Neue Krebs-Studie zeigt: Ernährung mit Fertigprodukten kann Erkrankungsrisiko fatal erhöhen

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Sie sind günstig und schnell zubereitet: Fertigprodukte lassen sich in jedem Supermarkt finden. Einer neuen Studie zufolge können sie aber auch krank machen.

Frankfurt – Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählt Krebs zur zweithäufigsten Todesursache in Deutschland. Dabei gibt es unzählige Auslöser, die zur Bildung von bösartigen Tumoren führen können. Laut Deutscher Krebsgesellschaft zählen Zigarettenrauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, starke Einwirkung von Sonnenlicht oder Infektionen zu den bekannten krebsauslösenden Faktoren. Auch die Ernährung spielt beim Krebs-Risiko eine entscheidende Rolle, wie eine Studie der University of Bristol und der Internationalen Agentur für Krebsforschung in Frankreich unterstreicht.

Laut neuer Studie: Hoch verarbeitete Lebensmittel können Krebs-Risiko erhöhen

Veröffentlicht wurde die Forschungsarbeit Ende November im European Journal of Nutrition. Untersucht wurde dabei die Rolle von Adipositas in Zusammenhang mit dem Verzehr vor hoch verarbeiteten Lebensmitteln (engl. ultra-processed foods oder UPFs) sowie Speiseröhrenkrebses und Kopf-Hals-Tumoren. Dabei wurden Daten von mehr als 450.000 Teilnehmenden ausgewertet.

Berücksichtigt wurden neben dem Raucherstatus auch der Alkoholkonsum sowie das Geschlecht, körperliche Aktivität und das Bildungsniveau. Über einen Zeitraum von etwa 14 Jahren entwickelten 910 Probanden Tumoren im Mund- und Rachenraum sowie 215 Probanden Speiseröhrenkrebs.

Wer also zu einem höheren Konsum von hoch verarbeiteten Lebensmitteln neigt, riskiere, Krebs im Mund, Rachen oder in der Speiseröhre zu entwickeln. Das könnte womöglich auf Verunreinigungen aus Verpackungsmaterialien, der Wärmebehandlung der Lebensmittel oder Zusatzstoffe zurückzuführen sein. Zugleich begünstige der Verzehr von Fertigprodukten die Entstehung von Übergewicht.

Neue Krebs-Studie zu Fertigprodukten: Was sind hoch verarbeitete Lebensmittel?

Dabei handele es sich meist um billige, schmackhafte und weit verbreitete verzehrfertige Produkte, „die nährstoffreichere, unverarbeitete bzw. nur wenig verarbeitete Lebensmittel in der Ernährung ersetzen“ sollen, hieß es im Forschungsbericht. Sie sind industriell hergestellt und enthalten Zutaten, die sonst nicht in der Küche verwendet werden – wie Maltodextrin, gehärtete Öle und modifizierte Stärke. Oft weisen sie auch „kosmetische Zusatzstoffe“ wie Emulgatoren, Aromastoffe, Farbstoffe und künstliche Süßstoffe auf.

Diese Nahrungsmittel gelten den Forschenden zufolge als hoch verarbeitet:

  • Fertige süße oder herzhafte Snacks
  • Süßwaren
  • Abgepacktes Brot und Brötchen
  • Wurstwaren
  • Fertigtiefkühl-Gerichte
  • Kohlensäurehaltige Getränke

Nicht nur Krebs: Fertigprodukte können auch andere Erkrankungen begünstigen

Laut Krebsinformationsdienst deuten andere Untersuchungen daraufhin, dass Fertiggerichte mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko in Verbindung stehen. Auch eine Studie aus den USA kommt zu dem Ergebnis, dass verarbeitete Lebensmittel diverse Krankheiten wie Demenz begünstigen können.

Eine neue Studie zeigt: Hoch verarbeitete Lebensmittel können das Krebsrisiko begünstigen.
Eine neue Studie zeigt: Hoch verarbeitete Lebensmittel können das Krebsrisiko begünstigen. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) tragen hoch verarbeitete Lebensmittel in vielen Ländern etwa die Hälfte zur gesamten Energiezufuhr bei, darunter in Deutschland, Großbritannien, Kanada und den USA. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht ab und zu eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben darf. Die Verbraucherzentrale rät in dieser Hinsicht, Fertiggerichte mit einem hohen Gemüseanteil zu wählen oder diese mit frischen Zutaten, wie Kräutern oder einem Salat, zu kombinieren.

Und es gibt auch Hoffnung im Kampf gegen die Erkrankung. Ein neues Krebs-Medikament könnte Behandlungen künftig erleichtern. Der Curevac-Chef hingegen rechnet mit einer baldigen Krebs-Impfung. (kas)

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