Trump-Biografie „The Apprentice“ feiert vor US-Wahl Debüt in Cannes

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Donald Trump will gegen den Film „The Apprentice“ mit Sebastian Stan klagen. © Mark Peterson/Imago, Britta Pedersen/DPA; Collage: RUHR24

Das neue Donald-Trump-Biopic feiert bei den Filmfestspielen in Cannes Premiere. Dem ehemaligen Präsidenten gefällt das gar nicht. Er will klagen.

Cannes – Der Film „The Apprentice“, zu Deutsch „Der Lehrling“, über den Aufstieg des jungen Donald Trump hat auf dem Filmfestival in Cannes für Aufsehen gesorgt und eine Klageandrohung des ehemaligen US-Präsidenten zur Folge. „Dieser ‚Film‘ ist böswillige Verleumdung und (…) verdient nicht einmal einen Platz auf dem DVD-Wühltisch einer Videothek“, erklärte ein Sprecher von Trumps Wahlkampfteam in der Nacht zum Dienstag (21. Mai).

Das Werk des dänisch-iranischen Regisseurs Ali Abbasi ist eine Filmbiografie von Trump in seinen jungen Jahren und spielt in den 1970er und 1980er Jahren, als er sein Immobiliengeschäft in New York ausbaute. Der Film porträtiert Trump als eine Art skrupelloses Monster, berichtet die Deutsche-Presse-Agentur.

Filmemacher zeigt sich unbeeindruckt: Trump soll Film erst einmal ansehen

Wir werden Klage einreichen, um den offensichtlich falschen Behauptungen dieser Pseudo-Filmemacher entgegenzuwirken“, hieß es weiter. Filmemacher Ali Abbasi, der im Film „The Apprentice“ den Aufstieg des späteren US-Präsidenten schildert, zeigte sich unbeeindruckt.

„Donalds Leute sollten sich den Film erstmal ansehen, bevor sie mit Klagen drohen“, sagte er nach der Premiere, die am Montagabend (20. Mai) in Cannes stattfand. Er denke, dass sein Film bei Trump nicht unbedingt auf Missfallen stoßen würde. „Vielleicht würde er ihm auch nicht gefallen ... aber zumindest würde er ihn überraschen“, sagte er. „Ich würde ihm den Film gerne zeigen und nachher mit ihm drüber reden“, fügte er mit einem Lachen hinzu.

Keine schmeichelhaften Szenen: Trump wird mit Erektionsproblemen und Haarausfall gezeigt

Der Film sei eigentlich auch gar nicht über Trump, sondern „über ein System und wie dieses funktioniert“, sagte Abbasi. Zu sehen ist unter anderem, wie Trump als junger Immobilienmakler von einem Mentor gefördert wird, dessen Motto er sich zu eigen macht: „Alles leugnen und immer angreifen“.

In einer Szene vergewaltigt Trump seine erste Ehefrau Ivana. „Das ist bekannt, dazu hat sie sich unter Eid geäußert“, sagte Abbasi. Tatsächlich hatten die Vergewaltigungsvorwürfe im wirklichen Leben Trumps im Scheidungsprozess eine Rolle gespielt; Ivana Trump hatte diese allerdings später zurückgenommen.

Trump wird in dem Streifen, den seine Macher nicht als Dokumentarfilm verstanden wissen wollen, in wenig schmeichelhaften Umständen gezeigt, etwa mit Erektionsproblemen und bei Schönheitsoperationen, um seinen Haarausfall zu kaschieren.

Filmfestival in Cannes - „The Apprentice“
Gabriel Sherman (l-r), Maria Bakalova, Regisseur Ali Abbasi, Sebastian Stan und Martin Donovan nach der Premiere des Films „The Apprentice“ in Cannes. © Scott A Garfitt/Invision/AP/dpa

Wahl zur Goldenen Palme: „The Apprentice“ einer von 22 nominierten Filmen

„The Apprentice“ zählt zu den 22 Filmen, die im Wettbewerb um die Goldene Palme antreten, die am Samstag verliehen wird. Laut The Washington Post erhielt „The Apprentice“ acht Minuten lang Standing Ovations bei der Premiere.

Unterdessen steuert im echten Leben der Schweigegeld-Prozess gegen Trump auf sein Ende zu. Der 77-Jährige ist in dem ersten Strafprozess der Geschichte gegen einen Ex-US-Präsidenten angeklagt, ein vor der Präsidentschaftswahl 2016 an den Pornostar Stormy Daniels gezahltes Schweigegeld durch die Fälschung von Geschäftsdokumenten vertuscht zu haben. Er plädiert auf nicht schuldig und bestreitet, Sex mit dem Pornostar gehabt zu haben. (bg/dpa)

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