Putin, Geheimdienste, Luftabwehr: Darüber haben Trump und Selenskyj am Telefon gesprochen
Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj telefonieren nach der Unterredung des Amerikaners mit Wladimir Putin miteinander. Was zu dem Gespräch bekannt ist.
Washington - Die Verhandlungen zum Ukraine-Krieg gleichen einem Hin und Her. Was wohl in der Natur der Sache liegt. Zuerst hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag mit Wladimir Putin telefoniert, um dann am Mittwoch (19. März) Wolodymyr Selenskyj - ebenfalls am Telefon - zu berichten, was dem Moskau-Machthaber für einen Waffenstillstand vorschwebt.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Trump informiert Selenskyj über Putin-Gespräch
Gleichzeitig hat Trump dem ukrainischen Präsidenten aus Kiew Vorschläge unterbreitet, die mutmaßlich gar nicht im Interesse des Russland-Autokraten sein dürften - Stichwort Luftabwehr. Putin hatte eine Waffenruhe seinerseits an harte Bedingungen geknüpft, die nach Einschätzung etlicher westlicher Experten und Politiker am Tag danach so für die Ukraine nicht hinnehmen sein dürften.
Kurz zusammengefasst: Die ukrainische Armee soll komplett entwaffnet werden und einzig seine russische Armee die Demarkationslinie kontrollieren dürfen. Das Weiße Haus informierte am Mittwochabend indes über Einzelheiten aus dem Telefonat zwischen dem Amerikaner und dem Ukrainer ohne den Russen. IPPEN.MEDIA verschafft einen kurzen Überblick.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Kiew stimmt Stopp von Luftangriffen auf Infrastruktur zu
- Der US-Präsident hat eine Übernahme ukrainischer Atomraftwerke durch die Vereinigten Staaten ins Spiel gebracht. „Der beste Schutz“ für ukrainische Energieinfrastruktur sei, wenn diese sich im Besitz der USA befände, meinte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt nach dem Telefonat in Washington. Das bekannte Atomkraftwerk in Tschernobyl wäre ein Beispiel.
- Nach dem Moskauer Regime stimmte laut der Trump-Administration auch Kiew einem Stopp von Luftangriffen auf die Energieinfrastruktur des jeweils anderen zu. Besagte eingegrenzte Waffenruhe soll 30 Tage gelten. Wann sie beginnt, war am späten Mittwochabend (MEZ) unklar. Die ukrainischen Streitkräfte hatten immer russische Öl-Raffinerien mit Langstrecken-Drohnen attackiert, um Putins Kriegswirtschaft zu schaden und den Nachschub an die Front zu stören.
Ukraine-Krieg: Kiew bekommt aus Washington wieder Geheimdienstinformationen
- Die USA werden nach einer zwischenzeitlichen Unterbrechung wieder Geheimdienstinformationen mit den Ukrainern austauschen. Putin hatte zuvor eine Beendigung der nachrichtendienstlichen Kooperation zwischen Washington und Kiew zu einer Bedingung für einen Waffenstillstand gemacht.
Meine News
- Trump will Selenskyj plötzlich beim Erwerb von Patriot-Luftverteidigungssystemen unterstützen. Die Ukraine hatte unter der Biden-Administration drei und aus Deutschland vier dieser Flugabwehrsysteme erhalten. Die Langstrecken-Luftabwehr gegen ballistische Raketen mit einer Reichweite von 160 Kilometern wird vom US-Rüstungskonzern Raytheon aus Massachusetts produziert.
Selenskyj hatte von einem „positiven, sehr sachlichen und offenen Gespräch“ mit dem 78-jährigen Republikaner berichtet und beim Kurznachrichtendienst X erklärt: „Wir waren uns einig, dass die Ukraine und die Vereinigten Staaten weiterhin zusammenarbeiten sollten, um ein tatsächliches Ende des Krieges und einen dauerhaften Frieden zu erreichen.“ Der Weg dorthin dürfte jedoch noch ein langer sein. (pm)