Ukraine-Krieg schnell beenden? Trump bekommt nächste Abfuhr aus Russland

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Des designierte US-Präsident Donald Trump will den Krieg in der Ukraine beenden (Archivbild). © Brandon Bell/dpa

Donald Trump hat angekündigt, den Ukraine-Krieg als neuer US-Präsident sofort zu beenden. Aus Russland bekommt er jetzt erneut eine klare Ansage.

Moskau/Washington D. C. – Russland hat Vorschläge des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump, den Krieg in der Ukraine zu beenden, erneut zurückgewiesen. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja dämpfte jetzt Hoffnungen, dass ein möglicher Machtwechsel in den USA zu einem schnellen Ende der Feindseligkeiten führen könnte.

Trump hatte mehrfach erklärt, er könne den Krieg in der Ukraine binnen eines Tages beenden. Doch trotz dieser Zusicherung zeigte sich Moskau bisher skeptisch gegenüber Plänen, die mit Trump in Verbindung gebracht werden. Der russische UN-Botschafter Nebensja sagte nun in einem Interview mit dem russischen Sender Rossija 1, dass das Team von Trump keinen „interessanten“ Plan für den Konflikt vorgelegt habe, berichtet das US-Portal Newsweek.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal könnte Trumps Plan unter anderem eine Verzögerung der Nato-Mitgliedschaft der Ukraine um 20 Jahre vorsehen. Im Gegenzug würde Trump weiterhin Waffen liefern und europäische Friedenstruppen mit der Überwachung eines Waffenstillstands beauftragen. Diese Informationen wurden jedoch nicht offiziell bestätigt. Zudem erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin bereits klipp und klar, dass ihm eine spätere Nato-Mitgliedschaft der Ukraine nicht ausreiche.

Ukraine und EU bereiten sich auf Amtsantritt von Donald Trump vor – Bald Friedensverhandlungen?

Kurz vor Donald Trumps Amtsantritt als US-Präsident bereitet sich die EU auf die Übernahme von deutlich mehr Verantwortung für die von Russland angegriffene Ukraine vor. Bei einem Gipfeltreffen in Brüssel stand diese Woche die Frage im Raum, wie das Land in die Lage versetzt werden könnte, mögliche Friedensverhandlungen mit Moskau aus einer Position der Stärke zu führen. 

Vor dem Hintergrund der schwierigen militärischen Lage im Osten des Landes bat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die EU-Staaten um weitere Luftverteidigungssysteme, mit denen auch ukrainische Atomkraftwerke und Gasspeicher geschützt werden können. Außerdem warb er dafür, sich neuen französischen Plänen für eine internationale Truppenpräsenz in der Ukraine anzuschließen.

Es sei entscheidend, dass Europa einen bedeutenden Beitrag zu Sicherheitsgarantien für sein Land leiste, sagte Selenskyj in einer Rede vor den Teilnehmern eines EU-Gipfels in Brüssel. Details nannte er nicht. Als wahrscheinlich gilt, dass er sich auf Überlegungen für eine Friedenstruppe zur Absicherung eines möglichen Waffenstillstandes bezog. Denkbar ist aber auch eine Truppenpräsenz für militärische Ausbildungsprogramme für die ukrainischen Streitkräfte.

Selenskyj: Trumps „Unberechenbarkeit“ könnte Krieg mit Russland beenden

Die „Unberechenbarkeit“ des designierten US-Präsidenten Donald Trump könnte aus Sicht von Selenskyj zu einem Ende des Krieges mit Russland beitragen. „Er ist sehr stark und unberechenbar und ich würde mir wirklich wünschen, dass sich die Unberechenbarkeit von Präsident Trump auch auf Russland auswirkt“, sagte Selenskyj in einem kürzlich ausgestrahlten Interview mit dem ukrainischen Fernsehen. „Ich glaube, er will den Krieg wirklich beenden“, fuhr Selenskyj fort.

Trump tritt am 20. Januar 2025 sein Amt an. Er hatte im Wahlkampf angekündigt, den Frieden in der Ukraine nach seiner Amtsübernahme „binnen 24 Stunden“ wiederherzustellen. Dies stieß in der Ukraine auf Skepsis: Kiew befürchtet, dass es zu einer ungünstigen Vereinbarung gezwungen werden könnte. (jal/dpa)

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