"Telegraph": Trump muss Putin diese Woche endlich stoppen - Showdown in Moskau
US-Präsident Donald Trump steht vor einer Woche, die für ihn eine Menge Herausforderungen bereithält. Sein Sondergesandter Steve Witkoff reist erneut nach Moskau, um mit Russlands Präsident Wladimir Putin über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine zu verhandeln. Witkoff wird versuchen, die Spannungen zu entschärfen und steht dabei unter enormem Druck, berichtet der „Telegraph“.
Ist Witkoff ein Putin-Fan?
Laut dem „Telegraph“ hat Witkoff sich in einem Interview mit dem rechten US-Medienmann Tucker Carlson positiv über Putin geäußert. Er habe gesagt, er halte Putin für keinen „bösen Kerl“ und beschrieb ihn als „super schlau“. Diese Aussagen sorgten im Trump-Team für Unruhe. Dies führe dazu, dass Witkoff Putin gegenüber naiv sei, meint der Russland-Experte Samuel Ramani von der Oxford University in seinem „Telegraph“-Artikel.
Witkoff hat bei einem Treffen in St. Petersburg mit Putin dessen angebliches Engagement für einen "dauerhaften Frieden" in der Ukraine gelobt und zeigte sich offen dafür, fünf annektierte Regionen an Russland abzutreten. Dies führte zu Unmut in der Trump-Administration und in Kiew, so der „Telegraph“.
Sanktionen und Druckmittel
Der „Telegraph“-Autor Samuel Ramani hofft, dass Witkoff nicht auf Putins Taktiken hereinfällt. Stattdessen solle Witkoff hart gegenüber Russland auftreten, meint er. Die USA drohen Russland mit schweren Sanktionen, falls der Krieg weitergeht. Ein geplanter Gesetzentwurf sieht massive Strafmaßnahmen gegen russische Banken und Institutionen vor, die den Krieg unterstützen.
Es werden außerdem hohe Zölle auf russische Öl-, Uran- und Erdgasimporte angedroht. Laut dem „Telegraph“ wollen die USA auch die weniger offensichtlichen Methoden zur Umgehung von Sanktionen durch Russland bekämpfen.

Reaktionen und Gegenmaßnahmen
Der Russland-Experte Samuel Ramani ist der Ansicht, dass Witkoff auch für potenzielle Eskalationsmaßnahmen Russlands vorbereitet sein muss. Sollte Russland weiterhin ukrainische Städte angreifen, könnten die USA der Ukraine Langstreckenraketen liefern und Einschränkungen für deren Einsatz gegen Russland lockern.
Außerdem würden neue Sicherheitsvereinbarungen zwischen den USA und der Ukraine, wie ein geplantes Drohnenabkommen, vorangetrieben. Wenn Russland mit Atomwaffen gegen die Ukraine oder Nato-Verbündete droht, könnte Trump Atom-U-Boote in der Nähe Russlands einsetzen. Laut Ramani meint Trump es ernst und sei nicht bereit, die Eskalationsversuche Russlands zu akzeptieren.
Russlands Wirtschaft unter Druck
In Moskau gibt es zwar eine gewisse Zuversicht, Sanktionen umgehen zu können, doch die Kriegspolitik setzt die Wirtschaft unter Druck. Trotz einiger Erfolge auf dem Schlachtfeld steht die russische Kriegswirtschaft am Rand einer Rezession und die militärischen Verluste seien kaum mehr tragbar, so der „Telegraph“.