Telefonat mit Trump: Selenskyj will Details wissen – und zieht rote Linie für Verhandlung
Nach dem Eklat im Weißen Haus sprechen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj erneut miteinander. Details des Gesprächs sind noch nicht bekannt.
Kiew/Washington, D.C. – Kurz nach dem mit Spannung erwarteten Telefongespräch von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin hatte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Telefonat mit Trump angekündigt. „Heute wird es ein Telefongespräch geben“, sagte er auf einer Pressekonferenz mit dem finnischen Staatspräsidenten Alexander Stubb in Helsinki.
Selenskyj erklärte vorab, er werde mit Trump die kommenden Schritte und weitere Details einer diskutierten Waffenruhe besprechen. „Ich denke, dass ich von ihm die Details seines Gesprächs mit Putin hören werde“, führte er aus. Über die Inhalte des Telefonats werde er anschließend informieren.
Russland und USA wollen in Saudi-Arabien weiter über Ukraine-Krieg verhandeln
Am Dienstag hatten Trump und Putin per Telefon ein Ende des seit über drei Jahre dauernden Ukraine-Kriegs diskutiert. Dabei sei es auch um eine begrenzte Waffenruhe gegangen. Technische Details sollen bei einem weiteren Treffen am Sonntag in Saudi-Arabien besprochen werden.
Bei der Pressekonferenz in Finnland nannte Selenskyj auch seine roten Linien. „Die Unabhängigkeit und Souveränität unseres Staates nicht zu verlieren und dafür zu sorgen, dass Russland niemals in seinem Leben Einfluss auf die Unabhängigkeit der Ukrainer nimmt“, betonte der ukrainische Präsident. Er wolle auch nicht mit Russland darüber diskutieren, wie die ukrainische Armee aussehen solle. Auch sind Gespräche mit Russland oder „über wirtschaftliche Sicherheitsgarantien, deren Hauptgarantie die EU ist“ tabu.
Auch dürften die Tausenden ukrainischen Gefangenen in russischer Hand ein Thema sein. „Sie alle sollten bei ihren ukrainischen Familien sein“, sagte der ukrainische Staatschef. Selenskyj fordert von Washington mehr Verantwortung zu übernehmen. Die USA müssten die „Hauptkontrollinstanz“ für die von Putin angekündigte Einstellung der Angriffe auf die Energieeinrichtungen sein. „Wenn die Russen unsere Ziele nicht angreifen, werden wir ihre Ziele bestimmt nicht angreifen.“

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Selenskyj sagte, die beiden würden „die nächsten Etappen diskutieren“. Zudem warnte der ukrainische Staatschef davor, auf Russlands Forderung nach einem Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine einzugehen. „Ich glaube nicht, dass bei der Hilfe für die Ukraine Zugeständnisse gemacht werden sollten, sondern dass die Hilfe für die Ukraine im Gegenteil verstärkt werden sollte“, sagte Selenskyj. Vor dem Telefonat zwischen Trump und Putin hatten sich Unterhändler der Ukraine und der USA in der vergangenen Woche auf einen Vorschlag für eine vollständige Waffenruhe geeinigt. Auf diesen Vorschlag ging Putin gegenüber Trump jedoch nicht ein.
Der finnische Präsident Stubb forderte Putin auf, einer Waffenruhe ohne zusätzliche Bedingungen zuzustimmen. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten, auf den Vorschlag des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu reagieren. Entweder man sagt Ja oder Nein, aber stellt keine Bedingungen“, sagte Stubb bei der Pressekonferenz mit Selenskyj. Die Ukraine habe einer Feuerpause „ohne jegliche Bedingungen“ zugestimmt.