Nach Truppen-Abzug aus Syrien: Russlands „Sparta“ treibt hilflos auf offenem Meer
Russland hat damit begonnen, einen Teil seiner Militärausrüstung und Waffen auf dem Seeweg vom Hafen von Tartus nach Libyen zu transportieren.
Moskau - Das von Russland entsandte Frachtschiff „Sparta“, das militärische Ausrüstung und Waffen aus Syrien evakuieren sollte, ist aufgrund einer Störung der Treibstoffleitung seines Hauptmotors auf See liegen geblieben. Die russische Besatzung treibt derzeit auf dem offenen Meer in der Nähe von Portugal und versucht, das Schiff zu reparieren, so der Militär-Nachrichtendienst der Ukraine (DIU).
Russland hat den Abzug seiner Truppen aus abgelegenen Gebieten in Syrien bereits abgeschlossen. Die verbliebenen russischen Streitkräfte konzentrieren sich nun auf zwei Hauptstandorte: den Luftwaffenstützpunkt Khmeimim und den Marinestützpunkt Tartus. Zudem erwägen die russischen Streitkräfte in Syrien derzeit intensiv einen vollständigen Rückzug aus dem gesamten syrischen Staatsgebiet, einschließlich dieser beiden Militärstützpunkte, mit dem Ziel, diesen bis spätestens 20. Februar 2025 umzusetzen.

Nach Assad-Sturz: Putin will Stützpunkte in Syrien für humanitäre Hilfe nutzen
Putin bestätigte am Donnerstag, dass er seinen „Partnern vorgeschlagen“ habe, die Stützpunkte für die „Beförderung humanitärer Hilfe“ zu nutzen. Dieser Vorschlag sei „mit Verständnis“ angenommen worden. Moskau halte mit allen Ländern der Region Kontakt, sagte der russische Präsident. Eine „überwältigende Mehrheit von ihnen“ sei daran interessiert, dass „unsere Militärstützpunkte dort bleiben“, behauptete er. Russland habe auf Anfrage aus Teheran 4000 iranische Soldaten aus Syrien evakuiert, fügte Putin hinzu.
In einer weiteren Entwicklung hat Russland mit dem Transport eines Teils seiner Militärausrüstung und Waffen vom syrischen Hafen Tartus in Richtung Libyen begonnen. Zudem diskutieren die russischen Streitkräfte intensiv über einen möglichen vollständigen Rückzug aus Syrien, einschließlich der Stützpunkte in Khmeimim und Tartus, bis spätestens 20. Februar 2025, so Ukrainska Pravda.
Keine Niederlage für Russland - Putin wirbt für den Verbleib russischer Militärstützpunkte in Syrien
Wladimir Putin sieht im Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad keine „Niederlage“ für Russland. „Ich versichere Ihnen, das ist es nicht“, sagte Putin am Donnerstag während seiner traditionellen Pressekonferenz zum Jahresende in Moskau auf die Frage eines Journalisten. Er warb zudem für den Verbleib russischer Militärstützpunkte in dem Land.
Russland sei „vor zehn Jahren nach Syrien gegangen, um die Entstehung einer terroristischen Enklave wie in Afghanistan zu verhindern“, sagte Putin. „Im Großen und Ganzen“ sei dieses Ziel erreicht worden, auch wenn es nach wie vor eine „schwierige“ Situation sei.
Es war das erste Mal, dass der russische Präsident sich öffentlich zum Sturz Assads äußerte. Assad war mit seiner Familie aus Damaskus nach Moskau geflohen, als die Rebellen auf die syrische Hauptstadt vorrückten. Er habe Assad noch nicht getroffen, sagte Putin, wolle dies aber bald tun. „Ich werde definitiv mit ihm sprechen“, kündigte er an. (dpa/jal)