Niederlage für Putin: Russland-Machthaber beordert Kriegsschiffe aus Syrien zurück

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Nach dem Sturz des Diktators Baschar al-Assad in Syrien ruft Moskau-Autokrat Wladimir Putin Soldaten und Kriegsschiffe über das Mittelmeer zurück nach Russland.

Tartus – Syrien hat den Umsturz gewagt. Der langjährige Diktator Baschar al-Assad ist abgesetzt. Mit dem 59-jährigen Despoten verliert der mit ihm verbündete Moskau-Machthaber Wladimir Putin aus Russland im Nahen Osten sehr viel an seinem ursprünglichen Einfluss auf die Region.

Baschar al-Assad gestürzt: Wladimir Putin beordert russische Kriegsschiffe aus Syrien zurück

Da die russischen Verluste im Ukraine-Krieg offenkundig so hoch sind und es dem Kreml offenbar an ausreichend militärischen Ressourcen fehlt, hat Putin Assad diesmal aufgegeben. Das hat im zweiten Schritt bedeutende Konsequenzen auf die Streitkräfte Moskaus. So veranlasste Putins Regime offenbar, die einzige russische Marine-Basis am Mittelmeer in der syrischen Hafenstadt Tartus wegen des Aufstandes räumen zu lassen.

Das berichtet das ukrainische Online-Portal Defense Express (DE), das wohl enge Kontakte zum Generalstab in Kiew pflegt. Demnach gaben die russischen Truppen zudem, ebenfalls an der syrischen Mittelmeerküste, ihre Luftwaffenbasis Hmeimim auf. DE verweist auf Satellitenaufnahmen und veröffentlichte ein Foto, das verwaiste Hafendocks in Tartus dokumentieren soll. Der Zeitpunkt des Fotos lässt sich indes nicht unabhängig überprüfen.

Die russische Fregatte „Admiral Makarow“ liegt im syrischen Mittelmeer-Hafen Tartus. (Archivfoto)
Die russische Fregatte „Admiral Makarow“ liegt im syrischen Mittelmeer-Hafen Tartus. (Archivfoto) © IMAGO / ITAR-TASS

Russland-Kriegsschiffe im Mittelmeer: Moskau gibt offenbar Syrien-Stützpunkt auf

Wie DE schreibt, sollen die Fregatte „Admiral Grigorowitsch“ als ursprünglicher Teil der russischen Schwarzmeerflotte und das Frachtschiff „Inzhener Trubin“ (Nordflotte) am vergangenen Sonntag (8. Dezember) von Tartus aus ins Mittelmeer aufgebrochen sein. DE beruft sich eigenen Angaben zufolge auf entsprechende Informationen des ukrainischen Militärgeheimdienstes. Auch diese lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Russland, das Assad im Bürgerkrieg in Syrien lange unterstützte, hatte wohl schon zuvor Kriegsschiffe aus Tartus evakuiert. Das berichtete die Online-Plattform navelnews.com. Demnach wurde die Hilfsfähre „Jelnja“ gesichtet, wie sie aus dem Hafen von Tartus fuhr. Auch eine Fregatte und ein russisches U-Boot verließen Syrien demnach, als die Rebellen auf die Hauptstadt Damaskus vorrückten. Ob das Moskauer Regime in den vergangenen Tagen in Syrien Verluste zu verzeichnen hatte, ist nicht bekannt. Bislang (Stand: 9. Dezember) wurden zumindest keine aus Russland gemeldet.

Neue Syrien-Politik in Moskau? Russland will angeblich mit syrischen Rebellen sprechen

Moskaus Auslandsbehörden hatten russische Staatsbürger schon am Freitag (6. Dezember) zur Abreise aus Syrien aufgefordert. Die russische Botschaft in Damaskus riet, „das Land mit kommerziellen Flügen über in Betrieb befindliche Flughäfen zu verlassen“ und verwies auf die „schwierige militärische und politische Lage“. Der gestürzte Assad floh mit seiner Familie nach Moskau, wo er laut russischen Agenturen „humanitäres Asyl“ bekommen soll. Wie das „heute journal“ des ZDF berichtet, will Putins Zirkel um den willfährigen Außenminister Sergei Lawrow dagegen Gesprächen mit den Rebellen führen. (pm)

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