Durchbruch in der Kinder-Krebsforschung: Neues Medikament kann Überlebenschancen steigern

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Höhere Überlebenschancen und mehr Lebensqualität: Forschende haben ein Medikament entwickelt, das bei der Therapie von Hirntumoren bei Kindern helfen soll.

Frankfurt – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler melden immer wieder Durchbrüche in der Krebsforschung. Nun gelang es Forschenden, unter anderem aus den USA und Australien, weitere wichtige Erkenntnisse zu gewinnen. Demnach könnte ein neues Medikament bei der Behandlung von Hirntumoren helfen.

Neue Erkenntnisse in der Krebsforschung: Medikament soll Hirntumor bekämpfen

Die Ergebnisse wurden Anfang Februar in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Die Forschenden haben das neuartige Medikament CT-179 entwickelt, das bei der Behandlung von Hirntumoren bei Kindern helfen soll. Das Präparat wurde inzwischen in präklinischen Modellen an Mäusen getestet.

Ein neues Medikament könnte neue Behandlungsmöglichkeiten in der Krebstherapie für Kinder schaffen. (Symbolbild)
Ein neues Medikament könnte neue Behandlungsmöglichkeiten in der Krebstherapie für Kinder schaffen. (Symbolbild) © Jan-Peter Kasper/dpa

Mit Erfolg: CT-179 tötet Tumorzellen im Gehirn ab. Das Medikament wirke zielgerichtet gegen eine bestimmte Untergruppe von Tumorzellen, die für das Wiederauftreten der Krebszellen und die Therapieresistenz verantwortlich ist, heißt es im Forschungsbericht. Durch die neue Behandlungsmöglichkeit könnte das „Überleben und die Lebensqualität junger Patienten verbessert“ werden. Die Ergebnisse seien besonders vielversprechend bei der Behandlung des häufigsten Hirntumors bei Kindern (Medulloblastom). Auch ein Impfstoff soll gegen aggressive Hirntumore helfen.

Bisher würden Krebs-Behandlungen wie Strahlen- oder Chemotherapien zwar den größten Teil des Tumors beseitigen. „Aber manchmal gelingt es nicht, die Krebsstammzellen zu eliminieren“, erklärte Kinderneurologe und Co-Autor der Studie Timothy Gershon von der Emory University in Atlanta in einer Mitteilung. Diese könnten den Tumor nach der Behandlung wieder wachsen lassen. „Wir konnten zeigen, dass die Behandlung mit CT-179 gezielt die Krebsstammzellen zerstört“, so Gershon. Besonders effektiv sei das Medikament in Kombination mit der Strahlentherapie.

Hirntumore bei Kindern

Hirntumore werden auch als Tumore des zentralen Nervensystems (ZNS) bezeichnet, die beispielsweise im Gehirn oder Rückenmark auftreten können. Dabei machen Hirntumore bei Kindern ein Viertel aller Tumorerkrankungen aus. Gerade bösartige Tumore verbreiten sich schnell und sind daher auch oft nur schwer vollständig zu entfernen.

Quelle: Krebsinformationsdienst

Neues Krebs-Medikament bringt Hoffnung: Kann Tumore im Hirn zerstören

Das Medikament wurde in Zusammenarbeit mit dem US-Arzneimittelunternehmen Curtana Pharmaceuticals entwickelt. Der australische Krebsforscher Bryan Day bezeichnete die Ergebnisse als Durchbruch. „Hirnkrebs ist ein unglaublich schwer zu lösendes Rätsel“, so Day. Gerade „Kinder mit Hirntumoren brauchen dringend wirksamere und weniger toxische Behandlungen.“ Auch er ist daher von dem neuen Medikament überzeugt: „Diese globale Forschung könnte möglicherweise zu neuen Kombinationstherapien führen.“

Bis es aber so weit ist, wird es noch eine Weile dauern. Denn zunächst stünde eine klinische Studie an, so Day. In diesem Zuge soll das Medikament dann an menschlichen Patientinnen und Patienten mit Hirnkrebs getestet werden. Zu möglichen Nebenwirkungen ist bislang nichts bekannt. Auch bei einer Prostatakrebs-Therapie gelingt Forschenden ein Durchbruch. (kas)

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