Deutschlands neuer Außenminister? Merz-Vertrauter erweist Papst letzte Ehre
Er soll wohl der Nachfolger von Annalena Baerbock werden. Johann Wadephul reist als Vertreter Deutschlands zur Beisetzung von Papst Franziskus nach Rom.
Rom - Der frühere CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet kündigte am Donnerstagabend (24. April) bei „Maybrit Illner“ einen „fließenden Übergang“ zwischen früherer Bundesregierung und künftiger schwarz-roter Koalition an.
Johann Wadephul in Rom: Hinweis auf Ministeramt unter Friedrich Merz
Die Anzeichen verdichten sich, dass sich die Union aus CDU und bayerischer CSU sowie die SPD nun bald auf solches neues Regierungsbündnis einigen. Und zwar unter einem künftigen Kanzler Friedrich Merz. Während Laschet, der zwischenzeitlich als neuer Außenminister gehandelt wurde, am Donnerstag im ZDF die schwarz-rote Bundesregierung ankündigte, war Johann Wadephul einen Tag zuvor in Rom.
Und damit jener Mann, der auf Merz‘ Minister-Liste auftauchen und das Ressort Auswärtiges Amt tatsächlich übernehmen dürfte. Der 62-jährige CDU-Mann erwies dem kürzlich verstorbenen Papst Franziskus im Petersdom die letzte Ehre. Dokumentiert mit einem Posting im Kurznachrichtendienst X.
Nachfolger von Annalena Baerbock: Johann Wadephul wird wohl neuer Außenminister
Noch ein Indiz für die Nachfolge auf das Amt der bisherigen Ministerin Annalena Baerbock (Grüne): Am selben Tag traf sich Wadephul in Rom zudem mit dem italienischen Außenminister Antonio Tajani. Und damit wohl mit seinem künftigen Amtskollegen innerhalb der Europäischen Union (EU). In diesem Fall war es der 71-jährige Römer, der das diplomatische Treffen für alle Öffentlichkeit sichtbar bei X dokumentierte – geteilt von Wadephul oder dessen Social-Media-Team.
„Ich habe mich gefreut, meinen Freund Johann Wadephul im Farnesina begrüßen zu dürfen, um sich über internationale Szenarien auszutauschen und zu bekräftigen, dass die Freundschaft mit Deutschland für Italien eine politische Priorität darstellt. Mit der bald in Berlin konstituierenden Regierung teilen wir Werte und Interessen“, hieß es in Tajanis Posting. Er bekräftigte, die „gemeinsame Arbeit zur Erreichung des Friedens in der Ukraine und im Nahen Osten umgehend zu intensivieren“. Das klang dann schon eher nach offiziellem Staatsbesuch. Bezeichnend: Mit Farnesina ist der Palazzo della Farnesina gemeint.
Johann Wadephul reist durch Hauptstädte: Von Warschau nach Rom nach London
In dem neunstöckigen Gebäude im Norden Roms ist seit 1959 das italienische Außenministerium beheimatet. Die Spurensuche bei X ergab ferner, dass Wadephul offensichtlich weiter zum britischen Außenminister reiste. Mit David Lammy traf sich der Norddeutsche in London und bedankte sich hinterher bei dem 52-Jährigen für „die wunderbare Gastfreundschaft und das tolle Gespräch über die Beziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien sowie viele drängende Fragen“.
Die gemeinsame Unterstützung für die Ukraine sei „gerade in diesen entscheidenden Wochen von größter Bedeutung“. Vor Rom und London war Wadephul zudem bereits in Warschau bei dem polnischen Außenminister Radosław Sikorski zu Besuch. Am Donnerstagabend sprach der CDU-Mann, der auch auf die imperialistische Politik von Russland-Machthaber Wladimir Putin reagieren muss, dann im „heute journal“ des ZDF über den Ukraine-Friedensplan des US-Präsidenten Donald Trump. Er tat dies sehr selbstbewusst.

Neuer Außenminister Johann Wadephul? CDU-Mann weicht Frage im ZDF aus
Donald Trump wisse, dass Deutschland ein „verlässlicher Partner“ sei, erklärte er und meinte mit Blick auf Washington: „Das weiß man zu schätzen.“ Ferner könne Trump „die Konkurrenz zu China“ nur „gemeinsam mit Europa“ angehen, auch das wisse der Republikaner. Am Ende des Interviews fragte ZDF-Moderatorin Dunja Hayali Wadephul, ob sie denn nun mit dem künftigen Außenminister gesprochen habe.
Er antwortete: „Das entscheidet Friedrich Merz. Und das entscheiden wir in aller Ruhe. Ich habe hier nur erläutert, was die Position der neuen Koalition sein wird. Und das war, glaube ich, sehr wichtig in diesen Zeiten: Verlässlichkeit zu signalisieren. Wir haben einen guten Übergang in der Regierung.“ (pm)