Russland verliert erneut einen wertvollen Kampfjet. Die exakte Ursache bleibt unklar, doch der Verlust für Putins Armee ist schmerzhaft.
Wolgograd – Zum zweiten Mal binnen einer Woche ist in Russland ein Kampfjet des Verteidigungsministeriums abgestürzt. Und zwar ein überaus wertvolles: Ein Bomber vom Typ Suchoi Su-34 sei am Samstag im Gebiet Wolgograd bei einem planmäßigen Trainingsflug in menschenleerem Gebiet aufgeschlagen, heißt es aus Moskau. Putins Armee setzt den Allwetter-Überschall-Kampfjet üblicherweise in großem Umfang bei Operationen im Ukraine-Krieg ein.
Kampfjet-Desaster für Russland: Putins Super-Bomber SU-34 stürzt über eigenem Gebiet ab
Der Verlust des Kampfjets dürfte für Russland recht schmerzhaft sein. Bei dem Absturz hätten die Piloten sich noch aus dem SU-34-Bomber herauskatapultiert und seien am Leben, teilten russische Staatsagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium mit. Demnach soll der Absturz eine technische Ursache haben. Details wurden nicht genannt. An Bord sollen keine Raketen gewesen sein. Auf X kursieren bereits Aufnahmen, die die Absturzstelle des Kampfjets zeigen sollen.
Russlands Verluste: Unfälle und Abschüsse von Putins Kampfjets und Hubschraubern
Bereits am Donnerstag war im russischen Gebiet Kaluga ein Kampfhubschrauber vom Typ Mi-28 abgestürzt. Die zwei Insassen starben nach Angaben des Ministeriums. Auch da soll es eine technische Ursache für den Absturz gegeben haben. Mi-28 werden im Ukraine-Krieg beispielsweise eingesetzt, um gegnerische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zu zerstören. Nun folgte also das nächste Desaster mit dem Absturz des Kampfjets in Russland.
Russland hat in seinem seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieg gegen die Ukraine bisher auch schon Dutzende Kampfflugzeuge bei Kampfhandlungen verloren. Die ukrainische Flugabwehr meldet immer wieder den Abschuss von Putins Kampfjets und Hubschrauber. Zudem gab es bereits ukrainische Angriffe auf russische Basen, bei denen ebenfalls Flugzeuge zerstört worden waren.
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Vor dem Kampfjet-Desaster gelingt weiterer Schlag gegen Putin – Ukraine-Drohne attackiert Langstreckenbomber im hohen Norden Russlands
Ebenfalls am Samstag gelang Kiew laut übereinstimmenden Berichten ein weiterer Schlag gegen Putin abseits des Kampfjet-Desasters – und das auf russischem Boden: Eigenen Angaben zufolge konnte das ukrainische Militär mithilfe von Drohnen einen strategischen Langstreckenbomber vom Typ Tupelow TU-22M3 beschädigen. Unklar war, wie schwer der Raketenträger getroffen wurde.
Wie die Ukrainska Pravda unter Berufung auf den Verteidigungsnachrichtendienst der Ukraine berichtet, sei der Kampfjet auf dem Militärflugplatz Olenja in der Oblast Murmansk angegriffen worden. Besonders interessant ist die Tatsache, dass der Flugplatz im Norden Russlands und nicht allzu weit entfernt von der finnischen Grenze liegt. Die Entfernung zur Ukraine beträgt rund 1800 Kilometer – ein weiter Weg für eine Aufklärungsdrohne.
Ob Partisanen an der Operation beteiligt waren, wurde allerdings nicht erwähnt. Lediglich von einem „Sondereinsatz“ war die Rede. Auch auf X berichten mehrere Militärblogger über den ukrainischen Angriff im Norden Russlands.
Eine Kampfjet Panne nach der anderen für Putin: Zwei weitere Su-34 in Russland abgestürzt
Schon Mitte Juni stürzte eine russische Suchoi Su-34 während eines Übungsflugs in Nordossetien-Alanien, einer kleinen Republik an der Grenze zu Georgien, in einem „verlassenen Gebiet“ in einen Berg, wie staatsnahe Medien damals berichteten. Bei dem Absturz verlor Putin nicht nur einen wertvollen Bomber, sondern auch zwei Piloten. Auch hier war der Grund laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti eine „technische Fehlfunktion“. Wenige Tage zuvor verlor Putins Militär zudem einen Prestige-Bomber des Typs Suchoi Su-57.
Doch damit nicht genug: Auch im September 2023 stürzte ein Suchoi-Kampfjet bei einem Trainingsflug in der russischen Region Woronesch ab. Obwohl diese an die Oblast Luhansk im Osten der Ukraine grenzt, erklärte Moskau damals, dass auch hier eine „technische Fehlfunktion“ der Grund war. In diesem Fallen haben sich die zwei Besatzungsmitglieder aus Russland jedoch retten können. (nak/AFP)