Kampf zwischen Iran und Israel läuft schon länger: Syrien als Schauplatz eines Stellvertreterkrieges

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Nach mehr als 13 Jahren des Bürgerkriegs zwischen der syrischen Regierung und Rebellen steht das Land heute im Mittelpunkt eines schwerwiegenden Konflikts.

Damaskus – Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor über 13 Jahren ist das Land zu einem Brennpunkt für geopolitische Auseinandersetzungen geworden. Der Konflikt hat nicht nur die syrische Bevölkerung verheerend getroffen, sondern auch internationale Akteure angezogen, die ihre eigenen Interessen und Agenda in der Region verfolgen. Insbesondere hat der Stellvertreterkrieg zwischen dem Iran und Israel, der sich zunehmend in Syrien abspielt, die Situation komplexer gemacht und die Gefahr einer weiteren Eskalation erhöht.

Der jüngste Angriff auf die iranische Botschaft in Damaskus, bei dem hochrangige iranische Generäle getötet wurden, hat den inoffiziellen Konflikt zwischen dem Iran und Israel in Syrien offengelegt. Offiziell hat Israel keine Verantwortung übernommen. Dennoch wird angenommen, dass das Land involviert war. Jedenfalls verschärft der Luftschlag den Konflikt enorm, der weit über die Grenzen Syriens hinausreicht.

 Irans Oberster Führer Ali Chamenei im März 2024 in Teheran
Irans Oberster Führer Ali Chamenei © ZUMA Wire/Imago

Syriens zentrale Rolle im langjährigen Konflikt zwischen Iran und Israel

Der Iran und Israel haben schon seit der islamischen Revolution in Iran eine feindselige Beziehung, die auf religiösen, geopolitischen und ideologischen Unterschieden beruht. Syrien ist zu einem wichtigen Schlachtfeld in ihrem Ringen um Einfluss und Überlegenheit geworden. Der Iran mit einer strengen Auffassung des schiitischen Islams unterstützt etwa die syrische Regierung unter Präsident Assad, indem er Truppen, Waffen und finanzielle Unterstützung bereitstellt. Diese enge Bindung ermöglicht es dem Iran, seinen Einfluss in der Region zu festigen, die von Teheran über Bagdad bis nach Beirut reicht. Iran hat aber auch andere verbündete Kräfte in der Region.

Für Israel stellt der wachsende Einfluss des Irans in Syrien eine existenzielle Bedrohung dar. Laut Angaben bringt die Präsenz iranischer Truppen und verbündeter Milizen nahe der israelischen Grenze das Risiko von Angriffen und destabilisiert die Sicherheitslage in der Region. Darüber hinaus droht der Konflikt in Syrien die Sicherheit der von Israel besetzten Golanhöhen zu gefährden, die seit dem Sechstagekrieg 1967 von Israel kontrolliert werden.

Der Iran setzt sich die Befreiung Jerusalems von der sogenannten „zionistischen Besatzung“ zum Ziel. Die Al-Aqsa-Moschee in der historischen Stadt gilt als die erste Gebetsrichtung von Muslimen.

Besorgnis über den eskalierenden Konflikt in Syrien zwischen dem Iran und Israel

Die internationale Gemeinschaft hat besorgt auf die Eskalation des Konflikts reagiert und zur Deeskalation aufgerufen. Laut Experten machen die komplexen geopolitischen Interessen und die tief verwurzelten Feindseligkeiten zwischen dem Iran und Israel eine friedliche Lösung schwierig. Laut Medienberichten haben Beamte aus dem Iran, Israel und den USA betont, dass ein umfassender regionaler Konflikt im Interesse aller vermieden werden sollte. Auch China, Russland und Saudi-Arabien haben zur Besonnenheit aufgerufen.

Viele gehen davon aus, dass der Iran einen umfassenden Konflikt mit Israel und somit sehr wahrscheinlich auch den USA verhindern will, um bisherige Errungenschaften und den Einfluss in der Region nicht zu gefährden. Zudem steckt der Iran in sehr großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die schwache Wirtschaft dürfte einen Krieg nicht verkraften können. (jek)

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