Assad gestürzt: CDU-Mann sieht Putin als Verlierer und Erdogan als Gewinner
Der syrische Diktator Baschar al-Assad ist gestürzt. CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßen den Wandel in Syrien.
Damaskus – Der gewaltsame Umsturz ist in Syrien vollzogen. Diktator Baschar al-Assad ist gestürzt und die aufständischen Rebellen haben die Macht in dem arabischen Land übernommen.
Sturz von Baschar al-Assad: Benjamin Netanjahu spricht von „historischem Tag“
International folgten an diesem Sonntag (8. Dezember) viele Reaktionen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach dem Sturz des autokratischen Machthabers Assad zum Beispiel von einem „historischen Tag in der Geschichte des Nahen Ostens“ gesprochen. „Das Assad-Regime ist ein zentraler Teil der iranischen Achse des Bösen – dieses Regime ist gestürzt“, meinte der Regierungschef aus Israel.
Auch CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen begrüßte den Sturz Assads und sprach im Interview mit dem Tagesspiegel von einer „großen Befreiung für das Land und die Menschen. Die Hölle von Assad ist nach 13 Jahren beendet“, erklärte Röttgen zum Ende der Herrschaft des als überaus brutal geltenden Assads.

Bürgerkrieg in Syrien: Kanzler Olaf Scholz nennt Assad-Sturz eine „gute Nachricht“
„Es gibt zwei große Verlierer: Iran und Russland“, meinte Röttgen: „Die Hisbollah ist nicht mehr einsatzfähig, Teheran verliert einen regionalen Verbündeten. Bemerkenswert ist die Schwäche von Wladimir Putin. Russlands Streitkräfte sind durch den Krieg in der Ukraine so ausgelastet, dass sie Assad nicht mehr ausreichend unterstützen konnten.“ Röttgen nannte die Türkei als aus seiner Sicht großen Gewinner. Ankara hatte unmittelbar nach dem Machtwechsel syrische Flüchtlinge in der Türkei, es sollen laut ZDF rund drei Millionen Geflüchtete sein, zur Rückkehr in ihre Heimat aufgefordert.
„Erdogan wird versuchen, seinen Erfolg auch innenpolitisch zu nutzen“, sagte der CDU-Politiker dem Tagesspiegel: „Er hat ein immenses Interesse daran, dass Syrien nicht zerfällt, um eine Rückführung der drei Millionen Syrer aus der Türkei zu erreichen.“ Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einer „guten Nachricht“, während zehntausende Syrer in Deutschland das Ende des Assad-Regimes feierten.
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Baschar al-Assad gestürzt: Entmachteter Syrien-Machthaber wohl in Moskau gelandet
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte in einem Posting bei X: „Die grausame Assad-Diktatur ist zusammengebrochen. Dieser historische Wandel in der Region bietet Chancen, ist aber nicht ohne Risiken. Europa ist bereit, die Wahrung der nationalen Einheit und den Wiederaufbau eines syrischen Staates, der alle Minderheiten schützt, zu unterstützen. Wir arbeiten mit europäischen und regionalen Führungskräften zusammen und beobachten die Entwicklungen.“
Am Sonntagabend meldeten russische Nachrichtenagenturen, dass der 59-jährige Assad in Moskau gelandet sei. Kreml-Autokrat Wladimir Putin gewährt dem gestürzten syrischen Diktator offenbar Asyl. (pm)