Rückzug aus Syrien: Russland holt massenhaft Waffen und Soldaten per Schiff aus dem Land

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Wladimir Putin beordert nach dem Ende der Herrschaft von Baschar al-Assad in Syrien seine Marine-Truppen und Kriegsschiffe aus Syrien nach Russland.

Tartus - Ex-Diktator Baschar al-Assad in seine Macht in Syrien los, und mit ihm Moskau-Autokrat Wladimir Putin aus Russland, der Assad jahrelang mit brutalen Luftangriffen auf Zivilisten im Bürgerkrieg unterstützt hatte.

Ende des Regimes von Baschar al-Assad: Wladimir Putin zieht Kriegsschiffe aus Syrien ab

Weil aber die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg offensichtlich so hoch sind und es dem russischen Machthaber wohl an militärischen Kapazitäten fehlt, hat Putin Assad diesmal fallen gelassen. Das hat auch erhebliche Konsequenzen auf die russischen Streitkräfte. So ließ Putin offenbar den einzigen russischen Marine-Stützpunkt am Mittelmeer, Tartus, wegen des Umsturzes in Syrien räumen.

Das berichtet das ukrainische Online-Portal Defense Express (DE), das dem Generalstab aus Kiew nahesteht. Demnach räumten die Russen auch ihre Luftwaffenbasis Hmeimim, weiter nördlich, ebenfalls an der Mittelmeerküste gelegen. DE beruft sich unter anderem auf Satellitenaufnahmen und veröffentlichte ein Foto, das leere Hafendocks in Tartus zeigen soll. Der Zeitpunkt der Aufnahme lässt sich nicht unabhängig verifizieren.

Russische Marine-Soldaten im syrischen Tartus. (Archivfoto)
Russische Marine-Soldaten im syrischen Tartus. (Archivfoto) © IMAGO / ITAR-TASS

Nach Sturz von Baschar al-Assad: Russland holt Kriegsschiffe und Soldaten aus Syrien zurück

Laut des Berichts sollen die Fregatte „Admiral Grigorowitsch“ der russischen Schwarzmeerflotte und das Frachtschiff „Inzhener Trubin“ von Moskaus Nordflotte am Sonntag (8. Dezember) von Tartus aus in Richtung Mittelmeer aufgebrochen sein. DE verweist auf entsprechende Informationen des ukrainischen Militärgeheimdienstes, die sich ebenfalls nicht unabhängig überprüfen lassen.

Russland hatte wohl bereits in den vergangenen Tagen Kriegsschiffe von seiner syrischen Basis Tartus abgezogen. Das berichtete die Online-Plattform navelnews.com. Demnach wurde eines der Schiffe, die Hilfsfähre „Jelnja“, beim Verlassen von Tartus beobachtet. Auch eine Fregatte und ein U-Boot sollen ausgelaufen sein, hieß es in dem Bericht. Ob Moskau neben den vielen getöteten und verwundeten Soldaten in der Ukraine – es sollen laut Nato-Einschätzungen mehr als 600.000 sein – auch in Syrien Verluste zu verzeichnen hatte, ist nicht bekannt. Bislang wurden keine Verluste auf russischer Seite gemeldet.

Moskau nach dem Assad-Sturz: Putin-Regime will wohl mit syrischen Rebellen sprechen

Putins Regime um den willfährigen Außenminister Sergej Lawrow hatte russische Staatsbürger schon am Freitag (6. Dezember) zum Verlassen Syriens aufgerufen. Die russische Botschaft in Damaskus riet russischen Bürgern vor Ort demnach, „das Land mit kommerziellen Flügen über in Betrieb befindliche Flughäfen zu verlassen“ und verwies auf die „schwierige militärische und politische Lage“ im Land.

Zeitgleich sind offenbar die russischen Soldaten an der Reihe. Ob von diesen welche in Syrien verblieben sind, ist ebenfalls nicht überliefert. Der abgesetzte Assad war am Wochenende mit seiner Familie nach Moskau geflohen, wo der gestürzte Diktator russischen Agenturangaben zufolge politisches Asyl erhalten soll. Wie das „heute journal“ des ZDF am Sonntagabend berichtete, will Putins Regime zeitgleich das Gespräch mit den Rebellen suchen. Russland hatte diese jedoch jahrelang an der Seite Assads bekämpft - unter anderem mit heftigen Fassbomben gegen die Großstadt Aleppo. (pm)

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