaben des Spiegels ändert Amazon nämlich ab dem 25. April seine Rückgaberichtlinien für zahlreiche elektronischen Geräte und Bürobedarf. Diese Änderung ging aus einer Mitteilung hervor, die laut dem Nachrichtenmagazin an Marketplace-Verkäufer kommuniziert wurde. Erst kürzlich sorgte die Neuerung, dass ein werbefreies Prime-Abo nur noch gegen Aufpreis möglich ist, für reichlich Unmut. Ebenso die Einschränkung der Gutscheinkarten-Nutzung.

Pakete liegen im Amazon-Sortierzentrum auf einer Palette.
Amazon ändert die Rückgabefristen – die 30-Tage-Frist wird auf 14-Tage verkürzt © Peter Kneffel/ dpa

Demnach müssen sich Amazon-Kunden künftig deutlich schneller entscheiden, ob sie ihren Einkauf behalten möchten. Denn statt einer Rückgabefrist von 30 Tagen, werden zum oben genannten Datum nur noch 14 Tage gewährt. „Die Rückgabefrist zu halbieren, ist ein drastischer Schnitt von Amazon“, sagt IT-Anwalt Alexander Bräuer im Gespräch mit dem Spiegel. Mit der verkürzten Frist will der Online-Riese scheinbar die horrenden Retourkosten eindämmen. Denn „je länger das Widerrufsrecht gilt, desto höher ist womöglich die Retourenquote“, so Bräuer weiter.

Verkürzte Rückgabefrist bei Amazon – diese Produkte sind betroffen

Das gesetzlich vorgeschriebene Minimum beim Onlinehandel sind laut dem Rechtsportal juraforum.de 14 Tage. Beim stationären Einzelhandel hingegen muss weder ein Umtauschrecht noch ein Rückgaberecht gewährt werden. Es ist eine freiwillige Leistung des Einzelhändlers.

Diese Produkte sind von der verkürzten Rückgabefrist betroffen:

  • Fotoapparate
  • Router
  • PCs
  • Videospiele sowie Blu-Ray-Filme und Musik-CDs

„Das Rückgaberecht und Rückgabedatum werden weiterhin deutlich gekennzeichnet unter dem Produktpreis zu finden sein“, zitiert der Spiegel einen Amazon-Sprecher.

Änderung der Rückgaberichtlinien bei Amazon – andere Elektrohändler könnten nachziehen

Von der Kürzung ausgenommen sind nach Angaben des Amazon-Sprechers Geräte wie Fernseher, Streamingboxen und Tablets der unternehmenseigenen Fire-Serie. Auch für runderneuerte Elektronik aus dem „Renewed“-Sortiment gelte weiterhin die alte Frist von 30 Tagen.

Wie das Onlinemagazin Golem.de berichtet, gewähren andere Elektrohändler wie Alternate oder Cyberport sowie Discounter wie Aldi und Lidl weiterhin eine Rückgabefrist von 30 Tagen. Ob diese mit der Amazon-Änderung ebenfalls nachziehen werden, bleibt abzuwarten. Derweil hoffen viele Kunden auf den beliebten Amazon Spring Day Deals. (vw)

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