Nach Trump-Selenskyj-Eklat: Keine US-Hilfen mehr für die Ukraine?

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Selenskyj und Trump haben sich im Weißen Haus getroffen. Ein Treffen, das nicht hätte schlechter verlaufen können. Nun ist die US-Unterstützung ungewiss.

Washington, D.C. – Das Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump hätte wohl nicht schlechter verlaufen können. Nach gut 45 Minuten lief das Gespräch aus dem Ruder. Vize J.D. Vance und Trump warfen Selenskyj vor, sich nicht dankbar für die US-Unterstützung zu zeigen. Ebendiese droht nun nach dem Eklat im Oval Office gänzlich zu versiegen.

Schon vor dem Treffen hatte Trump die US-Unterstützung für die Ukraine gestoppt, wie die New York Times schreibt. Das letzte Hilfspaket für Kiew wurde vom Pentagon Mitte Januar angekündigt. Am Freitag erklärte ein anonymes Mitglied der Trump-Regierung, dass jegliche US-Hilfe für die Ukraine eingestellt werden könnte. Die Maßnahme würde auch die letzten Munitionslieferungen und Equipment einschließen, das noch während der Administration von Joe Biden beschlossen und bezahlt wurde, schreibt die New York Times. Für Selenskyj wäre ein solcher Schritt eine absolute Katastrophe.

Trump-Sprecherin: Kein US-Militärequipment mehr für die Ukraine

Der ukrainische Präsident selbst gab während dem Treffen mit Trump zu, die Ukraine könne nur wenige Wochen ohne die Unterstützung der USA im Ukraine-Krieg gegen Russland durchhalten. Während der Biden-Administration und seit Beginn der russischen Invasion gab es im Schnitt alle zwei Wochen eine neue Ankündigung über Waffenlieferungen. Laut dem Pentagon stünden der Ukraine jedoch noch Ausrüstung im Wert von 3,85 Milliarden Dollar zu, die der US-Kongress noch während Bidens Amtszeit bewilligt hatte.

Trumps Pressesprecherin Caroline Leavitt hatte nach dem hitzigen Gespräch zwischen den beiden Staatschefs angekündigt, die Ukraine werde nun nicht länger mit Militärgerät beliefert. Denn oberste Priorität der US-Administration seien die Friedensverhandlungen mit Russland. „Wir werden nicht länger Blankochecks für einen Krieg in einem fernen Land ausstellen, ohne einen echten und nachhaltigen Frieden“, erklärte Leavitt.

Ukrainischer Präsident Selenskyj in den USA
USA, Washington: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (M) verlässt das Weiße Haus. © Ben Curtis/AP/dpa

Keine US-Hilfen mehr für die Ukraine nach Eklat im Weißen Haus zwischen Trump und Selenskyj?

Weiter sagte die Pressesprecherin: „Es war großartig, dass die Kameras liefen, denn so konnten das amerikanische Volk und die ganze Welt sehen, womit Präsident Trump und sein Team hinter verschlossenen Türen bei den Verhandlungen mit der Ukraine zu tun haben.“ Eine anonyme Quelle bestätigte unterdessen der Washington Post, dass die ausstehenden US-Hilfen nach dem Eklat im Weißen Haus möglicherweise auch gestrichen werden könnten.

Weiter berichtet die New York Times, dass nicht nur die Militärhilfe für die Ukraine eingestellt werden könnte, sondern auch die indirekte Unterstützung, wie zum Beispiel die Ausbildung von ukrainischen Soldaten oder die Teilhabe an geheimdienstlichen Informationen. Sollten die USA die Hilfe für die Ukraine gänzlich einstellen, müsste sich Kiew vor allem auf die europäische Unterstützung verlassen. (sischr)

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