So viel kostet die Rente jeden Arbeitnehmer: Tabelle zeigt drastische Erhöhung
Durch das Rentenpaket II der Ampel steigen auch die Beiträge. Doch wie viel müssen Arbeitnehmer jeden Monat mehr für die Rente zahlen? Eine Übersicht.
Berlin – Das Rentenpaket II steht derzeit im Bundestag zur Debatte. Besonders im Fokus ist dabei das garantierte Rentenniveau von 48 Prozent bis 2039. Das kommt derzeitige Erwerbstätige, also die Beitragszahler, teuer zu stehen. Denn um die Zahlungen an die Menschen im Ruhestand stabil zu halten, müssen die Rentenbeiträge schneller und stärker steigen. Das erklärte etwa die Deutsche Rentenversicherung anlässlich der Expertenanhörung im Bundestag.
Durch das Rentenpaket II: Arbeitnehmer müssen immer mehr in Rente einzahlen
Derzeit liegt der Rentenbeitrag bei 18,6 Prozent. Der Arbeitgeber übernimmt davon die Hälfte. Die Arbeitnehmer müssen die zweite Hälfte von 9,3 Prozent zahlen, die vom Bruttogehalt abgeht. Nach den Plänen der Ampel-Koalition soll die erste Erhöhung 2028 erfolgen. Dann liegt der Rentenbeitrag laut Bild bei 20 Prozent. 2035 soll er bei 22,3 Prozent liegen. Erwerbstätige müssen davon 11,15 Prozent übernehmen.
Für Erwerbstätige bedeuten die höheren Beiträge zur Rente deutlich weniger Geld. Schon bei einem Bruttogehalt von 2000 Euro im Monat, was unter dem Mindestlohn liegt, ist der Rentenbeitrag für einen Arbeitnehmer um 37 Euro teurer als bisher. Beim Medianeinkommen von 3645 Euro, also dem mittleren Gehalt, das alle Erwerbstätigen eine besser und eine schlechter verdienende Hälfte teilt, sind es Mehrausgaben von 810,24 Euro im Jahr.
Tabelle zeigt: Wie viel jeder Arbeitnehmer bald in die Rente zahlen muss – jeden Monat
Wie hoch die Rentenbeiträge für die Arbeitnehmer je nach Gehalt sind, zeigt folgende Tabelle:
Bruttogehalt (Monat) | Rentenbeiträge aktuell | Rentenbeiträge ab 2028 | Rentenbeiträge ab 2035 | Mehrausgaben pro Jahr ab 2035 |
---|---|---|---|---|
2000 Euro | 186 Euro | 200 Euro (+14 Euro) | 223 Euro (+37 Euro) | 444 Euro |
2500 Euro | 232 Euro | 250 Euro (+17,50 Euro) | 278,75 Euro (+46,25 Euro) | 555 Euro |
3000 Euro | 279 Euro | 300 Euro (+21 Euro) | 334,50 Euro (+55,50 Euro) | 666 Euro |
3500 Euro | 325,50 Euro | 350 Euro (+24,50 Euro) | 390,25 Euro (+64,75 Euro) | 777 Euro |
4000 Euro | 372 Euro | 400 Euro (+28 Euro) | 446 Euro (+74 Euro) | 888 Euro |
4500 Euro | 418 Euro | 450 Euro (+32 Euro) | 501,75 Euro (+83,75 Euro) | 1005 Euro |
5000 Euro | 465 Euro | 500 Euro (+35 Euro) | 557,50 Euro (+92,50 Euro) | 1110 Euro |
Nicht nur für die Arbeitnehmer steigen damit die Belastungen. Sondern auch die Unternehmen müssen mehr in die Rentenkasse einzahlen. Deren Rentenausgaben steigen laut Bild um etwa 20 Prozent.
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Generationenkapital soll Mehrbelastung der Arbeitnehmer bei der Rente bremsen
Um die Belastungen aufzufangen, plant die Ampel-Koalition im Rentenpaket II auch das sogenannte Generationenkapital. Es soll die steigenden Beiträge im Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung mildern. Dabei legt eine Stiftung überwiegend kreditfinanzierte Mittel renditeorientiert am Kapitalmarkt an. Die Erträge sollen dann zur Stabilisierung der Rentenversicherungsbeiträge dienen.

Das Rentenpaket steht immer wieder in der Kritik, auf Kosten der jungen Generationen zu gehen und die Ungleichheit zwischen den Altersgruppen zu verschärfen. Laut einer Studie zahlen Kinder etwa bis zu 3000 Euro mehr in die Rente ein, als sie am Ende selbst herausbekommen. Zur Rettung der Rente schlagen die Wirtschaftsweisen deshalb unter anderem gestaffelte Rentenbeiträge und eine höhere Regelaltersgrenze vor.