Putins Antwort auf F-16-Kampfjets – Russland erhöht wohl Produktion von Jagdbomber Su-34

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Russland plant offenbar die Aufstockung der Jagdbomber-Flotte und könnte die Prouktion der Su-34 erhöhen. © Montage: Gavriil Grigorov/Lystseva Marina/dpa

Die F-16-Kampfjets sind für Russland eine Bedrohung. Putin erhöht für den Ukraine-Krieg jetzt die Produktion seiner eigenen Kampfjets. Vor allem die der Su-34.

Kiew/Moskau – Die Ukraine erfreut sich aktuell ihrer neuen F-16-Kampfjets. Vor wenigen Wochen wurden die ersten westlichen Kampfflugzeuge geliefert. Seitdem fliegen die Kampfjets etliche Trainingsflüge. Bei den massiven Luftangriffen Russlands Ende August wurden die Kampfflugzeuge des Typs F-16 erstmals für die Abwehr russischer Raketen, Marschflugkörper und Drohnen eingesetzt.

Die F-16 Kampfjets sind für die Ukraine ein großer Erfolg; trotz der Tragödie um den abgestürzten Piloten Oleksiy Mes. Das bringt Wladimir Putin in Bedrängnis. Vor allem, weil Russland seinerseits große Verluste bei den eigenen Kampfjets vom Typ Su-34 verzeichnen muss. 30 Maschinen sollen im Verlauf des Ukraine-Krieges bereits zerstört worden sein, schreibt die Statistikplattform Oryx. Zuletzt stürzte ein Su-34-Bomber der russischen Luftwaffe über eigenem Gebiet ab.

Russlands Strategie gegen F-16-Kampfjets: Die Su-34-Flotte verstärken

Wie viele Su-34-Kampfjets Russland insgesamt besitzt, ist unklar. Der World Air Forces-Index geht von 138 Maschinen aus. Der Ukrainer Taras Chmut rechnet mit 160 Maschinen, wie er auf X schreibt. Russlands Su-34-Kampfjet ist eines der wichtigsten Flugzeuge der russischen Luftwaffe; und Putin will die Flotte jetzt aufstocken.

Scheinbar stehen im russischen Flugzeugwerk Nowosibirsk „die Zeichen auf Expansion“. Davon geht das Fachportal Flugrevue aus. Mehr als 600 neue Mitarbeiter seien allein in diesem Jahr eingestellt worden, zitiert das Luft- und Raumfahrtmagazin, den Generaldirektor der staatlichen Flugzeugbau-Holding UAC Juri Sljusar. Bis Ende des Jahres 2024 soll sogar auf 1.000 Fachkräfte aufgestockt werden. Man wolle „zusätzliche Reserven“ finden, „um das Produktionsvolumen zu erhöhen“, sagte Sljusar. Mit mehr Fachkräften im Flugzeugwerk könnte Russland 2025 die Su-34-Flotte stärken und somit die Lufthoheit im Ukraine-Krieg weiter für sich beanspruchen.

Ukraine-Krieg wird zum Kampfjet-Konflikt: Westliche F-16 gegen russische Su-34

Die F-16 ist im Gegensatz zur Su-34 schon fast eine alte Dame im Kampfjet Kosmos. Sie wurde in den 1970er-Jahren in den USA entwickelt als kostengünstiger Allzweck-Jet, um ihn an Partnerländer zu veräußern. Sie kann für die Bekämpfung oder die Aufklärung von Zielen am Boden oder in der Luft verwendet werden. Laut Hersteller beträgt die Länge des Einsitzers 14,80 m. Ihre Spannweite ist 9,8 m und ihre Leermasse kommt auf ca. 8.500 kg. In optimaler Flughöhe schafft es die F-16 auf 2.142 km/h.

Die Serienproduktion der russischen Su-34 startete erst 2006. Bei diesem Kampfjet handelt es sich um einen Jagdbomber, der für Land-, See- und Luftangriffe konzipiert ist. Angetrieben von zwei Turbofan-Triebwerken schafft sie eine Höchstgeschwindigkeit von 1.900 km/h. Mit einer Länge von 23,34 m, Spannweite von 14,70 m und einer Leermasse von ca. 22.500 kg ist sie im Gegensatz zur F-16 ein richtiger Brocken.

Daten Lockheed Martin F-16 Fighting Falcon Suchoi Su-34
Bezeichnung: Mehrzweckkampfflugzeug Jagdbomber
Besatzung 1 2
In Serienproduktion seit 1976 2006
Höcshtgeschwindigkeit 2.142 km/h 1.900 km/h
Leergewicht 8.500 kg 22.500 kg
Spannweite 9,8 Meter 14,7 Meter

Das russische Magazin Topwar hatte 2023, aufgrund der angekündigten F-16-Lieferungen aus dem Westen in die Ukraine, einen Vergleich der beiden Kampfjets durchgeführt. Die Hauptfrage war, ob die F-16 gegen die Su-34 ankommen kann. Das Ergebnis der zugegebenermaßen parteiischen Analyse war zwiegespalten. Die beiden Kampfjets seien zwar auf „Augenhöhe“, essenziell ist aber die Ausbildung des Piloten. Die F-16 sei laut Autor Roman Skomorokhov zwar ein „sehr gutes Flugzeug. In seiner Klasse vielleicht sogar das Beste“, im Kampf gegen die Su-34 aber nicht gut genug.

F-16- gegen Su-34-Kampfjet: Ein Symbol nach innen und außen

Wann, wie und ob sich die beiden Kampfjets im Ukraine-Krieg begegnen werden, bleibt abzuwarten. Dass Putin jetzt die Anzahl seiner Su-34-Flugzeuge erhöht, ist aber auf jeden Fall ein Zeichen; nach außen und innen. Dr. Robert Kluge, Luftfahrtexperte vom Deutschen Museum erklärte schon 2023 gegenüber der Deutschen Welle, dass ein Kampfjet auch als Symbol gesehen werden und die Moral der eigenen Truppe stärken kann. „Allein ihr Besitz kann genügen, um Feinde zum Umdenken zu bewegen.“ (lw)

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