Neue Ära des Ukraine-Kriegs beginnt: Drohnen liefern sich Luftkampf – Video zeigt Explosionen

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In der modernen Kriegsführung gewinnen Drohnenangriffe immer mehr an Bedeutung. Ein neues Video dokumentiert, wie eine russische Mavic-Drohne versucht, die ukrainische FPV-Drohne abzuschießen.

Kiew – Ein neues Video, das von Kämpfern der Khorne-Gruppe, einer Einheit der 116. Mechanisierten Brigade der Ukraine, veröffentlicht wurde, zeigt die zunehmende Bedeutung von Drohnen im Ukraine-Krieg. Das Video, das auf Telegram veröffentlicht wurde, beginnt mit dem Angriff einer ukrainischen FPV-Drohne, die explosive Munition in einen russischen Schützengraben abwirft. Laut Berichten tötete der Angriff drei russische Soldaten.

Das Videomaterial zeigt anschließend eine russische Mavic-Drohne, die versucht, die ukrainische FPV-Drohne abzuschießen. Trotz ihrer Bemühungen gelingt es der Mavic-Drohne nicht, den Angriff zu verhindern. Die Kamera der ukrainischen Drohne fängt die Folgen der Explosion und den aufsteigenden Rauch ein. „Wir erleben den Beginn einer neuen Ära des Luftkriegs zwischen Drohnen“, kommentierte die Khorne-Gruppe.

Russland will mehr in kleine Militärdrohnen setzen.
Solche kleinen FPV-Drohnen werden im Ukraine-Krieg immer wichtiger. (Symbolfoto) © dpa/Jan Woitas

Ukraine-Krieg: Ukraine überholt Russland im Drohnenkrieg

Ein ukrainischer Luftaufklärer hob im Gespräch mit der Kyiv Post hervor, dass die russische Mavic-Drohne mindestens dreimal so teuer sei wie die ukrainische FPV-Drohne. Er merkte an, dass Russland zunehmend bereit sei, diese teuren Drohnen einzusetzen, um ukrainische Bomberdrohnen abzuwehren.

Laut einem Bericht von Forbes hat die Ukraine mittlerweile die Führung im Bereich militärischer Drohnen und elektronischer Kriegsführung übernommen und Russland, das noch 2014 bei der Annexion der Krim führend war, überholt.

Ein weiteres Video dokumentiert den erstmaligen Einsatz ukrainischer Brandbomben gegen Russland. Dabei flog eine Drohne über russisch besetztes Gebiet und ließ eine hochentzündliche Flüssigkeit über einem Waldstück ab, das sich sofort entzündete und in Flammen aufging. Ob sich Menschen in der Nähe befanden, ist unklar.

Drohnenangriffe: Ukraine trifft Energieversorgung nahe Moskau und löst Großbrand in Raffinerie aus

Nach Angaben russischer Behörden hat es ukrainische Drohnenangriffe auf die Energieversorgung des Landes gegeben. Demnach waren die Nachbarregionen Moskau und Twer, aber auch andere Teile des Landes betroffen. Im Südosten von Moskau verursachte ein Treffer einen Brand in der großen Raffinerie Kapotnja – nur 16 Kilometer Luftlinie vom Kreml entfernt. Auch ein Kraftwerk südlich von Moskau sowie ein Kraftwerk etwa 100 Kilometer entfernt im Gebiet Twer wurden nach russischen Berichten getroffen. 

158 ukrainische Drohnen seien in insgesamt 15 russischen Regionen abgefangen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Mit 122 Drohnen seien die meisten über den westrussischen Regionen Kursk, Brjansk, Woronesch und Belgorod an der Grenze zur Ukraine abgeschossen worden.

Selenskyj: Drohnenangriffe auf Russland als notwendige Antwort auf Putins Krieg

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten Drohnenangriffe seines Militärs gegen Ziele in Russland als Notwendigkeit bezeichnet. „Der terroristische Staat muss spüren, wie es ist, Krieg zu führen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Ukrainische Kampfdrohnen hatten in der Nacht zum Sonntag Ziele auf russischem Staatsgebiet angegriffen, unter anderem auch in der Hauptstadt Moskau. Die Planungsstäbe in Kiew arbeiteten nun daran, möglichst viele russische Militäreinrichtungen, russische Logistik und kritische Teile ihrer Militärwirtschaft in Reichweite der ukrainischen Waffen zu bringen.

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj ist zufrieden mit Drohnenangriff gegen Moskau. (Archivbild) © Susan Walsh/AP/dpa

Die ständigen russischen Angriffe gegen ukrainische Städte und dort vor allem gegen zivile Ziele führten nun zu den heftigen Gegenangriffen. „Wir müssen den Krieg nach Hause bringen, dorthin, von wo er in die Ukraine gebracht wird.“ Dies gelinge jetzt mit dem Einsatz von Kampfdrohnen und mit dem neuen ukrainischen Raketenprogramm. „Mit unseren Drohnen und Raketen sind wir in der Lage, einen Teil der Aufgaben zu erfüllen.“

Dennoch benötige die Ukraine vom Westen die Erlaubnis, auch schwere Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen, wiederholte Selenskyj eine altbekannte Forderung. „Um Russland zum Frieden zu zwingen, um von der falschen Rhetorik der Verhandlungen zu Schritten zur Beendigung des Krieges überzugehen, um unser Land von Besatzung und Besatzern zu befreien, dazu brauchen wir wirksame Instrumente“, sagte er. Doch dies hänge von US-Präsident Joe Biden, dem britischen Premier Keir Starmer, dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz ab. „Keine einzige russische Rakete, kein einziger russischer Angriff sollte ohne gerechte Antwort bleiben.“ (jal mit dpa)

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