Jetzt gibt es Weilheims neue Attraktion auch als Buch
Die Stadt ist stolz auf den vor gut 100 Tagen eröffneten Skulpturenweg Weilheim. Dieser löse „Glücksgefühle“ aus, hieß es bei einem „Dankeschön-Empfang“ im Stadttheater. Was Weilheim an diesem Projekt hat, zeigt jetzt auch ein stattliches Buch.
Weilheim – Zehn große neue Kunstwerke, die seit Anfang Oktober im öffentlichen Raum von Weilheim stehen, die Altstadt und die Au verbinden, zu jeder Tages- und Nachtzeit besucht und betrachtet werden können: Das ist nicht einfach nur schön, findet Ragnhild Thieler, die Kulturreferentin des Stadtrates. „Der Nutzen für Weilheim ist klar“, betonte sie am Mittwochabend bei einem Empfang im Foyer des Stadttheaters: Die Bürger vor Ort hätten von dieser „großen Bereicherung“ ebenso etwas wie Gäste und Touristen. Der Skulpturenweg werde „sehr gut angenommen“, so Thieler, und es gebe „viele positive Rückmeldungen“.
Der Skulpturenweg Weilheim löst „Glücksgefühle“ aus
Gut drei Monate nach der Eröffnung war es den Initiatoren und Machern des Skulpturenweges ein Bedürfnis, sich mit einem Empfang bei allen Beteiligten zu bedanken: bei den Künstlern, den Sponsoren und allen Helfern im Vorder- und Hintergrund. Die Stadträtinnen Marion Lunz-Schmieder und Angelika Flock – sie hatten vor Jahren im Zuge der Weilheimer Bewerbung um die Landesgartenschau die Idee zu dem Projekt – überreichten allen Unterstützern kleine Herzsteinchen als Zeichen ihres herzlichen Danks. Dass aus ihrer Idee Realität wurde, löse wahre „Glücksgefühle“ bei ihnen aus, bekannte Flock.
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Zusammenspiel günstiger Umstände
Andrea Kreipe, die seitens des Kunstforums Weilheim die Projektleitung des Skulpturenwegs übernommen hat, würdigte dessen Entstehung als Zusammenspiel günstiger Umstände: von der Initiative aus Reihen des Stadtrates über das gut funktionierende Projektteam „ohne Befindlichkeiten und Eitelkeiten“ bis zur unkomplizierten Kooperation mit den Künstlern. „Kunstsinn und Kunstförderung haben lange Tradition in Weilheim“, betonte Bürgermeister Markus Loth. Und der Skulpturenweg, merkte er an, habe ein Projekt hinzugefügt, das „mehr und auch von anderen Menschen angenommen wird als Kunst in Galerien“.
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Unter der Regie des Vorsitzenden Stefan König hat das Kunstforum nun ein reich bebildertes, fein betextetes und aufwendig gestaltetes Buch zum Skulpturenweg herausgebracht (siehe unten). Jeder Unterstützer bekam beim Dankeschön-Abend ein frisch gedrucktes Exemplar davon überreicht. Für die sechs spendabelsten Sponsoren, die jeweils die Kosten für eine ganze Skulptur übernommen hatten (Jubiläumsstiftung der Sparkasse, Standortförderverein Weilheim, Sparda-Bank sowie die Firmen Xylem, Bremiscker und Schöffmann), gab es zudem eine gerahmte Fotografie „ihres Werks“.
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Skulpturenweg hat gut 100.000 Euro gekostet
Gut 100.000 Euro hat der Skulpturenweg laut Loth insgesamt gekostet. Rund 40.000 davon trugen lokale Sponsoren bei, 10.000 Euro die Stadt, der Rest waren Fördergelder. Das Geld ist bestens angelegt, waren sich an diesem Abend alle einig. Und das damit Geschaffene – dessen Werke man in zwei bis drei Jahren Zug um Zug durch neue ersetzen will – wird weiter wirken. Bald soll es zum Beispiel Führungen auf dem Skulpturenweg geben, für Kindergartenkinder ebenso wie für Alzheimer-Patienten und viele andere Gruppen.
Lesen Sie auch unsere Serie zum Skulpturenweg Weilheim, in der die einzelnen Werke und Künstler vorgestellt werden:
„Scoop“ von Renato Rill - ein Füllhorn, inspiriert von „The Notwist“
„Die Grenzen des Wachstums – Denkmal für einen Grashalm“ von Hermann Bigelmayr
„Vulkanausbruch aus der Höll‘ unter Weilheim“ von Egon Stöckle
„My dear, help me to exist in this world“ - ein Marterl zu Ehren der Tiere von Cornelia Rapp
„In Order To Location“ von Carlotta Wirtl
Das Haus mit der Goldkante von Basilius Kleinhans
„Ein Sammlerstück“: Das neue Buch zum Skulpturenweg Weilheim
Den Skulpturenweg Weilheim gibt es jetzt auch als Buch: Statt eines üblichen Katalogs hat das Kunstforum Weilheim ein aufwendig gestaltetes, 80-seitiges Hardcover-Buch zu dem Projekt erstellt. Titel: „Die Stadt & der Weg. Die Kunst & die Künstler.“
Jedes der zehn extra für Weilheim geschaffenen Werke (die im Rahmen eines Wettbewerbes von einer Fachjury ausgewählt wurden) wird in dem Buch auf vier eigenen Seiten vorgestellt – mitsamt dem jeweiligen Künstler. Kunstforum-Vorsitzender Stefan König, der für Text und Redaktion verantwortlich zeichnet, wählte dafür mal die Interviewform, mal schrieb er ein Porträt oder eine kleine Reportage. Zahlreiche Bilder, zumeist von der Weilheimer Fotokünstlerin Susanne Kohler aufgenommen, zeigen nicht nur die Werke selbst, sie dokumentieren oft auch deren Aufstellung. Auch Tagblatt-Fotograf Ralf Ruder steuerte teils großformatige Bilder bei, etwa Drohnen-Aufnahmen.
Neben einer Einführung durch Projektleiterin Andrea Kreipe, Notizen zur Entstehung des Weges, einem Lageplan und allen wichtigen Fakten finden sich im Buch auch kurzweilige Schlaglichter zur Geschichte Weilheims und der Au. Schließlich gewährt ein Interview mit den „Organisatorinnen der ersten Stunde“ interessante Einblicke. Und Sponsoren erläutern, warum sie das Projekt unterstützt haben.
Das vom Pischlacher Grafiker Richard Maier ansprechend gestaltete Buch wurde in einer exklusiven Auflage von 200 Stück gedruckt. Zum Preis von 32 Euro ist es in er Tourist-Info am Marienplatz erhältlich. „Das ist teuer“, gibt König zu. Doch in der Herstellung habe das Buch trotz viel ehrenamtlicher Arbeit noch mehr gekostet. Und er ist sicher: „Das ist ein Sammlerstück.“ Magnus Reitinger