Nahost-Konflikt im Ticker - Neue US-Sanktionen gegen Iran nach Angriff auf Israel
Hisbollah feuert mehrere Raketen auf israelischen Stützpunkt nahe Haifa ab
08.15 Uhr: Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben mehrere Raketen auf einen israelischen Militärstützpunkt nahe der Küstenstadt Haifa abgefeuert. Hisbollah-Kämpfer hätten „südlich von Haifa die dortige Sprengstofffabrik ins Visier genommen“, erklärte die vom Iran unterstützte Miliz am Samstag. In Israel wird seit Freitagabend der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur, auch bekannt als Versöhnungsfest, begangen.
Die Hisbollah hatte zuvor die Bewohner Nordisraels aufgerufen, sich von Armeeeinrichtungen in Wohngebieten fernzuhalten. An mehreren Orten im Norden Israels ertönten am frühen Samstagmorgen Alarmsirenen.
USA genehmigen Verkauf von Munition im Wert von 1,2 Milliarden an Vereinigte Arabische Emirate
05.00 Uhr: Die USA haben am Freitag Verkäufe von Munition für Mehrfachraketenwerfersysteme im Wert von 1,2 Milliarden Dollar (rund 1,1 Milliarden Euro) an die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) vorerst genehmigt. Der vorgeschlagene Verkauf von GMLRS- und ATACMS-Raketen „wird die Außenpolitik und die nationalen Sicherheitsziele der USA unterstützen, indem er dazu beiträgt, die Sicherheit eines wichtigen regionalen Partners zu verbessern“, erklärte die US-Behörde zur Verteidigungs- und Sicherheitszusammenarbeit (DSCA).
Auch werde der Verkauf die Fähigkeiten der VAE verbessern, „aktuellen und zukünftigen Bedrohungen durch die Modernisierung ihrer Streitkräfte zu begegnen“, hieß es weiter. Das Außenministerium genehmigte den Verkauf der Munition an die VAE und die DSCA übermittelte am Freitag die notwendige Mitteilung an den US-Kongress. Dieser muss den Verkauf nun noch absegnen.
Hisbollah ruft Israelis zu Abstand von der Armee in Wohngebieten auf
Samstag, 12. Oktober, 00.51 Uhr: Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon hat die Bewohner des Nordens von Israel aufgerufen, sich von Armeeeinrichtungen in Wohngebieten fernzuhalten. Die israelische Armee nutze „die Häuser von Siedlern in manchen Siedlungen“ im Norden Israels und unterhalte Militärstützpunkte in Städten wie Haifa oder Tiberias, erklärte die libanesische Miliz am Freitag auf Arabisch und Hebräisch.
„Wir warnen die Siedler, sich in der Nähe dieser militärischen Ansammlungen aufzuhalten, um ihr Leben zu schützen“, hieß es weiter.
Die Hisbollah sprach ihre Warnung am höchsten jüdischen Feiertag aus. Seit Sonnenuntergang wird in Israel Jom Kippur, auch bekannt als Versöhnungsfest, begangen.
Neue US-Sanktionen gegen Iran nach Angriff auf Israel
23.07 Uhr: Die US-Regierung verhängt als Reaktion auf den iranischen Angriff auf Israel am 1. Oktober neue Sanktionen. Außenminister Antony Blinken erklärte, dass diese Maßnahmen darauf abzielen, die Einnahmen der iranischen Regierung für ihr Atomprogramm, die Raketenentwicklung und die Unterstützung von Terrororganisationen zu unterbrechen. Betroffen sind nach Angaben des Ministeriums Unternehmen, die im iranischen Erdölhandel tätig sind, sowie mehrere Schiffe, die iranisches Erdöl transportieren. Der Iran hatte Anfang Oktober rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Israel drohte Teheran mit einer „tödlichen und präzisen“ Vergeltung.
Biden: Israel soll UN-Friedenstruppen nicht beschießen
20.28 Uhr: US-Präsident Joe Biden will die israelische Regierung nach eigener Darstellung darum bitten, Angriffe auf Blauhelmsoldaten im Libanon zu stoppen. Eine Journalistin hatte Biden bei einem Termin im Weißen Haus gefragt: „Fordern Sie Israel auf, damit aufzuhören, UN-Friedenstruppen anzugreifen?“ Darauf antwortete der Präsident: „Auf jeden Fall.“
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden heute zwei Blauhelmsoldaten der UN-Mission Unifil verletzt, als es in der Nähe eines Beobachtungspostens am Hauptquartier in Nakura zu zwei Explosionen kam. Bereits gestern hatten israelische Truppen nach UN-Darstellung das Unifil-Hauptquartier beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt.
Die UN-Beobachtermission überwacht das Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Israel seit Jahrzehnten. Daran sind mehr als 10.000 UN-Soldaten aus rund 50 Ländern beteiligt. Israels Militär beschuldigte die Schiiten-Miliz Hisbollah, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Israels Armee verkündet Tod von Kommandeur des IS im Westjordanland
05.40 Uhr: Die israelische Armee hat erklärt, den Kommandeur der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad für die Flüchtlingssiedlung Nur Schams im Westjordanland getötet zu haben. Mohammed Abdullah sei am Donnerstag bei einem israelischen Luftangriff auf das Lager in Tulkarem „eliminiert“ worden, gab das Militär an. Der Islamische Dschihad hat den Tod Abdullahs zunächst nicht bestätigt.
Huthis bekennen sich zu erneuten Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer
Freitag, 11. Oktober, 02.20 Uhr: Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat sich am Donnerstag zu zwei erneuten Angriffen auf Handelsschiffe bekannt. Huthi-Militärsprecher Jahja Saree sagte, der im Roten Meer unter liberianischer Flagge fahrende Tanker „Olympic Spirit“ sei „von elf ballistischen Raketen und zwei Drohnen angegriffen und direkt und schwer getroffen“ worden. Der Huthi-Sprecher nannte den Tanker einen „amerikanischen Öltanker“. Zudem hätten die Huthis das Schiff „St. John“ im Indischen Ozean ins Visier genommen.
Die britische Behörde für maritime Sicherheit UKMTO hatte zuvor mitgeteilt, dass ein Schiff von einem „unbekannten Projektil getroffen“ worden sei und das Schiff Schaden genommen habe. Opfer oder Brände wurden demnach zunächst jedoch nicht gemeldet.
Das US-Sicherheitsunternehmen Ambrey meldete jedoch, der mit Chemikalien beladene Tanker sei 73 Seemeilen südwestlich der von den Huthis kontrollierten Hafenstadt Hodeida an der Brücke getroffen worden und habe „leichte Schäden“ erlitten. Das Schiff, das auf dem Weg von Dschidda in Saudi-Arabien nach Muscat im Oman war, meldete später laut UKMTO und Ambrey zwei weitere Explosionen in der Nähe. Den Schiffen werde empfohlen, „vorsichtig zu fahren und jede verdächtige Aktivität zu melden“, erklärte UKMTO.
Die „St. John“ im Indischen Ozean wurde dem Huthi-Sprecher zufolge ins Visier genommen, weil der Eigner angeblich gegen ein „Verbot des Zugangs zu den Häfen des besetzten Palästinas durch die Gesellschaft, der das Schiff gehört“, verstoßen habe. Auf der Tracking-Website MarineTraffic wird die „St. John“ als ein unter der Flagge Maltas fahrendes Containerschiff aufgeführt, das derzeit von Mogadischu in Somalia in die Vereinigten Arabischen Emirate unterwegs ist.
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