„Zwei Rüpel gegen einen mutigen Mann“: Insider besorgt wegen Trump-Putin-Treffen

  • Im Video oben: Putin-Treffen bestätigt: Wird Trump nicht zum "Deal Maker", wird es für Kiew brandgefährlich

Der frühere britische Verteidigungsminister Sir Ben Wallace hat davor gewarnt, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei geplanten Friedensgesprächen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin unter Druck geraten könnte. Großbritannien müsse daher unbedingt in die Verhandlungen einbezogen werden, berichtet der britische „Telegraph“ mit Berufung auf „Times Radio“. 

Treffen von Trump und Putin: Selenskyj als schwache dritte Person? 

Der Ex-Minister äußerte die Sorge, dass Selenskyj von Trump in einem solchen Format möglicherweise zu einem nachteiligen Friedensdeal für den seit 2022 herrschenden Krieg gedrängt werden könnte: „Ja, es besteht die Befürchtung.“ 

Er betonte die Bedeutung einer europäischen Beteiligung an den Gesprächen: „Es gibt zwei andere Nuklearmächte in der Nato – Frankreich und Großbritannien. Ich halte es für wichtig, dass eine europäische Macht mit am Tisch sitzt“, so Wallace. Dies sei nötig, um sicherzustellen, dass die Ukraine bei den Verhandlungen nicht übergangen werde. 

Wallace bezeichnete sowohl Trump als auch Putin als „bekannt dafür, andere unter Druck zu setzen“. Beide seien „Bullies“ (auf Deutsch: Rüpel), die häufig auf Konfrontation setzten. Präsident Selenskyj sei zwar „ein mutiger Mann“, könne jedoch in dieser Konstellation allein kaum ein ausgewogenes Ergebnis erzielen. 

Der ehemalige Verteidigungsminister Ben Wallace gilt als Top-Insider.
Der ehemalige britische Verteidigungsminister Ben Wallace gilt als Top-Insider. picture alliance / empics

Die Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem sich der Westen zunehmend besorgt über mögliche einseitige Friedenslösungen zeigt – insbesondere angesichts der außenpolitischen Alleingänge der Trump-Regierung.

Der Hintergrund zum möglichen Gespräch über Ukraine-Krieg

  • Laut Medienberichten plant US-Präsident Trump in Kürze ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin.
  • Im Anschluss sei ein trilaterales Gespräch mit Selenskyj vorgesehen – allerdings ohne Beteiligung europäischer Staaten.
  • Ein Gipfelort wurde bislang nicht genannt. Die USA, Russland und die Ukraine haben zuletzt die Türkei und Saudi-Arabien als Treffpunkt genutzt. In viele Staaten kann Putin wegen eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs nicht einreisen. Laut Putin sind die Vereinigten Arabischen Emirate ein möglicher Ort für das Treffen mit Trump.