Schattenmacht Iran: Hunderttausende Soldaten und zahlreiche Waffen für den Krieg gegen Israel
Die Spannungen zwischen dem Iran und Israel haben die Aufmerksamkeit auf das iranische Militär gelenkt. Beide Länder befinden sich inmitten eines angespannten Konflikts.
Teheran – Nachdem Israel Anfang April die iranische Botschaft in Damaskus angegriffen und sieben hochrangige Kommandeure und Militärangehörige des Iran getötet hatte, droht der Iran mit Vergeltungsmaßnahmen. Israel behauptet, dass das angegriffene Gelände von Militärkommandeuren genutzt wurde und somit ein legitimes Ziel war. Die Drohungen aus Teheran haben die gesamte Region in Alarmbereitschaft versetzt.

Iranisches Militär: Experten analysieren Stärke und Bedrohungspotenzial
Nach Angaben der US-Zeitung New York Times haben Experten und Analysten einen genaueren Blick auf das iranische Militär geworfen, um seine Fähigkeiten und die potenzielle Bedrohung, die es darstellt, zu bewerten. Mit einer der größten Streitmächte im Nahen Osten ist der Iran mit mindestens 580.000 aktiven Soldaten und etwa 200.000 ausgebildeten Reservisten ausgestattet.
Nach Ansicht von Beobachtern sind es jedoch weitaus mehr. Die iranischen Streitkräfte, einschließlich der Armee und des Korps der islamischen Revolutionsgarde, verfügen über separate und aktive Boden-, Luft- und Seestreitkräfte, die strategisch koordiniert werden. So kann man im Grunde sagen, dass der Iran über zwei parallele Militärstrukturen verfügt.
Iranisches Militär: Koordination und Eliteeinheiten im Nahen Osten
Der Generalstab der Streitkräfte koordiniert die Teilstreitkräfte und legt die Gesamtstrategie fest. Die Garde betreibt auch die Quds-Truppe, eine Eliteeinheit, die für die Bewaffnung, Ausbildung und Unterstützung des als „Achse des Widerstands“ bekannten Netzwerks von Stellvertreter-Milizen im gesamten Nahen Osten zuständig ist.
Zu diesen Milizen gehören unter anderem die Hisbollah im Libanon, die Houthis im Jemen, Milizgruppen in Syrien und im Irak sowie die Hamas und der Palästinensische Islamische Dschihad im Gazastreifen.

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Präzisionsraketen, Drohnen und Marinepotential im Nahen Osten
Der Iran hat sich in den letzten Jahren auf die Entwicklung von Präzisions- und Langstreckenraketen, Drohnen und Luftabwehrsystemen konzentriert. Mit einem der größten Arsenale an ballistischen Raketen und Drohnen im Nahen Osten verfügt der Iran über die Fähigkeit, Ziele in der gesamten Region, einschließlich Israel, zu erreichen.
Laut Berichten hat der Iran eine beträchtliche Anzahl von Schnellbooten und einigen kleinen U-Booten gebaut, die in der Lage sind, den Schiffsverkehr und die globale Energieversorgung durch den Persischen Golf und die Straße von Hormus zu stören. Dort besteigt der Iran in den letzten Jahren immer wieder Schiffe und hält sie auf, zwingt sie teilweise sogar in eigene Häfen zur Durchsuchung und Befragung der Besatzung.
Iranische Verteidigung: Teheran strebt nach Unabhängigkeit durch heimische Waffenindustrie
Analysten und Experten zufolge hat der Iran trotz internationaler Sanktionen seine Verteidigungsbemühungen intensiviert und eine heimische Waffenindustrie aufgebaut. Dies ermöglicht dem Land, weitgehend unabhängig von ausländischen Quellen zu sein und die Verteidigungsfähigkeiten stetig zu verbessern.

Experten warnen davor, dass weitere Eskalationen und die Vergeltungsmaßnahmen seitens Iran zu einem größeren regionalen Konflikt führen könnten, der auch die Vereinigten Staaten betreffen könnte, so die New York Times. US-Präsident Joe Biden hat Israel im Falle eines iranischen Angriffs bereits feste Unterstützung zugesagt. Dabei stärkt der Iran nicht nur die eigene Armee, sondern offenbar auch Palästinenser im Westjordanland. Teheran soll die palästinensische Region mit Waffen vollgepumpt haben. (jek)