Die Merz-Regierung: Was die neuen Minister verdienen – und welchen Regeln sie unterliegen

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Friedrich Merz und Markus Söder stellen die Bundesministerinnen und Bundesminister einer schwarz-roten Bundesregierung aus den Reihen von CDU und CSU vor. So viel Gehalt bekommen sie.

Berlin - Der wahrscheinlich zukünftige Kanzler Friedrich Merz hat die Bundesministerinnen und Bundesminister der CDU benannt. Markus Söder hat kurz darauf die Bundesministerin und die zwei Bundesminister aus den Reihen der CSU verkündet.

Bundesminister der CDU und der CSU: Friedrich Merz und Markus Söder stellen sie vor

Die CDU des Regierungschefs stellt somit sechs Bundesministerinnen und Bundesminister und den Chef des Kanzleramts, die CSU drei. Das Ministerium für Wissenschaft und Raumfahrt geht an die Fränkin Dorothee Bär. Der enge Söder-Vertraute Alexander Dobrindt wird Bundesinnenminister und der gelernte Metzgermeister Alois Rainer Bundeslandwirtschaftsminister, wie der Münchner Merkur vorab exklusiv berichtet hatte.

Die Union hat damit neun Ministerämter inne, darunter die so maßgeblichen für Außen- und Innenpolitik sowie das begehrte Bundeswirtschaftsministerium. Die SPD wird ferner sieben Ministerinnen und Minister stellen. Doch: Was verdienen die neuen Kabinettsmitglieder in Zukunft monatlich? Was ist ihr Gehalt? Antworten auf diese Frage liefert zum Beispiel die Website des Bunds der Steuerzahler Deutschland e.V..

Neue Bundesminister im Kabinett von Friedrich Merz: Alexander Dobrindt und Dorothee Bär von der CSU.
Neue Bundesminister im Kabinett von Friedrich Merz: Alexander Dobrindt und Dorothee Bär von der CSU. © IMAGO / Future Image

Einkünfte der Bundesminister: Amtsgehalt und Aufwandsentschädigung

So setzen sich die Bezüge aus einem monatlichen Amtsgehalt sowie einer auf das Jahr gerechneten Dienstaufwandsentschädigung zusammen. Das gilt sowohl für den Regierungschef als auch für die Mitglieder seines Kabinetts. Hinzukommt ein sogenanntes Übergangsgeld bei Ausscheiden aus einer deutschen Bundesregierung.

Die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler bekommt laut Steuerzahlerbund aktuell (Stand: April 2025) etwa 22.083 Euro brutto Amtsgehalt im Monat. Hinzukommt eine steuerfreie Dienstaufwandsentschädigung von etwa 12.271 Euro im Jahr. Die Gehälter der Ministerinnen und Minister der Bundesrepublik Deutschland werden Amtsbezüge genannt. Die Bundesminister verdienen rund 17.990 Euro brutto monatlich. Ihnen steht eine jährliche steuerfreie Pauschale in Höhe von knapp 3681 Euro zu.

Gehalt in der Bundesregierung: Bundesminister bekommen nach Ausscheiden Übergangsgeld

Die Aufwandsentschädigung gibt es zum Beispiel für Kosten für den zweiten Wohnsitz in Berlin oder für Büromaterial. Das Übergangsgeld ist im Bundesministergesetz geregelt. Demnach bekommt eine Ministerin oder ein Minister nach Ende der Amtszeit für die gleiche Anzahl von Monaten ein Amtsgehalt weiterbezahlt, für die sie oder er während der Arbeit in einer Bundesregierung Amtsbezüge bekommen hat, „jedoch mindestens für sechs Monate und höchstens für zwei Jahre“, heißt es in dem Gesetz.

Die ersten drei Monate gibt es das volle Gehalt weiter, rund 18.000 Euro brutto monatlich. Dann halbieren sich die Zahlungen. Private Einkünfte werden ferner verrechnet. Das Übergangsgeld kann, je nach Dauer der Amtszeit, dennoch auf bis zu knapp 243.000 Euro steigen, was der Steuerzahlerbund scharf kritisiert. Die Lobbyorganisation schlägt vor, das Bezüge aus dem Übergangsgeld auf maximal zwölf Monate zu halbieren. Ministerinnen und Minister, die freiwillig von ihrem Amt zurücktreten, sollen dem Vorschlag zufolge kein Übergangsgeld erhalten.

Bundesministerinnen und Bundesminister der Union: Ressort:
Katherina Reiche (CDU) Wirtschaft und Energie
Johann Wadephul (CDU) Auswärtiges Amt
Thorsten Frei (CDU) Bundesminister für besondere Aufgaben
Nina Warken (CDU) Gesundheit
Patrick Schnieder (CDU) Verkehr
Karsten Wildberger (CDU) Digitalisierung und Staatsmodernisierung
Karin Prien (CDU) Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Alexander Dobrindt (CSU) Bundesministerium des Innern und für Heimat
Dorothee Bär (CSU) Forschung, Technologie und Raumfahrt
Alois Rainer (CSU) Ernährung und Landwirtschaft

Bundesministerinnen und Bundesminister in Deutschland: Nicht zwingend vom Fach

Eine Bundesministerin oder ein Bundesminister leitet den ihr oder ihm zugewiesenen Geschäftsbereich innerhalb der Richtlinien, die von der Bundeskanzlerin oder dem Bundeskanzler als Vorsitzender oder Vorsitzendem der Bundesregierung vorgegeben werden, in eigener Verantwortung. Sie oder er leitet das Ressort und muss sich für Entscheidungen innerhalb desselben rechtfertigen. Darüber hinaus hat die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler laut Verfassung (Artikel 65 Grundgesetz) eine sogenannte Richtlinienkompetenz und kann in den Geschäftsbereich einzelner Minister dadurch eingreifen.

Bundesminister dürfen während ihrer Amtszeit keine weiteren beruflichen Tätigkeiten ausüben und keine anderen Jobs annehmen. Und: Sie müssen nicht zwingend vom jeweiligen Fach sein. Also zum Beispiel nicht betriebs- und/oder volkswirtschaftlich ausgebildet sein, um das Amt im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zu übernehmen. Gleichwohl versuchen die jeweiligen Regierungschef nicht selten, die Ressorts recht fachnahe zu besetzen.

Richtlinienkompetenz

Die Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers, umgangssprachlich „Kanzlerprinzip“ genannt, ist in Artikel 65, Satz 1 des Grundgesetzes (GG) geregelt. Sie stärkt die Stellung der Bundeskanzlerin oder des Bundeskanzlers im politischen System der Bundesrepublik. Richtlinien steht in diesem Fall für die Grundlinien und für den Rahmen der Regierungspolitik, die sie oder er letztlich zu verantworten hat. Die Bundesminister müssen sich in ihren Aufgabenbereichen danach orientieren.

Bundesregierung unter Friedrich Merz: Landwirtschaftsminister ist gelernter Metzgermeister

Beispiele aus der (wahrscheinlich) neuen Bundesregierung: CSU-Mann Rainer, von Söder zum Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft auserkoren, ist in Niederbayern auf einem Bauernhof mit Gasthof und Metzgerei aufgewachsen. Und Johann Wadephul, der schon länger aus Bundesaußenminister gehandelt wurde, saß nach der Bundestagswahl im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des Parlaments. Nach der Bundestagswahl 2017 war der Norddeutsche in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion maßgeblich für die Themen Auswärtiges, Verteidigung, gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik sowie für den Europarat zuständig. (pm)

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