News zum Ukraine-Krieg - „Trump ist ein schlechter Verhandler“, sagt Experte und sieht eines besonders kritisch

„Donald Trump ist ein ganz, ganz schlechter Verhandler“

07.07 Uhr: Der Sicherheitsexperte Peter Neumann warnt vor der Verhandlungsstrategie von US-Präsident Donald Trump gewarnt. Sie spiele dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Hände. „Donald Trump ist ein ganz, ganz schlechter Verhandler“, sagte Neumann im “Tagesanbruch”-Podcast von t-online. „Dadurch, dass Trump jetzt diesen Frieden unbedingt sofort herbeizwingen möchte, ist er in einer schwächeren Position.“ Putin könne abwarten und müsse nichts tun, während Trump immer weiter unter Druck gerate.

Neumann warnt zudem vor den Folgen für Europa, da die USA ihre Militärhilfe für die Ukraine eingefroren haben. „Europa ist nackt“, stellte der Verteidigungsexperte fest. Ob die europäischen Staaten das ausgleichen könnten? „Das ist unmöglich“, so Neumann. Sie hätten es in den vergangenen Jahren versäumt, ihre Verteidigungsfähigkeit entscheidend auszubauen.

Besonders kritisch äußerte sich Neumann zur Münchner Sicherheitskonferenz. „Dort sagen alle, wir müssen jetzt unglaublich viel tun, dann gehen sie nach Hause – und es passiert nichts“, so Neumann. Um der aktuellen Krise zu begegnen, fordert er eine entschlossenere Strategie der Europäer: „Wir brauchen einen konkreten Plan.“

Berichte: Russland attackiert ukrainische Hafenstadt Odessa

Samstag, 08. März, 04.00 Uhr: Russland scheint seine massiven Luftangriffe auf ukrainisches Gebiet fortzusetzen und hat die Hafenstadt Odessa erneut unter Beschuss genommen. Die Drohnenattacke habe auf die Energieversorgung und zivile Infrastruktur der Stadt am Schwarzen Meer gezielt, berichteten die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform und die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf die Regionalverwaltung. Der Angriff habe Schäden verursacht und unter anderem ein Industriegebäude und eine Tankstelle in Brand gesetzt. Ob es Tote oder Verletzte gab, blieb zunächst unklar.

Tote durch russischen Beschuss im Donezker Gebiet

23.38 Uhr: Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind durch russischen Beschuss in der Stadt Dobropillja mindestens fünf Menschen getötet worden. Weitere 15 wurden verletzt, wie der Gouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram weiter mitteilte. Bei drei Angriffen seien vier mehrgeschossige Wohnhäuser beschädigt worden. Rettungstrupps seien auf der Suche nach weiteren Opfern.

Filaschkin rief die verbliebenen Einwohner des Gebiets erneut zur Flucht in sicherere Regionen auf. Die Frontlinie verläuft rund 20 Kilometer südlich der Bergarbeiterstadt.

Selenskyj: Russland muss zum Frieden gezwungen werden

20.51 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland angesichts eines massiven neuen Luftangriffs mangelndes Interesse an Frieden vorgeworfen. „Heute war dieser russische Angriff auf unser Energiesystem und unsere zivilen Einrichtungen für Russland so routinemäßig wie immer, so gemein und zynisch wie immer, als ob es keine Versuche der Ukraine und der Welt gegeben hätte, diesen Krieg zu beenden“, sagte das Staatsoberhaupt in seiner täglichen Ansprache.

Die Ukraine sei hingegen an einem schnellen Frieden interessiert. „Und jeden Tag beweisen neue russische Schläge und die Realität selbst, dass Russland zum Frieden gezwungen werden muss“, unterstrich Selenskyj. In einer Sitzung des Oberkommandos sei dabei die Arbeit der ukrainischen Flugabwehr genau analysiert worden.

Trump: Putin „tut das, was jeder andere auch tun würde“

19.20 Uhr: US-Präsident Donald Trump äußert Verständnis für das aktuelle Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Krieg. „Ich denke, er tut das, was jeder andere auch tun würde“, sagte der Republikaner auf die Frage, ob Putin die derzeitige Aussetzung der US-Militärhilfen für Kiew ausnutze. „Wahrscheinlich würde das jetzt jeder in dieser Position tun.“

Trump betonte erneut seine „gute Beziehung“ zu Putin und behauptete, der russische Präsident wolle „den Krieg beenden“. Er glaube außerdem, Putin werde „großzügiger sein, als er es sein muss“. Auf die Frage, warum die US-Regierung der Ukraine keine Verteidigungsmittel mehr bereitstelle und was geschehe, wenn diese erschöpft seien, entgegnete Trump: „Wir sind da raus, weil wir wollen, dass sie sich einigen. Ich tue das, um das Sterben aufzuhalten.“

Die Gespräche über ein Ende des Krieges sind für Trump nach eigenen Worten einfacher mit Moskau als mit Kiew. „Ich finde es ehrlich gesagt schwieriger, mit der Ukraine zu verhandeln, und sie haben nicht die besten Karten“, sagte er am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. „Es ist vielleicht einfacher, mit Russland zu verhandeln.“

US-Anbieter sperrt Ukraine Zugang zu Satellitenbildern

18.44 Uhr: Der Technologiekonzern Maxar aus den USA hat der Ukraine den Zugriff auf seine Satellitenbilder gesperrt. Die US-Regierung habe beschlossen, die ukrainischen Zugänge zu dem Satellitenbildservice Global Enhanced Geoint Delivery vorübergehend zu sperren, teilte das US-Unternehmen der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuvor hatten mehrere Nutzer dem ukrainischen Militärblog „Militarnyj“ unter der Bedingung, anonym zu bleiben, die Zugangssperrung bestätigt. Das betreffe sowohl Konten der Regierung als auch private Zugänge. Hintergrund ist nach Angaben von „Militarnyj“ der vorläufige Stopp von Geheimdienstinformationen an Kiew durch die USA.

Die US-Regierung hatte nach dem Eklat bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus neben dem Stopp ihrer Militärhilfen auch die Bereitstellung nachrichtendienstlicher Informationen vorerst ausgesetzt.

Polens Regierung plant Militär-Training für alle Männer

17.06 Uhr: In Polen soll angesichts Russlands Angriffskriegs gegen die Ukraine künftig jeder erwachsene Mann ein militärisches Training erhalten. „Wir werden versuchen, bis Ende des Jahres ein fertiges Modell zu haben, damit jeder erwachsene Mann in Polen für den Kriegsfall ausgebildet ist“, sagte Regierungschef Donald Tusk in einer Rede im Parlament im Warschau. In Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage solle damit eine Reserve geschaffen werden, die potenziellen Bedrohungen angemessen sei. 

Nähere Angaben zu der geplanten militärischen Ausbildung machte Tusk zunächst nicht. Demnach soll es sich dabei aber nicht um eine Rückkehr zur Wehrpflicht handeln. Auch Frauen sollen die Möglichkeit haben, an der militärischen Ausbildung teilzunehmen. Krieg sei aber immer noch in größerem Maße eine Domäne der Männer, sagte der polnische Regierungschef. 

Trump erwägt neue Sanktionen und Zölle gegen Russland

15.45 Uhr: US-Präsident Donald Trump droht Russland mit weitreichenden Sanktionen und fordert Friedensverhandlungen mit der Ukraine. Weitere Informationen finden Sie hier .

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