Parkplatz für neues Großprojekt auf grüner Wiese: Hoffen auf besondere Lösung
Die Parkplatzfrage wird zum Knackpunkt für die großen Neubaupläne der Handwerkskammer am Narbonner Ring. Im Stadtrat wurde nun die Hoffnung auf eine gemeinsame Lösung mit der benachbarten Berufsschule laut.
Weilheim – Für das neue Berufsbildungszentrum, das die Handwerkskammer auf freiem Feld zwischen Berufsschule und Bolzplatz am Narbonner Ring bauen will, muss die Stadt zunächst ihren Flächennutzungsplan ändern. Dafür lief jetzt die erste Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung; mehrfach wurde dabei eine flächensparende Bauweise angemahnt (wir berichteten). In der Stadtratsdebatte dazu ging es Donnerstagabend (29. Februar) vor allem um die Frage, wie die nötigen Autostellplätze geschaffen werden.
Ist ein gemeinsames Parkdeck mit der Berufsschule realistisch?
ÖDP-Vertreter Gerd Ratter forderte, den bestehenden Berufsschulparkplatz zu diesem Zweck mit einem Parkdeck zu überbauen. Nur unter dieser Bedingung werde die ÖDP dem Projekt im weiteren Verfahren zustimmen. Der Landkreis, Eigentümer der Berufsschule, „wird kein Parkdeck zusätzlich bauen“, antwortete Bürgermeister Markus Loth (BfW), „da muss man realistisch sein“. Doch Stefan Zirngibl (CSU), der wie auch Loth dem Kreistag angehört, betonte, das Landratsamt stehe „einem gemeinsamen Parkdeck nicht ablehnend gegenüber“. Die Handwerkskammer müsse dafür „auf den Landkreis zukommen und natürlich die Kosten tragen“.
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Stadt müsse dankbar sein für Investition der Handwerkskammer
Die Kritik von Alfred Honisch (Grüne), dass die Handwerkskammer bezüglich der „leidigen Parkplatzfrage“ bisher „keine Reaktion gezeigt“ habe, wollte der CSU-Mann nicht stehen lassen. Der Bauherr sei sich bewusst, „dass das ein sensibles Thema ist“, sagte Zirngibl, der als Kreishandwerksmeister bis 2021 selber noch in die Neubau-Überlegungen der Kammer involviert war. Die Fragen würden in einem Ideenwettbewerb und dann im Bebauungsplan-Verfahren geklärt: „Das warten wir doch mal ab.“ Grundsätzlich aber müsse die Stadt dankbar sein für die geplante Investition der Handwerkskammer: „Das ist für Weilheim eine Bank.“ Die Stadt, so fügte Bürgermeister Loth hinzu, habe sich „dafür auch gewaltig angestrengt“.
In Zeiten des Fachkräftemangels „besonders wichtig“
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels müsse man alles für die Aus- und Fortbildung von Handwerkern tun, unterstrich BfW-Sprecherin Brigitte Holeczek. Deshalb sei ihre Fraktion „froh, wenn das Berufsbildungszentrum in Weilheim bleibt“, und man halte auch den Standort neben der Berufsschule für richtig. Was die Parkplätze betrifft, werde man im folgenden Bebauungsplan-Verfahren freilich „genau hinschauen“. Letzteres betonte auch Rüdiger Imgart (AfD) und warnte davor, das Projekt jetzt „zu zerreden“.
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Klinkicht nennt Standort der Berufsschule „Kardinalfehler“
Anders Ullrich Klinkicht: „Der Kardinalfehler war der völlig falsche Standort der Berufsschule“, so der Vertreter von „WM Miteinander“. Dem dürfe man „nicht noch einen weiteren Fehler hinzufügen“. Auch die Grünen lehnen den geplanten Neubau ab. Bislang habe niemand hinreichend erläutert, „warum man unbedingt neue Flächen braucht und das Ding so groß werden muss“, so Karl-Heinz Grehl. Die wichtige Bildungsarbeit habe die Handwerkskammer „auch bisher gut hingekriegt“.
Die Abwägungen des Stadtbauamtes zu den Eingaben im Flächennutzungsplan-Verfahren segnete der Stadtrat gegen die Stimmen von Grünen und Klinkicht ab. Somit läuft das Verfahren ohne größere Änderung weiter.
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