Betrunkener Kommandant schickt eigene Soldaten in den Tod – und wird als „Held Russlands“ geehrt
Die Witwe eines in der Nähe von Awdijiwka getöteten Soldaten hat sich mit Vorwürfen gegen den Kommandeur, Alexei Ksenofontow, an den russischen Präsidenten gewandt.
Moskau – Alina Bolwinowa behauptet, dass der Kommandeur der 25. Brigade, Alexei Ksenofontow, am 9. März 2024 im Zustand der Alkoholisierung einen vorsätzlich tödlichen Befehl zum Sturm auf feindliche Stellungen in der Nähe von Awdijiwka gegeben hat.
Ihr Ehemann Mikhail Shchebetun war Teil der Angriffsgruppe. Laut einem Bericht der unabhängigen russischen Publikation Astra wurde der russische Kommandant einen Monat nach der Mission mit dem Titel „Held Russlands“ ausgezeichnet.
Russischer Kommandant schickt Soldaten im Ukraine-Krieg in den Tod
Der Vorfall ereignete sich, als russische Truppen eine Offensive auf Awdijiwka in der Ostukraine gestartet haben. Die Stadt, in der vor dem Ukraine-Krieg etwa 32.000 Menschen gewohnt haben, war seit 2014 Ziel von Angriffen russischer Streitkräfte. Im Oktober 2023 intensivierte Russland seine Bemühungen, die Stadt vollständig unter Kontrolle zu bringen.
Alina Bolwinowa, die Witwe des Soldaten, berichtete Astra, dass ihr Mann kurz vor seinem Tod im Februar an einem Angriff teilnahm, der von Oberst Ksenofontow befehligt wurde. Bolwinowa schilderte, ihr Mann habe sie am 14. Februar 2024 das letzte Mal angerufen und angedeutet, dass dies möglicherweise ihr letztes Gespräch sei, da die Soldaten gewarnt worden waren, dass ihnen ihre Telefone am Einsatzort abgenommen würden. „Der Kommandant machte ihnen klar, dass sie in den Tod geführt würden“, sagte Bolwinowa. „Wie lange wird Brigadekommandeur Alexei Ksenofontow noch damit fortfahren, Soldaten zu misshandeln, zu foltern und sie vorsätzlich in den Tod zu schicken?“, fragte sie.
Nach Aussagen von Kameraden war der Kommandeur der 25. Brigade Ksenofontow, mit dem Rufnamen „Tiger“, an diesem Tag betrunken und schickte „in schlechter Stimmung“ die mobilisierten Soldaten und Vertragssoldaten zu einem tödlichen Angriff.
Russische Regierung spricht von „minimalen Verlusten“ im Ukraine-Krieg
Trotz dieser schwerwiegenden Vorwürfe wurde Ksenofontow laut Astra und dem Kreml-nahen Propagandisten Wladimir Solowjow mit dem Titel „Held Russlands“ ausgezeichnet, der höchsten Ehrenmedaille des Landes. Diese Nachricht führte besonders unter den Angehörigen der Soldaten zu einer Welle der Empörung.
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Im selben Monat berichtete der russische Anwalt und Militärblogger Andrei Morosow, dass ein Soldat, der die hohen Verluste Moskaus im Kampf um Awdijiwka enthüllte, Selbstmord begangen habe. Der damalige russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hingegen behauptete, Russland habe in der Schlacht nur „minimale Verluste“ erlitten. (jal)