Israel-Panzer beschießt UN-Turm – scharfe Kritik an Israel wegen Einsatz gegen Hisbollah im Libanon
Die Lage in Nahost im News-Ticker: Israel steht wegen Schüssen auf UN-Blauhelme in der Kritik. Die Hisbollah feuert erneut zahlreiche Raketen auf Israel ab.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Immer wieder Angriffe Israels auf UN-Blauhelme – Panzer soll Beobachterturm der UN-Friedensmission Unifil beschossen haben.
- News zum Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Gaza-Krieg – Israel im Krieg: Entwicklungen, aktuelle Lage und Konfliktherde im Gaza-Krieg.
Tel Aviv – Seit über einem Jahr liegt Israel im Krieg mit verschiedenen Terrorgruppen in Nahost. Erst vor wenigen Wochen weiteren die israelischen Streitkräfte ihren Einsatz gegen die Hisbollah im Libanon aus. Nach Luftschlägen bei Beirut und einer Bodenoffensive im Süden des Landes mehrt sich allerdings die zunehmend die Kritik an Israel. Nach wiederholtem Beschuss von Blauhelmsoldaten im Süden des Libanons hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die israelische Militärführung zu einem besseren Schutz der UN-Beobachtermission Unifil aufgerufen.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Israel geht hart bei Einsätzen in Nahost vor: Schüsse auf UN-Blauhelme
Während Israel wegen des Vorgehens in Nahost und den Schüssen auf UN-Blauhelme international immer mehr in die Kritik gerät, ist nach israelischen Militärangaben vom Libanon aus auf den Norden Israels eine Salve von 30 Raketen abgefeuert worden. In zahlreichen Ortschaften, darunter auch in der Hafenstadt Haifa, heulten am Tag des jüdischen Laubhüttenfests Warnsirenen. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer. Die libanesische Hisbollah-Miliz reklamierte Angriffe auf israelische Militärstützpunkte im Grenzgebiet für sich.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Angriffen der sogenannten Widerstandsachse von Verbündeten des Irans auf Israel. Dazu gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen auch Milizen im Irak sowie die Huthi-Rebellen im Jemen. Israel ist vor wenigen Wochen dazu übergegangen, nicht nur die Hamas im Gazastreifen, sondern auch die Hisbollah verstärkt zu bekämpfen. Nach gezielten Attacken auf die Führung der Miliz sollte eine Bodenoffensive im Libanon die Gruppierung weiter schwächen.
Immer wieder Angriffe Israels auf UN-Blauhelme
Bei Israels Einsätzen gegen die Hisbollah im Libanon ist es in den vergangenen Tagen immer wieder zu Zwischenfällen mit UN-Blauhelmen gekommen. In einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant habe Austin betont, wie wichtig es sei, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der UN-Truppen und der libanesischen Streitkräfte zu gewährleisten, teilte das Pentagon mit. Austin habe auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, einen diplomatischen Weg zu beschreiten, um den Schutz der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der israelisch-libanesischen Grenze zu verbessern.
Meine news
Mitten in der angespannten Lage in Nahost waren Soldaten der UN-Beobachtermission in den vergangenen Tagen mehrmals beschossen worden. Sie haben teils israelische Truppen als Urheber benannt, teils von einer unklaren Lage in den Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und der Schiiten-Miliz Hisbollah gesprochen. Ein Panzer aus Israel soll nach Angaben der Vereinten Nationen auf einen Beobachterturm der UN-Friedensmission Unifil im Südlibanon geschossen haben. „Heute Morgen beobachteten Friedenstruppen an einer Position in der Nähe von Kfar Kila, wie ein Merkava-Panzer der israelischen Streitkräfte auf ihren Wachturm feuerte“, teilte Unifil mit.
Israels Angriffe im Krieg in Nahost: UN mit deutlicher Kritik
Israels Angriffe im Krieg in Nahost auf Ziele im Libanon haben den Vereinten Nationen zufolge immer „schwerwiegendere Auswirkungen auf zivile Infrastrukturen und die Zivilbevölkerung“. Gesundheitseinrichtungen, Moscheen, historische Märkte, Wohnkomplexe und nun auch Regierungsgebäude würden in Schutt und Asche gelegt, hieß es in einer Erklärung des UN-Nothilfebüros Ocha. Ein „verheerender Angriff“ in Nabatija im Südlibanon habe „das Leben weiterer Zivilisten gefordert“.
Knapp ein Jahr nach Beginn der Kämpfe zeigt ein Bericht, wie die verheerend die wirtschaftlichen Folgen für die Region sind. ie Arbeitslosigkeit im Gazastreifen liege nach einem Jahr Krieg bei fast 80 Prozent, im von Israel besetzten Westjordanland bei fast 35 Prozent, berichtete die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Genf. In beiden Gebieten zusammen sei das reale Bruttoinlandsprodukt – also die Menge der produzierten oder verkauften Güter und Dienstleistungen – um gut 32 Prozent zurückgegangen.
News zum Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Gaza-Krieg
Unsere interaktiven Karten zum Israel-Gaza-Krieg zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturen)